Beiträge von Orza

    Damit ein Pilz arbeiten kann, benötigt er Feuchtigkeit. Er stellt seine Tätigkeit ein, sobald ihm das Klima zu trocken wird. Die Sporen verbleiben in einem jederzeit reaktivierbaren Zustand.


    Eine NEUE Brotdose ist nur so lange sporenfrei bis das erste Brot darin geschimmelt ist. So ist das auch mit neuen Bienenbeuten (und eine mögliche Erklärung dafür, warum Kalkbrut vorher nicht aufgetreten ist). Der Unterschied: Die Brotdose kommt in den Geschirrspüler. Desinfektionsmöglichkeiten in Bienenbeuten sind wesentlich komplexer, aber durchaus auf unterschiedliche Weise möglich.


    Dass Berufsimker häufig mit Europaletten arbeiten, hat für sie lediglich praktische wandertechnische Gründe. Das heißt aber noch lange nicht, dass dies auch gut für das Betriebsklima der Bienen ist. Das Gegenteil ist der Fall.




    Für einen dauerhaften Standort ist eine Europalette aus zweierlei Gründen völlig ungeeignet:


    1.
    Die Europalette hat die Maße 1200 x 800 x 144 mm.


    In Bodennähe ist das Kälte- und Feuchtigkeitsklima relativ konstant, d. h., während das Dach eines Hauses nach einem Regenguss längst wieder durch Sonne und Wind erwärmt und getrocknet ist, bleibt Feuchte und Kälte noch lange in Rasen- und Erdbodenflächen erhalten, sogar auf Gehwegplatten.


    Das ist der Grund, weshalb eine Aufstellungshöhe von 25 bis 30 cm Höhe empfohlen wird und nicht unterschritten werden sollte. Eine Europalette ist nur 14 cm hoch.


    Ergo wird den Bienen der Erhalt eines guten Betriebsklimas deutlich erschwert bis unmöglich gemacht, zumal sich Bienen aus gutem Grund niemals freiwillig eine Behausung in Bodennähe aussuchen würden. In den Wintermonaten verstärkt sich dieses Problem um ein Vielfaches: Kälte und Feuchtigkeit sind permanent, Fluglöcher sind aufgrund der niedrigen Aufstellungshöhe schnell eingeschneit…


    Unterhalb der Magazine MUSS deshalb immer eine gute Luftzirkulation möglich sein (Überwinterung ohne Bodeneinlage). Hierzu auch:


    2.
    Eine Europlatte besteht aus mehreren miteinander verarbeiteten BREITEN Balken und Brettern. Auch das verhindert eine gute Luftzirkulation.



    Fazit:


    Wenn man unbedingt mit Europaletten arbeiten möchte, dann sollte man den Bienen zumindest zwei Paletten unterstellen. Eine optimale Luftzirkulation ist damit allerdings immer noch nicht erreicht.


    Besser geeignet ist ein für die Luftzirkulation barrierefreies Untergestell (z. B. Balken auf Steine gelegt).

    Zitat: Also entweder hatten Deine Bienen ihre Tage oder Deine Freundin? - Ist auch ne Möglichkeit...
    Zitat: Diabetiker können Aceton über Atmung und Haut ausdünsten.


    Auch wenn man ein geruchsneutrales Deo verwendet, hat man(n)/frau dennoch nicht jeden Tag einen gleichbleibenden Geruch. Die besonderen Tage bei Frauen spielen mitunter tatsächlich eine Rolle und bei dem leicht säuerliche Geruch - wie von Gerald angeführt - ist nicht nur ein Volltreffer garantiert, die Bienen reagieren sogar äußerst garstig darauf.


    Die Kleidung spielt eine weitere Rolle, zum einen die Farbe, zum anderen das verwendete Waschmittel, außerdem hecktische Bewegungen oder Lautstärke (Motorengeräusche von Gartenarbeitsgeräten).


    Ich habe mal den fatalen Fehler gemacht, Maggikraut für meine Eltern abzuschneiden, weil ich - nachdem ich am Bienenstand war - zu ihnen hinfahren wollte. NIE WIEDER ! Kräuter verbreiten einen derart extremen Geruch, der an einem lange haften bleibt. Es muss also überhaupt nicht sein, dass Eigengeruch oder Kleidung ausschlaggebend waren, es kann auch an dem Gartenmaterial gelegen haben, das aktuell und vielleicht zum unglücklichen Zeitpunkt bearbeitet wurde.

    Hallo Anne,


    zum Glück war ich noch nicht in der Situation, aber damit befassen muss man sich dennoch.


