Beiträge von Anne

    Am Donnerstag war Dröhnung am Bienenstand! - Endlich wars mal wärmer, alle Völker waren in bester Stimmung, hatten den Garten braun besprenkelt und flogen als gelbe Wolken mit Pollen in die Beuten zurück. Die Nachbarn hatten uns bei unserer Ankunft gleich "gewarnt": "Also Ihre Biiienen sind ja heute koomisch drauf!" "Wieso, haben sie gestochen?" "Ne, das nicht, aber die sind so aufgeregt und fliegen uns um die Ohren". "Ja, weil sie sich auch freuen, Sie nach dem Winter wiederzusehen!".


    Bei einem Volk war auf dem Flugbrett zu sehen, dass ich da gleich mal rangehen sollte. Auch hier war Flugbetrieb, aber auf der Windel waren immer wieder (dunklere) Kotflecken gewesen, und jetzt auch auf dem Flugbrett. Deshalb habe ich dieses Volk geöffnet und rasch durchgesehen. Die Königin war da, ein Brutnest gab es nicht, ich wollte mir aber nicht die Zeit nehmen, nach Stiften zu suchen. Sie saßen weit hinten in der Zarge, die Pollenwabe war zu weit weg. Ich hatte den Eindruck, dass sie evtl. vorhandene Brut ausgefressen hatten, weil sie bei der vorangegangenen Kälte den Pollen nicht erreichen konnten.
    Fazit: Einengen >>> Die Wabe mit der Königin in die Mitte geschoben, die Pollenwabe daneben, vor diese Pollenwabe eine Futterwabe. Hinter die Kö-Wabe noch zwei Futterwaben, macht in Summe 5 Waben. An die Ränder jeweils eine breite Isolier-Kiste (ähnlich einer Futtertasche) gehängt, so dass die Zarge ausgefüllt war. Auf die Folie obendrauf eine Filzmatte unter den Deckel gelegt, der Boden ist eh geschlossen, Flugloch eingeengt. Fertig!
    Das Volk war vorher auf 2 Zargen, hatte noch viel Futter drin, das ich wegen der Sporenbelastung nun vergessen kann. Für die Einengung habe ich die besten Futterwaben ausgesucht, in der Hoffnung, dass nicht so sehr viele Nosemasporen drauf sind. - Alle anderen 15 Waben sind unbrauchbar und müssen eingeschmolzen werden. Nun hoffe ich, dass die Bienen es schaffen, warm genug haben sie es jetzt. Ich gehe von Nosema aus, nach Mischinfektion sieht es aber nicht aus. Ich hätte gern noch mehr getan - das Volk in eine saubere Beute umgehängt und saubere Futterwaben aus einem gesunden Volk rausgesucht. Aber der Stress wäre zu groß gewesen, auch war es dafür nicht warm genug....

    Eine Frage an Euch:
    Macht Ihr außer Einengen noch andere Maßnahmen? In der Literatur wird die Gabe von Blütenhonig empfohlen (Lieselotte Gettert), hab ich aber tunlichst unterlassen.
    Interessant ist, was im April-Heft des Bienenjournals steht: "Nosemose ist die erste erwiesen sexuell übertragbare Erkrankung bei Honigbienen. ... Je mehr Partner, desto höher die Ansteckungsgefahr. Die Samenflüssigkeit tötet 80% der Sporen ab, bietet aber keinen kompletten Schutz vor Ansteckung".
    Habt Ihr das gewusst? Wie könnte man den Majestätinnen nun beibringen, sich nicht mit kranken Jungs zu treffen?

