@Jupp
TUB 18.7. sollte eigentlich ein guter Zeitpunkt sein, Anfang August geht gerade noch so.
Aber irgendwo hier müsste die Ursache zu finden sein.
Du hast den Fegling genau am Stammplatz des Muttervolks stehen gelassen?
Mit der Erstellung des Feglings hast Du eingefüttert, aber nur 3 Liter. Mehr nicht???
Und Du hast das Flugloch unmittelbar mit Erstellung des Feglings sehr stark eingeengt?
Wie alt waren die neuen Königinnen?
Waren sie schon begattet und hatte vor dem Umsetzen schon eine gute Brutfläche (wg. Pheromone)?
Die Fragen stelle ich deshalb, weil ich eine Vermutung habe. Beide Termine liegen in der absoluten Räuberzeit. Ein Fegling zu dieser Zeit sollte mindestens 1,5 besser 2 kg Bienenmasse (!!!) und außerdem einen kontinuierlichen Futterfluss haben. Das Flugloch muss sehr klein sein, weil sie die Bienenmasse zum bauen, zur Brutpflege und Futter einlagern brauchen und weil die Wächterbienen in der Lage sein müssen, das Flugloch zu verteidigen. Du schreibst, nach 2 bzw. 3 Wochen fing die Räuberei an, die beiden Feglinge waren also schon zu diesem Zeitpunkt zu schwach, das Flugloch zu verteidigen. Das ist genau die Zeit, wo neue Brut erst schlüpft und zu Stockbienen reifen müssen.
Mitunter ist es hilfreich, bei kleinen Feglingen nicht nur das Flugloch einzuengen, sondern auch zu schieden und den Kontrollboden einzulegen, je nach Außentemperatur ABER auch wegen des Einfütterns, denn das Futter duftet und weckt Begehrlichkeiten bei Bienen wie Wespen gleichermaßen.
Mögliche Ursachen:
- Fegling hatte zu wenig Bienenmasse (!!!)
- Königin war noch zu unerfahren, womöglich unbegattet
- Futterfluss war verbraucht/abgebrochen, sodass sich Bau- und Eiablagetrieb reduzierte bzw. das Völkchen schwächelte
Nach Deiner Beschreibung handelt es sich eher um einen Fegling (Wabenwerk ist vollständig weg, nur Mittelwände). TUB kenne ich anders (also nur das Entfernen von Brutwaben, der Rest bleibt drin, Mittelwände werden ergänzt). Im Übrigen bin ich auch kein Fan von TUB, ist mir zu material- und zeitintensiv und ich muss sehr viel Platzvorrat für die Ableger vorhalten (hier ist ohnehin schon alles mit Bienen zugepflastert). Und Brutwaben vernichten kommt für mich, wenn es dafür keine Notwendigkeit gibt, überhaupt nicht in Frage. Ich finde es schon schlimm genug, die Drohnenbrut schneiden zu müssen, einziger Trost ist, dass ich für diese eine sinnvolle Verwertung gefunden habe.
Ich vermute, dass die Bienenmasse bei der Feglingsbildung schon zu wenig war und weitere Ursachen womöglich noch dazu gekommen sind. Eine Personenwaage ist bei einer Feglingsbildung sehr hilfreich. Dadurch, dass Du die Brut vernichtet hast, stehen Dir diese Bienen nicht mehr zur Verstärkung der beiden Völkchen zur Verfügung.
Egal, wie herum man es überlegt, es kommt unter dem Strich heraus, dass beide Völker zu schwach sind. Auch die neuen Königinnen können daran ihre Option haben.
Mir wurde gleich am Anfang der Hinweis mit auf den Weg gegeben und ich gebe es meinen Probeimkern gleichfalls weiter: Wenn man flügge wird und dann auf dem künftigen Stand etwas neues versucht, dann ist es sinnvoll, es erst mal mit einem Volk ausprobieren aber nicht mit allen, damit man immer auf altbewährtes und auf Reserven zurückgreifen kann, falls etwas schief geht.
Ferndiagnosen kann man nur schwer stellen. Man kann nur versuchen, bei der Ursachenfindung behilflich zu sein. Und bitte nehme es nicht persönlich, wenn von unserer Seite eben immer wieder der Hinweis auf die Volksstärke bzw. auf die Bienengesundheit kommt. Es ist egal wodurch ein Volk geschwächt wurde, die Schwäche ist eben nach unser Erfahrung immer die Ursache für Räuberei und Wespenbefall. Und wer da anderer Meinung ist und bleiben will (das erlebe ich leider immer wieder), dem kann man nicht helfen. Bei Räuberei und Wespenbefall führt der Weg eben nur zum Ziel, wenn man diesen Erfahrungswert für sich annehmen kann.