    Kalkbrut ist praktisch als Spore überall vorhanden, dennoch erkranken die Völker nicht zwangsläufig daran. Durch die Auflösung des Volks und das Verteilen auf die anderen Völker ist der Sporendruck auf Deinem Stand nur groß. Dass die Königinnen (wegen genetischer Veranlagung!!!) auszutauschen sind, wird auch immer wieder von allen Seiten bestätigt. Aber in Deinem Fall sind die anderen Königinnen ja nicht mehr genetisch betroffen sondern umständehalber.


    Kalkbrut tritt immer an zu feuchten Standorten auf (Faktorenkrankheit). Mitunter können dadurch auch bestimmte Stellplätze immer wieder davon betroffen sein, die Königinnen können also gar nichts dafür.


    Dieser Faktor muss unbedingt geprüft werden. Stehen die Magazine hoch genug über dem Boden, also auf 25 - 30 cm Höhe. Ist der Boden offen oder wird die Luftzirkulation durch eine eingelegte Bodeneinlage verhindert. Können die Beuten bei Feuchtigkeit auch wieder schnell abtrocknen oder stehen sie im Schatten usw.


    Bei feuchten Standorten hilft nur ein Standortwechsel.


    Haben die bisher gesunden Völker einen guten Putztrieb gezeigt, wird es wahrscheinlich darauf hinaus laufen, dass sie sich selbst sanieren. Man kann zudem durch Besprühen mit Zuckerwasser den Putztrieb anspornen, aber nur, wenn aus dem Volk nicht mehr geerntet wird.


    Dr. Ritter empfiehlt u. a. neben der Entsorgung der betroffenen Waben als weitere Möglichkeit das Einengen des Volkes und in ganz krassen Fällen das Kunstschwarmverfahren.


    An der FU Berlin gibt es einen Bereich, an dem schon über viele Jahre immer wieder Kalkbrut auftritt aber nicht bei allen Völkern gleichzeitig. Dieser Standort ist auch eindeutig zu schattig!!!


    Wenn ich mich richtig erinnere, hatte Dr. Polaczek mal erwähnt, dann man mittels manuellem Eingriff morgens bei einem betroffenen Volk in mühsamer Kleinarbeit die noch nicht von Bienen geräumten Zellen mit Pinzette räumen kann. Ich werde ihn bei nächster Gelegenheit dazu befragen, was aber noch dauern kann. Eine Antwort brauchst Du ja jetzt. Deshalb:


    Wäre ich jetzt in Deiner Situation, würde ich systematisch vorgehen:


    Zunächst würde ich meinen Standort kritisch hinterfragen und zudem prüfen, ob meine Völker mit dem eigenem Putztrieb in der Lage sein könnten, die Brut gründlich auszuräumen.


    Meinen Standort halte ich bislang für optimal. Als erste Maßnahme würde ich also stark befallene Waben entsorgen, um den Sporendruck zu minimieren. Einengen ergibt sich daraus zwangsläufig.


    Anschließend würde ich jeweils morgens kontrollieren, ob der Putztrieb der Bienen ausreicht und notfalls würde ich ihnen dabei behilflich sein (Pinzette !). Dass ich dabei das Volk permanent störe, ist natürlich nicht besonders glücklich und setzt das Volk zusätzlich unter Stress, aber nach 2 - 3 Tagen wird man vielleicht schon ein deutliches Meinungsbild vom betroffenen Volk haben.


    Falls es sich um einen Ableger handelt, würde ich auch die Zuckerwasserspritze einsetzen.


    Hätte ich das Gefühl, dass meine Bienen es nicht schaffen, wäre der Standortwechsel meine nächste Option. Zunächst nur mit einem Volk, um das Ergebnis erneut zu prüfen usw.


    Also überstürzen würde ich zunächst nichts, zumal als letzte Lösung - und damit liegen wir aktuell noch in der Zeit - ein Kunstschwarm noch möglich ist.


    Halte uns bitte über den weiteren Verlauf auf dem Laufenden.


    LG

    @Rudi
    Prizipiell ist Deine Liste inhaltlich super aufgestellt. Die Preise müssten aber ganz weit nach oben angepasst werden.
    Eine Schleuder zum Schleuderpreis - geht gar nicht. Und sogar die Selbstbaubeuten sind schon deutlich teurer.


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    Wer billig kauft, kauft zweimal. Das ist auch in der Imkerei so.


    Die Folgekosten bedenkt man anfangs auch nicht.