    Hallo Ute,
    Du hast ja auch bemerkt, dass ich das schon in Zweifel gestellt hatte, was hier und da erzählt wird. Es ist auch generell vorsichtig damit umzugehen, was ganz persönlich über andere Imker "berichtet" wird. - Das läuft wie das "Stille-Post-Spiel".
    Aber wie auch immer, es regt zum fachlichen Nachdenken an. Doch gut, dass Du das richtig gestellt hast, auch wenn die wenigsten unter uns die unterschiedlichen Händler in Berlin kennen...Aber so kann ich das auch für mich abhaken, danke!
    Was Honigschleuder und Co. in Sachen Sauberkeit anbetrifft, sind für uns diese Dinge eine Selbstverständlichkeit. Bei dem jedoch, was ich gesehen habe, sollte wirklich nichts ausgeschlossen werden, wie sich die AFB noch ausbreiten kann. Es war sicher ein Ausnahmefall, aber nicht der erste.
    Denn gerade, was Gerd auch geschrieben hat: Der Kauf von Ablegern bei Imkern, die von sich meinen, alles im Laufe der vielen Jahre zu wissen, und dann wollen sie Völker auf schwarzen Waben verkaufen ohne Gesundheitszeugnis oder wenigstens aktueller AFB-Untersuchung. Bin ich ganz zum Anfang auch mal drauf reingefallen, weil ich da noch zu feige war, mich auf dem Absatz umzudrehen und zu gehen.
    Also, liebe Jungimker, lernt bitte daraus, wenn Eure Imkerei Euch lieb und teuer ist! Bei mir ging alles gut, das passiert mir jedoch nicht nochmal. Habe inzwischen schon mehrere (Verschenk)Angebote von Imkern abgelehnt, die aus Altersgründen das Imkern reduzieren wollten...


    LG Anne

    Orza, das stimmt, wäre ich aber nicht drauf bekommen, dass man als BSV in dem Zusammenhang verdächtigt werden könnte....
    War das nicht auch mal hier beschrieben worden, dass ein alter Imker hier und da ausgeholfen hatte und so unbeabsichtigt die AFB verbreitet hatte? Die Spur ließ sich eindeutig nachverfolgen. Er hatte seine Sachen nicht gereinigt, ich glaub schon, dass das sehr wichtig ist. Möglicherweise habe ich es aber auch in einem Heft gelesen.


    Bei dem Imker, wo ich geholfen habe, war die Nutzung seiner Instrumente nicht möglich, ohne die Bienen mit dem steif verklebten Besen umzubringen. Die Handschuhe und Stockmeißel möchte ich nicht beschreiben. Früher, ganz am Anfang, hatten wir die Schleuder dort genutzt...., würde ich alles nicht mehr machen.
    Auch über ungereinigte Schleudern und die gemeinsame Nutzung einer Mittelwandpresse, wo jeder sein eigenes Wachs mitbringt, lässt sich AFB verbreiten. Ein Imkereifachhändler im Norden Berlins hatte das wohl als eine Art Service angeboten, es wurde ihm aber angeraten, das zu unterlassen oder gar untersagt. Ja, das sind immer so Sachen, die an Punkten, wo Imker aufeinandertreffen, erzählt werden. Ist aber auch gut so, selbst wenn das eine oder andere nicht ganz stimmt, man horcht auf und denkt mehr darüber nach...

    Gerd, wie handhabst Du es in einem solchen Fall mit der Kleidung, die Du dabei trägst? Gerätschaften ist klar, die lassen sich schneller desinfizieren. Aber wenn Du Imkerkleidung anhast, die muss ja auch von Keimen befreit werden. Hast Du mehrere Garnituren?


    Mir war das mal so richtig bewusst geworden, als ich bei einem anderen Imker während seines Urlaubs ausgeholfen habe und seine Völker durchgesehen habe. Ein paar Straßen weiter begann ein gerade ausgerufener Sperrbezirk, ich hab meine Klamotten danach gleich in die Waschmaschine mit Desinfektionsmittel geworfen, alle Geräte desinfiziert. Bei der Gelegenheit konnte ich auch gleich noch feststellen, dass der Begriff Hygiene sehr unterschiedlich ausgelegt wird von manchen Imkern...

