Pestizidfreie Landwirtschaft ist möglich

  • Dieser Artikel wurde auf Anfrage von Helmuth/Seelsorger eingestellt


    Michael Vogt im Gespräch mit Dr. Friedhelm Berger.


    Im Grundgesetz der BRD heißt es Art 20a: «Der Staat schützt auch in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen und die Tiere im Rahmen der verfassungsmäßigen Ordnung durch die Gesetzgebung und nach Maßgabe von Gesetz und Recht durch die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung.» Wie sieht es aber in der Praxis aus? Verantwortliche Politiker verweigern die Gelder zur ausreichenden Schulung zur Produktion ohne den Einsatz von Pestiziden. Bioanbauvereine und andere Umweltvereine haben kein Interesse an der Lösung der Probleme und verweigern sogar die Zusammenarbeit.


    Wahrscheinlich weil bei «Gesetzestreue» aller Landwirte und Hobbygärtner sie kein Geschäft mehr mit der Religion «bessere Umwelt» oder «besseres Produkt» machen können, denn wir hätten dann flächendeckend was vom durchschnittlichen Bürger gewünscht wird.


    Der «Umweltbund Initiative der Imker, Landwirte und Verbraucher e. V.» hat sich als gesetzt, landwirtschaftliche Prozesse derart zu reformieren, dass Pflanzenschutzmittel beim Anbau unserer Lebensmittel und nachwachsenden Rohstoffe überflüssig werden. Der ständig steigende Bedarf an Lebensmitteln und der massive Ausbau nachwachsender Rohstoffe, haben in den letzten Jahrzehnt deutliche Spuren hinterlassen. Dieser industrialisierten Landwirtschaft soll eine biologische Arbeitsweise gegenübergestellt werden, um zu beweisen, dass man in der Landwirtschaft ökonomisch, nachhaltig und verbraucherorientiert wirtschaften kann.


    Dabei geht es um:


    pflanzenschutzmittelfreie Produktion in Land- Garten- und Forstwirtschaft
    keine Gentechnik in der Landwirtschaft und in Nahrungsmitteln
    Schutz der Bienen (Bienen als ideales Leitinsekt unserer Landwirtschaft anerkennen)
    nachhaltige Produktion nachwachsender Rohstoffe
    klimafreundliche und giftfreie Lebensmittelproduktion
    Schutz der Verbraucher vor Pestiziden in Lebensmitteln und durch Abdrift von den Agrarflächen
    Dr. Friedhelm Berger, Begründer des «Umweltbund Initiative der Imker, Landwirte und Verbraucher e. V.» (http://www.umweltbund.de) über eine biologische Landwirtschaft, die den Namen verdient!


    2013 Alpenparlament TV Alle Rechte vorbehalten.

  • Sicherlich ein interssanter Ansatz. Aber ob es durchsetzbar sein wird ist eine andere Frage.
    Mit der Thematik Pflanzenschutzmittel werden wir uns morgen Abend kritisch in der Versammlung in Nordthüringen beschäftigen. So lange es nicht durchsetzbar ist, müssen wir das beste daraus machen und einfluß auf die Bauern nehmen, was anderes bleibt uns nicht übrig.
    Sicherlich habe ich ein Pflanzenzüchter als Sponsor nehmen müssen, sonnst hätte ich auch nicht so einen Kontakt zu den Landwirten hier in der Region aufbauen können.
    Auf Hilfe aus der Politik brauchen wir nicht hoffen, den wir Imker schicken keine Schecks nach Berlin !!!!
    Hiermal ein kurzer Ausschnitt aus der Einladung:



    Grüße aus dem Südharz
    Olaf

  • Hier mal ein kurzer Bericht vom runden Tisch.
    Politiker waren kaum anwesend, außer dem Bürgermeister von Niedersachswerfen, die Landrätin vom Landkreis Nordhausen und von den Grünen der Dr. Augsten aus dem Thüringer Landtag.
    Von den Landwirten hatte ich mehr erwartet, muss aber auch eingestehen das die Einladung an die Landwirte durch organisatorische Probleme beim Dienstleister erst 5 Tage vor der Versammlung rausgingen. 10 Landwirte und 30 Imker aus dem gesamten Thüringen sowie der Randbereichen Sachsen-Anhalt und Niedersachsen waren anwesend.
    War vielleicht auch gar nicht so verkehrt.
    Durch die kleine familiäre Runde war vieles einfacher zu klären,
    da viele sich schon untereinander kannten.


    Nach dem die Beiträge von Guido Eich , Bienenzuchtberater, undRainer Martinetz , (NPZ Saatgutzüchter), Dr. Frank Augsten (Politiker und Ökolandwirt) sowie Arnd Küchenthal (Landwirt) begonnen hatten, gab es schon bei den Vorträgen wilde und heftige Diskussionen.
    Spätestens hier war für die nicht „einheimischen“ klar das hier nichts gestellt war.
    Im Laufe des Abends stellte sich immer mehr heraus das viele Imker keinen Einblicke in die Probleme der Landwirtschaft hatten und umgekehrt.
    Dieses Problem ist der wirkliche Grund, wieso es zu Missverständnissen zwischen den Imkern und Landwirten kommt. Das hat doch alle ein wenig verwirrt und keiner hatte es so erwartet.
    Gesundheitlich hatte es mich so entschärft das ich über die ersten 3 Stunden kaum was mitbekommen hatte. dafür habe ich die letzten 3 Stunden miterlebt. Gott sei Dank lief mein Diktiergerät, so das ich euch den noch davon berichten kann.
    Ich habe feststellen können, das allen schnell klar wurde in den Diskussionen, das jedes Problem von Grund auf erklärt werden musste, so das jeder im Raum die Zusammenhänge verstehen konnte.
    Im verlauf des Abends ging das allen Beteiligten in Fleisch und Blut über. Es hat keinen etwas ausgemacht, über seinen Schatten zuspringen und den Erklärbär zu machen. Wir sind schon einen großen Schritt weiter gekommen,

    • solche Versammlungen werden nun regelmäßig und häufiger stattfinden, nicht nur in Thüringen
    • so möchten auch einige Landwirte Einladungen erhalten für die Imkerversammlungen und Weiterbildungen um sich mit der Imkerei vertraut zu machen.
    • Anderseits bekommen wir jetzt auch Einladungen zu den Versammlungen und Weiterbildungen der Bauern, um immer Zeitnah über mögliche Veränderungen unterrichtet zu werden und eventuell gleich dort Bedenken und Lösungsansätze geben zu können.
    • Auch Standplätze werden von den Landwirten jetzt angeboten.
    • Anbaustrategienen werden bestrochen und der PSM Einsatz
    • So bekommen wir auch Einladung zu den Feldtagen der Pflanzenzüchter, um dort auch gemeinsam als Einheit auftreten zu können.
    • Die Anbauberater werden bei der Beratung vor Ort mehr auf die Imker eingehen um unsere Bienen zu schützen.
    • Wir alle haben begriffen das wir Landwirte, Imker und Pflanzenzüchter mehr gemeinsam haben was uns verbindet und nur gemeinsam klar kommen werden, wenn wir uns nicht zum Spielball der Politik und Wirtschaft machen lassen.


    So das war es fürs erste. Ich lege mal meine Begrüßung und Einleitung von dem Abend als PDF bei. Sicherlich wird sie nicht jeden gefallen, aber sie ist ein Schritt um mehr Vertrauen untereinander aufzubauen und es ist meine Meinung hinter der ich auch stehe.


    nsw 2.3.pdf


    Grüße aus dem Südharz


    Olaf

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