    Kleinstes Beispiel: Mittelwände
    Mittelwände DN € 11,50 pro kg. Ein Packet hat aber 2 kg und das sind ca. 21 Mittelwände. Damit kommt man also nicht weit. Und gerade der Anfang ist extrem schwer. Da braucht man Mittelwände bis zum Abwinken. Und so setzt sich das fort. Bis man sich seine Mittelwände selbst gießen kann, dauert es und dafür benötigt man wiederum ein Gerät.
    Der Ausweg: Wachs gegen Mittelwände eintauschen. Trotzdem zahlt man drauf, denn die fertigen Mittelwände werden immer teurer sein, als das übergebene Wachs. Dann muss man aber in der Lage sein, das Wachs vernünftig für den Umtausch einzuschmelzen... Also sucht man sich aus Omas Bestände alte, aber brauchbare Töpfe heraus. Damit wird man aber nicht glücklich, weil man schnell bemerkt: Kochgeschirr zu klein, zu porös, man bekommt Küchenverbot (also zumindest für alles was die Imkerei betrifft - ansonsten wäre das ja willkommen icon_wink.gif ) usw.


    Eine Unannehmlichkeit oder Unbequemlichkeit zieht die nächste Konsequenz nach sich. Mit jeder neuen Aufgabenstellung wird deutlich: Alles Murx! Das muss besser gehen. Und damit es besser geht, muss man wieder investieren.


    Was besonders schlimm ist, wenn man sich verkauft hat. Das ist Lehrgeld und man bekommt diesen Wert nicht mehr zurück.


    Jedem, der sich für die Imkerei interessiert, mache ich gebetsmühlenartig deutlich, dass Imkerei teuer ist. Mann/Frau muss sie sich leisten können. Unter dem sollte Mann/Frau nicht anfangen zu imkern.


    Pro Wirtschaftsvolk zwei reduzierte Beutensätze nebst Rähmchen und Blechdach, eine vernünftige Schleuder, Entdeckgelungsgeschirr, Abfülleimer, Siebe, Aufbewahrungseimer, Mittelwände massenweise, Honigseminar, Gläser, Kleidung und und und. Im Spätsommer/Herbst dann - ohne nennenswerte Honigernte - schon Medikamente und Futter... Auch wenn ich weder geizig bin noch am Hungertuch nage, beim Futterpreis habe ich mich auf den Hosenboden gesetzt.


    Dafür sind schon mal für den Anfang locker gute € 1.500,00 - 2.000,00 ausgegeben (dabei bleibt es aber nicht) und darin sind Bienen überhaupt nicht enthalten, weil man den Start mitunter über nette Imker/innen gesponsert bekommt.


    Am Anfang ist Imkerei ein Fass ohne Boden! Mann/Frau sollte sich also eher als Darlehensgeber/in betrachten, bis es tatsächlich mal so weit kommt, dass die Bienen den Kredit ratenweise abzahlen. Das Dumme ist ja, dass man die Grundausstattung komplett braucht, ganz egal, ob man 3 oder 30 Völker hält.


    Weitere Folgekosten entstehen durch den Platzbedarf, an den man anfangs überhaupt nicht denkt. Den möchte Mann/Frau also zunächst noch auf dem eigenen Grundstück einräumen. Aber das Grundstück und die Gebäude waren nicht von Anfang an darauf eingerichtet. Also beginnen auch hier die Veränderungen und auch das kostet wieder.


    Ich habe anfangs auch das allgemeine "schön-Reden" zu hören bekommen. Da ich aber durch und durch Realist bin und rechnen kann, war schon mit dem Durchstöbern der Kataloge deutlich, dass die Wirklichkeit einen schnell einholt. OK, einiges hätte ich vielleicht tatsächlich günstiger einkaufen können, wenn ich zu dieser Zeit schon über gute Kontakte und gute Beratung verfügt hätte. Das ist aber anfangs eher selten der Fall.


    Ach ja: Gebrauchtes zu Kaufen - davon sollte Anfänger/innen ABSOLUT die Finger lassen!!! Eine Erklärung würde an dieser Stelle zu weit führen.
    Fazit: Anfänger/innen sollten und müssen sich an den üblichen Katalogpreisen orientieren.