    Hallo Ute,
    zur Variante 2.) Notfütterung >>> Mach die Löcher lieber nicht unten in die Tüte, sondern oben an den nicht ganz äußersten Rand, sondern etwas nach innen. Denn es lässt sich kaum verhindern, dass in die Tüten doch mal versehentlich etwas Bewegung reinkommt. - Dadurch könnten die unten angebrachten Löcher aufs Rähmchenholz gelangen. Und dann läuft das Futter aus. :(
    Vorher ganz wenig vom Sirup in die Wabengassen tröpfeln, bis an die Tüten ran. - So legst Du eine Spur, und sie finden den Leckerbissen, bevor er wieder abgekühlt ist!
    Die Luft vorher rausdrücken aus den Tüten, dann verschließen, Gummiring geht dafür auch bestens - aber zur Sicherheit unbedingt 2 Stück rumbinden!
    LG Anne

    Gerald Du schreibst, dass für eingelagerte Honigwaben Entwarnung gegeben werden kann.... Stimmt nicht ganz!! Du setzt sicher voraus, dass nur unbebrütete Waben in Deinen Honigraum kommen und diese auch nach dem Schleudern nicht bebrütet wurden. - Aber sobald nach dem Schleudern auf diesen oder anderen Waben noch etwas POLLEN in den Waben geblieben sind, gehen dort ebenfalls Motten rein!
    Zu den Fraßgängen an den Rähmchenleisten: Die können so heftig sein, dass die Oberträger brechen, hab mal so etwas gesehen!
    Die schnellste und einfachste Methode, Mottenmaden unschädlich zu machen ist: Die Waben komplett EINFRIEREN! Ich bekomme 5 Waben auf einmal in ein Gefrierfach, nach 30 Minuten nehme ich sie wieder raus.. Und dann ist auch im Rähmchenholz garantiert Schluss mit Knabbern, denn gerade dort kommt man mit anderen Methoden schlecht ran! Ich wende die Methode vorbeugend nach dem Winter an, bevor ich die Waben wieder in die Völker gebe. Damit habe ich so ziemlich Ruhe reinbekommen.
    Wer dann noch Appetit auf lecker Eiweiß hat, kann die gefrosteten Maden beim nächsten Mittag gleich noch in die Pfanne oder Suppe werfen, he he! :) :)
    Da ich Holzbeuten habe, muss ich auch dort aufpassen. Da gehts vorbeugend mit einem Brenner in die Ecken, was meint ihr, wie schnell die Maden die dunklen Ecken verlassen und losflitzen!


    Ja, Dennis, Du hast noch gefragt, wo die Motten eigentlich herkommen. - Die Motten finden einen Bienenstock, ich denke mal durch den typischen Geruch. Sie fliegen rein und Du siehst vielleicht gerade noch einen unschönen klienen "Schmetterling", ähnlich einer Kleidermotte, im Flugloch verschwinden. - Und das ist dann der Beginn einer unerfreulichen Dauerbeziehung. Zeichen von Mottenbefall sind Maden von ganz klein bis zu 4 cm lang und auch "Schokokrümel" (Madenkacke) von winzig klein bis 5 mm lang auf der Windel. Es ist also ganz gut, immer wieder mal die Windel im Winter reinzulegen....
    Ausgeschnittene dunkle Waben NIEMALS in einer Plastiktüte bis zum Einschmelzen aufbewahren!!! Ich hatte hier im Forum mal ein Erlebnis der besonderen Art beschrieben, heute kann ich drüber lachen. Wir hätten damals halb Asien mit der Maden-Pracht ernähren können!:blob10:

    Aber auf der Bannwabe können/dürfen sie doch stiften..., aber eben nur da. Was meinst Du mit "nachrücken"? - Meinst Du damit diese Bannwaben werden dann rausgenommen, sobald verdeckelte Brut drauf ist (die dann ausgeschnitten wird, zusammen mit den drinsitzenden Varroen?) ? - Denn das ist ja die übliche Verfahrensweise mit Bannwaben....


