Honigernte 2020

  • Guten Tag in die Runde.

    Ich habe es getan. Der erste Honig 2020 ist aus der Wabe im Eimer. Wassergehalt 15,5 bis 16%.

    So trocken war mein Vorjahreshonig auch. Der ist mir dann im Glas sehr hart geworden, obwohl cremig abgefüllt. Nicht gut für die Kundschaft.

    Kann ich damit rechnen, dass dieses Jahr das wieder passiert. Ich rühre mit dem Rapid, wenn der Honig anfängt zu kristallisieren. Scheint nicht zu reichen. Ist trockener Honig und fest werden ein unveränderliches Schicksal?

  • Das ist auch meine Erfahrung mit den frühen Sorten. Je trockener er ist, desto fester kristallisiert er aus, da hat auch Rühren nichts geholfen. Die Kunden hatten sich beklagt, weil sie den Honig nicht mehr aus dem Glas bekommen hatten.


    Seitdem benutze ich im Frühjahr sehr kleine DN-Rähmchen (nur 11 cm hoch). Außerdem ernte ich rähmchenweise und warte nicht ab, bis die ganze Zarge fertig ist. Hatte vorher immer Wabenbruch, weil der Honig schon in den Waben kristallisierte.


    Auch warte ich nicht mehr ab, bis der Frühtracht-/Rapshonig voll verdeckelt ist (wir haben selten konkreten Sortenhonig im Frühjahr). Sobald genügend halb verdeckelte Waben vorhanden sind, kontrolliere ich den Honig und ich habe dabei die aktuelle Witterungslage im Blick, da sich die Bienen bei einem Kälteeinbruch ganz besonders um ihren Honigvorrat kümmern.


    Zuerst die Spritzprobe, aber darauf kann man sich noch nicht verlassen. Ich habe an meinem Stockmeißel einen Haken, um damit die Rähmchen oder das Absperrgitter zu heben. Mit der Spitze tunke ich in offene Honigzellen und verschmiere das bischen Honigtunke entweder auf einem Rähmchen oder dem Zargenrand. Daran erkenne ich, wie zähflüssig der Honig bereits ist. Mit der Zeit bekommt man ein Gefühl für die Waben, die man schon halb- bzw. sogar unverdeckelt ernten kann, ohne dass man für jedes Rähmchen das Refraktometer zu Rate ziehen muss. Das sind dann eben auch nicht alle Waben pro Zarge. Die noch nicht erntereifen Rähmchen schiebe ich dann nach vorne zum Brutnest, die frisch geschleuderten kommen nach hinten. Auf diese Art hat das Volk auch immer genügend Futterreserve für schlechte Zeiten.


    Die Frühtracht liegt dann zwischen 17 und 17,8 % und bleibt cremig.


    Normale DN-Waben setze ich dann ab der Robinie ein.


    Wenn Honig zu trocken ausfällt, geht er schwer aus den Waben, Wabenbruch kommt trotz größter Vorsicht immer wieder vor. Seit ich die Waben beim Schleudern nicht mehr selbst wenden muss (und das womöglich noch zigmal, weil der Honig trocken und schwer ist), ist es erträglicher. Aber Wabenbruch in der Radschleuder ist dafür um so umständlicher zu beseitigen. Von daher kontrolliere ich die Reife schon frühzeitig.

  • Guten Tag in die Runde.

    Ich habe es getan. Der erste Honig 2020 ist aus der Wabe im Eimer. Wassergehalt 15,5 bis 16%.

    So trocken war mein Vorjahreshonig auch. Der ist mir dann im Glas sehr hart geworden, obwohl cremig abgefüllt. Nicht gut für die Kundschaft.

    Kann ich damit rechnen, dass dieses Jahr das wieder passiert. Ich rühre mit dem Rapid, wenn der Honig anfängt zu kristallisieren. Scheint nicht zu reichen. Ist trockener Honig und fest werden ein unveränderliches Schicksal?


    Ich würde nict von Schicksal, sondern von Glück reden. Vor 2 Jahren hatte ich das auch mal und was etwas lästig war, war das gehemmte Schleudern. Der Honig ging nicht restlos aus den Zellen. Aber das war dann der Übergang zur Sommertracht. So trockenen Honig kann man den Kunden als Jahrzehnte haltbar erklären. Wer das nichtakzeptiert, hat Pech gehabt.

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