    Quelle: http://www.bio-gaertner.de

    Zitat:
    Praktische Gründüngungsvorschläge:
    · Frühjahr: kurzdauernd Ackerbohne, Phacelia, Senf, Spinat.
    · Frühjahr/Sommer: Ackerbohne, Alexandrinerklee (1/2-1 Jahr), Erbsen-Wicken-Hafer-Gemenge, Hafer, Perserklee, Phacelia, Rotenburger Combigemenge, Senf, Spinat.
    · Sommer/Herbst: Als Nachfrucht Lupinen, Ölrettich, Phacelia, Platterbsen, Senf , Sommerwicken evt. + Hafer.
    · Herbst: Überwinterungsdüngung mit Landsberger Gemenge, Winterraps, Winterrüben, Winterroggen, Zottelwicke (evt. + Roggen).


    Paul
    Wenn Du sagst "schmeckt sensationell" (also alles andere, aber kein bzw. nur in gerigem Umfang Senf) und ist "etwas körnig" (also nicht durchweg), dann könnte es auch sein, dass jemand auf seiner kleinen Datsche Gründünger ausgebracht und wegen der Blüten stehen gelassen hat. Im Übrigen habe ich sogar einen Forenbeitrag (datiert vom MÄRZ) gefunden, wo Senf in unseren Breitengraden überwintert war (der war nicht eingefroren bzw. eingegangen!).


    Um Senf als Ursache ganz auszuschließen, müsste man das Umfeld sehr gut kennen bzw. absuchen.


    Mich macht es stutzig, dass aus den unterschiedlichsten Regionen Deutschlands keine ähnlichen Erfahrungen vorliegen. Wenn es weitere Pflanzen gibt, die das auslösen, müsste man doch irgendwann und irgendwo schon mal was davon gehört oder gelesen haben.


    Und im Übrigen steht hier aktuell überall quasi mittenmang Senf in der Blüte und das schon einen ganze Weile.

    Für den Drohnenrahmen ist es sinnvoll, diesen mit einer Leiste in der Mitte zu teilen.
    Sie bearbeiten die beiden Hälften in der Regel nacheinander, so geht es auch schneller und so kann man im Umlauf mal oben und mal unten schneiden.

    QueenMum


    Zitat: "Was macht ihr denn, wenn der 2. Flügel auch angeknabbert wird, Kö abdrücken? Ist ja dann nicht mehr viel zum schneiden da. "


    Das Volk (Schwarmanzeichen) und die Königin (Legetätigkeit) künftig besonders gut beobachten, da sich die Scharmgefahr natürlich wieder erhöht hat.


    Würde man ihr die Flügel nachstutzen, wäre sie verloren, denn sie wird von den Bienen dann als minderwertig angesehen, mit der Folge, dass sie zumindest still umweiseln wollen.


    Ich habe den Fall gerade, die Königin stiftet wie eine arme Irre und tut somit das, was sie tun soll. Das Volk macht keine Anstalten zu schwärmen, also ist alles im grünen Bereich. Da die Königin aus dem Vorjahr ist, werde ich sie dieses Jahr auch noch ersetzen müssen, aber bis dahin ist noch Zeit.


    Würde das Volk hingegen schwärmen wollen, dann würde ich die Königin mit Bienenmaterial herausnehmen für einen Ableger. Dann hat das weiselose Restvolk zu tun und der Königinnenableger gleichfalls.

    QueenMum


    Zitat: „Wie z.B. hier erwähnt wurde, dass ein Volk nachdem es im Raps stand geschwärmt ist, warum????“



    Das kann mit mehreren Faktoren zusammenhängen. Ein extremes Schwarmjahr haben wir sowieso (und – das müssen wir demnächst auch noch mal aufgreifen – ein extremes Varroenjahr).


    Es könnte z. B. daran liegen, dass der Brutraum verhonigt ist, sodass die Königin keinen Platz mehr hatte zum Stiften. Ist die Stimmung erst einmal angeheizt, lässt sie sich nur durch massive Eingriffe zurückschrauben. Dazu hatte ich Dir schon einiges in der PN geschrieben.


    Ein (ge)Eich(ter) Leitsatz: Kälterückschlag nach guter Pollentracht macht Schwärme.


    Wäre also auch eine Variante.


    Das Alter der Königin und ihre Legeleistung (zu viel oder zu wenig) können auch eine Rolle spielen.
    Honigraum zu früh oder zu spät aufgesetzt … (da scheiden sich die Geister).


    Eine Aussage, warum ein Schwarm abgegangen ist, kann man also nur machen, wenn man in die Vorgänge involviert war. Deshalb muss man sich stets auf Spurensuche begeben. Wenn Du etwas an einem Volk bemerkst, mache Dir auf Deiner Stockkarte Notizen (mit Datum, Uhrzeit und Witterungsangabe), egal, wie unwichtig sie im Moment erscheinen. Wenn Du zurückblicken musst, dann ist das wie in einem Indizienprozess, woraus für Dich ein Lernprozess wird.