    Also, wenn das wirklich so gemacht werden soll, stelle ich mir das sehr kritisch vor, ständig an den Waben mit den Königinnen drauf, rumzufummeln und noch dazu bei tiefen Temperaturen.
    Wäre wirklich interessant, was Benedikt dazu sagt!

    Hallo Rudi,
    die sind bei dem Wetter natürlich geflogen, und können Läppertracht eingetragen haben. Landwirtschaft ist nicht in der Nähe, aber Gartenanlagen und eine Art Wildwuchs-"Heide" , auch Waldgebiet.
    Und wie schon gesagt, ich hatte bis in die 2. Oktoberhälfte noch nachgefüttert, leicht angewärmtes Futter. - Die Außentemperaturen waren tags um die 13 Grad.


    Aber die anderen Völker sind trocken, die Waben dort sind meist verdeckelt...
    Mir fällt aber noch etwas ein: Meine Völker stehen nebeneinander auf geschlossenen Holzpaletten, die Beuten-Böden sind aufgrund einer anderen Bauweise ebenfalls stets geschlossen, ich habe Holzbeuten. Bei dem Volk, um das es geht, liegt um die Beute herum und in den Ritzen zwischen Palette und Beutenboden immer wieder angehäufelte Erde, von Ameisen angeschleppt. Unter den Paletten muss sich genau unter diesem einen Volk im Erdboden ein Ameisenvolk befinden. Könnte sich sich das auf die Situation im Volk auswirken (z.B. Wärmeabstrahlung nach oben, trotz "doppeltem Boden")? Die Paletten haben Abstand zum Boden ca. 20 cm. In der Beute selbst habe ich keine Ameisen herumlaufen gesehen....

    Ist denn der Sirup von selbst runtergetropft? Das kann verhindert werden, wenn die "Saug"löcher etwas weiter oben auf dem Beutel und nicht direkt an der Seite reingestochen werden. Die Löcher im Beutel dürfen auch keinen Kontakt zum Holz der Oberträger haben, sonst läuft's ! Den Beutenboden würde ich während der Fütterung geschlossen halten.



    In einem meiner Völker gibt es ein kleines Problem: In der 2. Zarge sind die Futterwabenzellen komplett offen, zumindest sieht es von oben so aus. Es ist mir ein Rätsel, warum das hier so stark auftritt - im Gegensatz zu allen anderen Völkern. Die Bienen machen sich hier am Futter ordentlich zu schaffen, zum Teil mit feuchten Flügeln. Überhaupt kommt mir die Beute recht nass vor, hab mal die dicken Tropfen auf der Windel gekostet - sind süßlich, also tropft Futter runter. Bei dem Volk muss ich sehr aufpassen, denn einige Waben hatten beim Probeheben ein zum Teil verdächtiges Gewicht. Sowie die Außentemperatur mal 10 Grad erreicht, muss ich da ran. Ich vermute, dass die Waben nicht komplett verdeckelt wurden (hatte im Oktober auch nochmal nachgefüttert) und durch die Temperaturschwankungen hat sich die Konsistenz des Futters geändert. Nun läuft in einigen Bereichen etwas davon runter, sicher ist auch Kondenswasser dabei. Bei den aktuellen Temperaturen möchte ich die 2. Zarge nicht abheben, es besteht auch (noch) keine Not. - In den anderen Völkern sind ausreichend verdeckelte Waben, die die eigenartige Situation beim Umhängen schnell ändern werden.
    Habt ihr das schon mal ähnlich in den Beuten gehabt?

