Vorstellung Falter aus Aarau (in der Schweiz)

  • Hallo zusammen,



    Vor zwei Jahren, in der Corona-Zeit, kam der Wunsch auf, etwas Sinnvolles zu tun. Sport alleine reichte mir nicht mehr und andere Menschen konnte man nicht treffen. Ein unterschwelliges Interesse für die Imkerei war schon immer vorhanden. Allerdings ist es in meinem Fall nicht ganz so einfach, diesem Interesse nachzugeben.


    Ich bin geborener Deutscher (Thüringer), doch zog ich mit meiner Familie vor 11 Jahren in die Schweiz. Hier wohnen wir nahe Aarau in einem 8-Familien-Block mit kleinem Keller. Ein eigener Garten existiert nicht.



    Ich wollte es strukturiert angehen und entweder bei einem erfahrenen Imker „in die Lehre gehen“ und /oder einen Lehrgang besuchen. So googelte ich alle möglichen Schweizer Verbände und Vereine zusammen. Ich telefonierte mit Vereinspräsidenten, Bienen-Inspektoren, Verbandswasauchimmer. Die Gespräche waren durchweg interessant und alleine dadurch lernte ich viel.



    Unter anderem, dass es im Vergleich zu vielen europäischen Ländern in der Schweiz weder einen Mangel an Bienen, noch einen Mangel an Imkern gibt (Aktuell rund 20.000 Imker und rund 200.000 Völker). Und dennoch deckt der in der Schweiz geerntete Honig nicht den Bedarf ab, so dass ein noch grösserer Anteil Honig importiert wird, der meiste aus Südamerika.



    Die meisten Vereine boten keine Lehrgänge an.


    Die Begründungen waren:

    • dass auf Grund von Corona die letzten Lehrgänge nicht stattfinden konnten und diese erst mal abgeschlossen werden
    • dass auf Grund von Corona gerade eine Lehrgangspause gemacht wird
    • dass die Warteliste so lang ist, dass ich vor zwei Jahren nicht drankäme
    • dass zu wenige Interessenten angemeldet sein und deshalb kein Lehrgang stattfindet


    In 15 Vereinen kein Lehrgang.


    Aber der 16te Verein hat sich dann erbarmt. Dort war die Aussage, dass man ebenfalls wegen Corona eine Lehrgangspause hatte aber im nächsten Jahr wird einer starten, komme was wolle. Der Lehrgang wird stattfinden, egal ab nur 1 Interessent angemeldet ist, oder 20.


    Und so kam ich zu meinem Lehrgang. Der geht 2 Jahre und ein Jahr habe ich schon hinter mir. Wir sind stabil 10 „Schüler“.



    Bevor ich die Idee mit dem Lehrgang verfolgte, gab es noch die Idee mit dem Imker-Paten. Über den Präsidenten von Bienen Schweiz kam ich an den Präsidenten des Imker-Vereins meines Heimatorts. Dem habe ich meine Situation per E-Mail erklärt und er versprach mir, meine E-Mail an die Mitglieder seines Vereins weiterzuleiten.


    Das muss er getan haben, denn obwohl sich erst mal niemand meldete, fand ich nach 2 Wochen eine Nachricht auf meiner Komm-Box von einem Herrn, dass ich vermutlich von Angeboten erfahrender Imker zugeschüttet werde aber für den unwahrscheinlichen Fall, dass nicht, könnte ich heute zu ihm kommen und mit ihm seine Völker durchsehen.



    Und so befinde ich mich in der glücklichen Lage, dass ich neben dem Imkerkurs auch einen Imker-Paten gefunden habe.



    Dieses Doppel-Lernen ist hauptsächlich spannend. Mein Bienen-Pate ist Pensionär und leidenschaftlicher Verfechter des Schweizer Kastens. Er betreut im Jahr zwischen 10 und 20 Völker an 2 Standorten.


    Im Kurs hingegen arbeiten wir an den Völkern des Seminarleiters, der 150 Völker an verschieden Standorten sein Eigen nennt, die im Dadant-Blatt-Magazin gehalten werden, und zwar in der Styropor-Ausführung und mit 2xHonig-Zarge als geteilten Brut-Raum.



    Ich selbst hatte mich ausführlich belesen und mich bewusst Datant-US-Magazine entschieden. Mein Bienen-Pate akzeptiert diese Entscheidung, weisst allerdings darauf hin, dass ich so keine Ableger von ihm bekommen kann.


    Dummerweise geht es mir mit meinem Seminar-Leiter nicht anderes. Seine Jungvölker sitzen auf Dadant-Blatt-Rähmchen und passen nicht in meine Dadant-US-Beuten. Mist!


    Auch andere Jung-Imker in meinem Kurs verwenden Datant-Blatt. Niemand in meinem Umfeld nutzt Datant-US. Dies ist wohl doch eher in Deutschland und vor allem dessen Norden verbreitet.



    Ich habe mich entschieden, von Datant-US auf Datant-Blatt umzustellen. Somit kann ich doch mal ein Jungvolk abgeben oder bekommen.


    Allerdings ist das nicht so einfach. Versuche die Brutraumzargen übereinanderzustellen, in der Hoffnung die Bienchen von oben nach unten oder von unten nach oben zu locken, schlugen fehl. Sie bleiben einfach, wo sie sind.


    Nun ja, ich habe noch keine wirklich gute Idee.



    Während meiner Arbeit mit den Bienchen ergeben sich manchmal Fragen. Und die werde ich nun in diesem Forum stellen.

  • Hallo Falter,


    willkommen auf dem Forum und viel

    Freude bei der Imkerei.


    Vorsorglich der Hinweis: Damit Du mehr, als nur diese Nachricht lesen kannst, denke bitte über eine Fördermitgliedschaft nach.


    Genau genommen kannst jedes X-beliebige Maß nehmen, wenn Dein Imkerpate Königinnen vorzieht, ihr einen Fegling erstellt und die Beute außerhalb des bekannten Flugradius aufstellt.


    Es gibt auch die Möglichkeit, mit selbst gebastelten Adaptern vom vorhandenen Maß auf ein anderes Maß zu wechseln, mitunter gibt es auch schon passende Zargen, die das ermöglichen. Der Anfang ist immer etwas tricki aber Du machst es richtig, wenn Du Dir so viele Informationen wie möglich einholst.


    Aber im ersten Jahr sollte man sich möglichst auf seine/n Patenimker/in konzentrieren, weil es jede/r anders macht. Später kann man selbst das eine oder andere ausprobieren und seine Erfahrungen damit sammeln.


    Wenn Du auf Dadant arbeiten möchtest, achte beim Kauf darauf, dass Du nicht die rechteckigen Beuten wählst, das ist viel verschenkter Arbeitsplatz mit meist ungünstiger Körperhaltung (vorgebeugt oder verdreht) bei der Arbeit. Gleiches ist auch bei Trogbeuten der Fall.


    Viel Erfolg 👍

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