    Die klimatischen Bedingungen bei uns waren äußerst ungünstig. Da wird das Imkern zur Herausforderung. Bis auf zwei Völker sind alle Völker bei mir in Schwarmstimmung geraten. Hatte also alle Hände voll zu tun, bislang (toi, toi, toi) ist mir kein Schwarm abgegangen. ABER langweilig wird’s hier nie!


    Ausreichend Material ist unerlässlich.


    Meine persönliche Faustregel: Pro Wirtschaftsvolk (DN = 4 Zargen) zusätzliches Material für zwei reduzierte Beutensätze. Dann kommt man mit dem Material vorerst nichts ins Straucheln.


    Und eines möchte ich an dieser Stelle auch noch sagen: Königinnen zeichnen und ihnen eine Flügelseite stutzen ist ungemein hilfreich. Im Imkerverein Zehlendorf habe ich eine nun querschnittsgelähmte Imkerkollegin, weil sie als Lehrerin vorbildlich sein wollte und beim Schwarmfang schwer verunglückt ist. Eine Königin mit einem gestutzten Flügel kann zwar noch fliegen, aber nur wie Flip der Grashüpfer. *) Sie kommt nicht hoch in die Bäume und daher kommt sie dem Schwarm nicht hinterher und der Schwarm dann wieder zurück in die Beute. Schwärme sollen nicht sein, sie können alleine in der Natur nicht lange überleben und stellen auch eine gesundheitliche Gefahr für die dort ansässigen Honigbienen dar (z. B. Reinfektionen durch Räubereien, weil das abgeschwärmte Bienenvolk im Laufe der Zeit schwächeln wird). In Wohnorten gehört das schon gar nicht hin.


    *) Aber Achtung: Bienen knipsen gerne auch mal die andere Flügelseite ab, dann kann die Königin wieder fliegen. Also Königin immer zwischendurch prüfen.


    Die unschöne Kehrseite: Imkert man – wie in diesem Jahr bislang - Schwarm verhindernd, wird nicht nur die Bienenmasse deutlich reduziert, auch die Honigernte leidet darunter.


    Es ist also immer eine Gratwanderung auf Messers Schneide.

    Man muss das Rad ja nicht noch einmal neu erfinden, deshalb kopiere ich mal einen guten Beitrag von einem Imker aus einem anderen Foren hier hinein, da der Verfasser sehr gut die wesentlichen Anhaltspunkte zusammengefasst hat. In Ergänzung mit Guido Eichs Monatsbeobachten von 2009 hat man damit schon ein sehr gutes Rüstzeug, um sich mit dem Schwarm-Thema auseinanderzusetzen.


    Beitragsverfasser: GeleeRoyal auf http://www.landlive.de


    Zitat:
    „02.05.2012, 12.34 Uhr
    23 Indizien für eine Schwarmstimmung
    Aus leider gegebenem Anlass habe ich Hinweise auf eine Schwarmstimmung zusammengestellt. Es beginnt mit den evidenten und altbekannnten und setzt sich etwa ab Position 10 mit den subtileren Beobachtungen von Guido Eich ('Spurenlesen am Bienenvolk') fort. Wenn wir uns dran halten, sollte nichts mehr schief gehen: Eichs Monatsbetrachtungen 2009 [http://www.siebengebirgsimker.de] und eine weitere 4-teilige Arbeit von ihm aus dem Jahr 2004 ('Spuren des Bienenvolkes lesen lernen'), die ich aber nicht im Internet gefunden habe sind sehr hilfreich. Eich setzt hier die Tradition der alten Korbimkerei fort, die ein Ziehen der Waben nicht vorsah und daher ganz auf das Spurenlesen angewiesen war.


    Folgende Indizien sprechen für eine Schwarmstimmung:


    1. ausgebaute Weiselzelle(n)
    2. bestiftete Weiselzelle(n)
    3. glänzender ('polierter') Boden der Weiselzelle(n)
    4. viele Spielnäpfe
    5. weniger oder kein Drohnenbau im Baurahmen
    6. weniger oder keine Drohnenbrut im Baurahmen
    7. weniger oder keine Stifte
    8. Honig im Drohnenbau des Baurahmens
    9. nur alte dunkle Varroamilben im Gemüll, keine Tochtermilben
    10. weniger Pollensammlerinnen
    11. Durchhängen der Bienenbärte unter den unteren Rand der unteren Zarge (dann – sagt Eich – lässt sich der Schwarm nicht mehr verhindern)
    12. 'Klemmen' der Waben beim Ziehen (da die Bienen schon die Kettenbildung üben, die für den Sitz in der Traube erforderlich ist)
    13. tatenloses 'Herumlungern' kleinerer Bienengruppen auf der Stockvorderwand
    14. stumpfe Abrundung, Girlandenbildung und Glänzen am Unterrand des Baurahmens (Girlandenbildung: mehrere Bautrupps arbeiten unkoordiniert nebeneinander her)
    15. wenig Pollen auf der Windel
    16. Hilfszellen neben dem Spielnapf
    17. herumliegende Reservewachsbröckchen neben dem Spielnapf
    18. viele Drohnenecken in der Arbeiterinnenbrut
    19. glänzender Nektarüberzug über dem Pollen (der Pollen wird wegen der Einschränkung der Bruttätigkeit zunächst einmal nicht mehr gebraucht und wird wie mit einer 'Frischhaltefolie' konserviert)
    20. keine Futterübergabe an Stockbienen am Flugloch
    21. Tuten und Quaken der Königinnen am Vorabend des Schwarms
    22. die oberen Honigkränze sind mehr als 2 Finger breit (dann sehen die Bienen den Raum nach oben hin als abgeschlossen an)
    23. Erlahmen bis Erliegen des Flugbetriebs


    Beim 'Tüten und Quaken' ist es definitiv zu spät, der Schwarm lässt sich nicht mehr aufhalten oder aber der Vorschwarm ist bereits schon weg (vgl. Kommentare von Bienenfreund und Bajepitt).


    Unmittelbar vor dem Schwärmen ziehen sich alle Bienen noch einmal in den Stock zurück, so als würden sie aufgesaugt. Etwa 10 Minuten später kommt dann der Schwarm im Schwall aus dem Flugloch.


    Gegenmaßnahmen sind für Eich nur die rechtzeitige Erweiterung und das rechtzeitige Schröpfen durch Entnahme von 1 bis 3 Waben, dabei liegt die Betonung auf 'rechtzeitig'!


    1. Bei der Erweiterung gilt die 70 %-Regel: Honigraumfreigabe dann wenn 70% des Raumes mit Bienen besetzt sind u n d sich pro Zarge mehr als 3 verdeckelte Brutwaben finden (die werden beim Schlupf eine ganze Zarge mit Bienen füllen), spätestens aber zur Kirschblüte.
    2. Geschröpft werden 1-3 verdeckelte Brutwaben dann, wenn der Boden der Spielnäpfe glänzt.
    3. Das von Liebig empfohlene Brechen der Weiselzellen nach Kippkontrolle hält er für wenig aussichtsreich, es komme zu spät. Eine sichere Schwarmverhinderung in solch prekären Situationen gelingt nur durch die Teilung des schwarmbereiten Volkes in einen Flugling und einen Brutling.“

    QueenMum


    Auf die Schnelle kann ich das Seminar von Guido Eich (ging von 10.00 bis 16.00 Uhr) nicht zusammenfassen. Ich habe heute schon mehrere Stunden an der Nacharbeit gesessen und konnte nur einen Bruchteil dessen bearbeiten (schwere Kost!). Was Guido Eich in 30 Jahren Imkermeister-Arbeit (er ist auch noch Biologe) uns zu berichten hat, ist irre viel. Da raucht einem der Kopf, auch dann noch, wenn man anschließend versucht, seine Notizen zu sortieren. Das schöne ist, dass es sogar den "alten Hasen" so ging und ich nicht die einzige war, die aus dem Staunen nicht heraus kam.


    Ich bin also am Ball, aber es braucht eben seine Zeit. Ich werde mich - wenn ich damit durch bin - mit der Forenleitung besprechen, in welcher Form wir sinnvoll mit dem umgehen, was ich - zunächst einmal für mich - zusammenstelle. In diesen Dingen bin ich noch nicht geübt.


    Aber wenn Du Dir die Mühe machst und Dir die PDF-Datei von seinen Monatsbetrachtungen durchliest, dann hast Du schon ein sehr gutes Grundgerüst!!! In den Monatsbetrachtungen sind genau genommen schon sämtliche Anhaltspunkte drin, die wir brauchen. Aber zugegebenermaßen ist es immer noch einmal etwas ganz anderes, wenn man das, was auf Papier (oder PDF) steht, von demjenigen hört. Da werden plötzlich die Zusammenhänge deutlicher.

    Hallo Micha,


    echt schick geworden!
    Wann und wo sollen wir uns alle einfindentongue3.gif


    Mit dem Schleudern bzw. Honig Abfüllen hatten wir auch so unsere liebe Not. Die Küche ist zum Wohnzimmer hin offen. Alle Fenster sind mit Gase zu. Im Wohnzimmer gibt es Blumentöpfe. Aber beim besten Willen konnte ich mir nicht vorstellen, dass daraus die ganzen klitzekleinen Fliegen stammen sollten, die plötzlich beim Honig abfüllen regen Anteil nahmen. Das war Stress pur.


    Ein Keller steht uns leider nicht zur Verfügung. Also mussten wir aus der Not eine Tugend machen. Die Regale aus dem Hauswirtschaftsraum wurden durch gute Küchenschränke ersetzt. Die Schleuder steht dort nun deutlich sichtbar, allerdings bei Nichtgebrauch mit einem Tuch abgedeckt, und wird bieneninteressierten Besuchern und Schleckermäulern stolz präsentiert. Der Raum ist sehr klein, aber ich kann eine Tür zu machen und alles ist gefliest.


    Die Lagerung stellt sich für uns leider deutlich schwieriger dar. Wenn es mehr wird, als es einem schnellen Abverkauf zuträglich ist, wird es kritisch. Ich horche schon überall herum, um eine möglichst günstige bis kostenfreie Lagermöglichkeit zu finden...

    Paul
    Noch mal für Dich zur Erklärung: Ich bins - Ute. Und wir kennen uns bereits aus dem Teamspeak. Und nur mal so nebenbei: Bei uns scheint die Sonne!
    Wie Du sicherlich weißt, sind wir ab einer bestimmten Beitragsgröße völlig unter uns und nicht in der Öffentlichkeit nachzulesen. Insofern: Immer schön locker bleiben!
    Nein, ich brauchte keine Erklärung zum Betriff "Reinzucht". Mich stört der Wortbestandteil "rein". Die Buckies kommen nun einmal aus dem Mixaaaaa. Da braucht sich auch niemand auf den Schlips getreten zu fühlen, es ist nun einmal so. Punkt. Dass Buckies flotte Bienen sind, stellt auch niemand in Frage. Und dass Freud und Leid bei allen Lebenwesen ganz dicht beieinander liegen, wirst auch Du sicherlich nicht in Abrede stellen wollen.
    Es ist aber eben nicht in Ordnung (und dies ist meine Kritik an Dich), die Buckies damit in den Himmel zu heben, indem man mit dem dreckigen Finger auf die Carnica zeigt. Das ist nicht nur unfair den Bienen gegenüber, sondern auch denjenigen Imker/innen, die noch am Anfang stehen und sich orientieren wollen. Die Carnica braucht keinen Verteidiger, sie IST und sogar "rein", wenn sie aus Zuchtlinien stammt. Buckies und Carnika schwärmen und stechen gleichermaßen, wenn W I R nicht achtsam sind bzw. sein können, wobei Witterungsverhältnisse immer auch ihren Tribut fordern. Das habe ich gerade erst letztes Wochenende unmittelbar vor dem Seminar schmerzhaft zu spüren bekommen (das wird aber noch mal ein anderes Thema).

    Der Fehler steht immer hinter dem Bienenkasten!



    Ich gehe davon aus, Paul, dass du ein erfahrener und aufmerksamer Imker bist. Also sollte es Dir doch ein Leichtes sein, neutrale Hinweise darauf zu geben, worauf frau/man achten sollte, anstatt sich in ewige Diskussionen und Bekehrungen über die Bienenrasse zu ergehen.


    Um zurück zum eigentlichen Schwarm-Thema zu kommen. So es meine Zeit zulässt, werde ich mich in den nächsten Tagen dran machen, meine Notizen vom Guido-Eich-Seminar über die Bienenspuren zu ordnen. Bin bekennender Guido-Eich-Fan Wer sich selbst schon mal orientieren möchte: Er hat mir die Erlaubnis (sogar mit Widmung ) gegeben, seine Monatshinweise auf unserer Vereinsseite zum Download zur Verfügung zu stellen. Hier der Link:
    http://www.imker-blankenfelde.….php?lid=1&tid=464&pid=39
    Darin ist schon vieles von dem zu finden, worauf er in obigem Seminar Bezug genommen hat. ABER: Trotz aller Verehrung, in puncto Stoßbehandlung mit Ameisensäure, die Guido Eich auch heute noch so betreibt, gehe ich mit ihm nicht konform. Jedem Tierchen sein Pläsierchen

    Zitat: "Man kann einen Vortrag mit einem Satz zu Nichte machen, da die Zuhörer nicht den Kenntnisstand haben."


    Genau so ist es Rudi. Und es ist verdammt schade, dass der Beitrag so weit von Merjas Beitrag (mitten aus dem Leben einer Bienenliebhaberin, Imkerin und Mutter) abgedrifftet ist und sich nur noch um Prahleien und unangemessene Wortwahl dreht.


    Ich hätte hier eher solche Sachlichkeiten erwartet, wie ich sie gerade am vergangenen Wochenende bei Guido Eich zum Thema "Bienespuren" erfahren habe. Als Guido Eich im Anschluss an den Vortrag mit uns an den Bienenstand gegangen ist, hat er noch eine viel treffende Aussage gemacht. Sinngemäß: Es nützt nichts, uns drinnen (also im Seminar) irgend einen Quatsch zu erzählen, denn alles was er sagt, finden wir direkt am Bienenvolk wieder. Und genau so war es. Cappuchino-Truppe, Kontrolletties, Wunschkinder, Pollenglanz, Wachsüberbau, Futterkranz mehr drei Finger breit usw.


    Na klar, macht die/der Imker/in einen Fehler, wenn ein Scharm abgeht. Kann frau/man die Spuren lesen U N D hat die Zeit zum Handeln, geht auch kein Schwarm ab.


    Das ist also keine Frage der Biene"rasse"!!! Es ist eine Frage des Wissenstandes!!!


    Was nützen also Prahlereien?


    Für einen guten Wissenstand braucht frau/man Infos, Infos, und noch einmal Infos. Und das hört nie auf!

    @ Susanne
    Ich stimme Dir absolut zu!


    @ Paul
    Zitat:"...dazu noch die richtige rasse in reinzucht..."
    Buckies? Reinzucht??? Hallo?????

    Es mag sich jeder für das entscheiden, was er für richtig hält. Aber bitteschön: Sachlich bleiben!

    @Rudi
    Vorletzte Woche wollte ich mit dem Marburger Feglingskasten "feglingen"


    Ich hatte einen Ableger, von dem ich annahm, dass er keine Königin hatte. Um meine Annahme zu prüfen, habe alle Bienen auf die schräge Klappe gefegt.
    Ergebnis: Die Bienen haben mir was gehustet, haben sich toll auf und um das Gitter herum gesammelt und sind nicht in den dunklen Kasten, obwohl ich ihn an die Stelle gestellt hatte, wo der Ableger im Ursprung stand. Mir blieb nichts anderes übrig, als sie schlussendlich ohne Gitter in den Kasten für den Transport zu fegen.


    Der Ableger hatte im Übrigen tatsächlich keine Königin.

    Paul
    Es nützt ja nichts, sich über den Behördenkram aufzuregen, denn man zieht dabei fast immer den Kürzeren.


    Deshalb:
    Bestmöglich alle erforderlichen Informationen zusammenzutragen ist immer der richtige Lösungsansatz.
    Und wie jeder einzelne dann damit umgeht, steht auf einem anderen Blatt.

    Honig-Refraktometer
    Über den Imkerverein hatten wir eine Sammelbestellung, dadurch haben wir fast € 20,00 eingespart. Hier der Link:
    http://www.greiner-shop.biz/ad…1n727l01ql0j17rchi204h9t4


    Die Beschreibung dazu ist nicht gerade der Kracher, musste erst in der Firma anrufen. Nach deren Auskunft ist die Ableseanzeige bereits der tatsächliche Wassergehalt und man braucht keine weitere Berechnung - abhängig von der Raumtemperatur - mehr vornehmen.


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    Honigreife
    Da ich noch nicht wandere, sind wir auf Läppertracht angewiesen, deshalb müssen wir uns immer noch in Geduld üben. Wir haben heute die Honigräume auf die Reife überprüft. Wenn etwas verdeckelt ist, dann nur maximal zu 1/4. Sie verdeckeln einfach nicht. Von den Waben, die nicht spritzen, habe wir Proben von den offenen Stellen gezogen. Wir kommen nicht unter 18,5 %, größtenteils liegt der Wert sogar deutlich höher.
    An den Autobahnen blühen die Robinien schon, dann fängt sie hier auch bald an. Da können wir nur hoffen, dass wir vorher noch eine Schleuderung schaffen.