    Hallo Bienenumwelt,
    Du bist in einen alten Beitrag von Susanne aus 2013 reingerutscht.... Aber es passt trotzdem!
    Ich habe nur gestutzt, weil Du schreibst, man "muss mit wenig anfangen und am Ende auf 2 ml je Wabe kommen".
    Denn Du meinst ja ganz sicher die Stoßbehandlung mit 60 % iger AS auf handelsüblichen Schwammtüchern!?
    Es ist richtig mit den 2ml je Wabe, aber diese Menge sollte dann gleich von Anfang an genommen werden, und zwar 3-4 Mal im Abstand von jeweils 3 Tagen. Das bedeutet: bei 2 Zargen mit jeweils 10 Waben kommen auf das Tuch 40 ml Säure, bei je 11 Waben analog 44 ml.
    Damit die Säuredämpfe nicht urplötzlich die Bienen überfallen, muss der Verdampfungsprozess sehr langsam einsetzen. Das wird erreicht, indem die Säure ausschließlich (tief)gekühlt in die Beuten kommt. Noch besser ist es, die Tücher vorrätig mit AS zu bestücken und einzeln in Gefriertüten bis zur Verwendung im Tiefkühler zu haben. Wenn dann die Tücher auf die Oberrähmchen kommen (die Bienen müssen mit Rauch nach unten), dauert es eine ganze Weile, bis die Dämpfe ihre volle Konzentration in der Beute erreicht haben. An heißen Sommertagen achte ich darauf, dass die Außentemperatur auf 25 Grad gesunken ist, erst dann lege ich die Tücher rein. In der Regel war das immer so um 21 Uhr. Bis zum nächsten Vormittag/Mittag ist das Tuch bei warmem trockenen Wetter meist vollkommen trocken.
    Ich hatte noch nie Verluste bei meinen Königinnen mit dieser Methode. Im letzten Jahr hatte ich bei der Affenhitze die Kö's sicherheitshalber während der Behandlungen unter Absperrgitter auf der 1. Zarge gehalten . Den Dauerverdampfer würde ich mir bei sehr hohen Temperaturen beim besten Willen nicht trauen. Die Schwammtuchmethode ist aus meiner Sicht die Methode, mit der termingerecht, egal bei welcher Temperatur, die AS-Behandlung kontrolliert durchgeführt werden kann. Es gibt noch ein paar zusätzliche Tricks zur Sicherheit, wer neugierig ist - meldet sich...!
    Deshalb kann ich nicht verstehen, wenn sich der eine oder andere in meinem Umfeld rausgeredet hat, er hätte wegen der hohen Temperaturen nicht rechtzeitig behandeln können. Das ist pure Bequemlichkeit! - Denn ein wenig mehr Arbeit hängt natürlich dran...


    Also Bienenumwelt, Du hast völlig recht, das ist eine Sache, mit der jeder gut zurechtkommen kann! Der größte Fehler wäre nur, wenn die beiden genannten Temperatur-Faktoren mißachtet oder vergessen werden. Das überleben Königinnen, Jungbienen und ein Teil der Brut dann wirklich nicht.

    Hallo Rudi,
    in dem Link, den Du weiter oben in Beitrag #102 für uns reingestellt hast, steht es so:


    Bezeichnung: Apitraz 500 mg
    Wirkstoff: Amitraz 500 mg/ imprägnierter Streifen


    Wie die Streifen wirken, welche Erfahrungen es gibt, ist leider nicht beschrieben....

    Ich fürchte, das ist leichter gesagt als getan. Es gehört ne Menge Mut und Risikobereitschaft dazu, auszutesten, welche Königinnen Völker mit wenig Varroa haben und nur diese Kö's dann zu vermehren. - Und ansonsten nichts weiter zu tun, nicht zu bekämpfen, sondern zuzugucken, was mit den anderen passiert bzw. sie eingehen zu lassen?
    Oder habe ich etwas völlig falsch verstanden aus dem, was im Internet & Co. dazu rumgeistert?


    Helmuth, gibt es einen Link zu diesem Vortrag, könntest Du uns den ggf. zur Verfügung stellen?
    Lehnst Du den Wirkstoff Amitraz aus Prinzip ab oder hast Du bereits schlechte Erfahrungen damit gemacht?

    Hallo Ute,
    Ganz egal ist es nicht mit den Wabenmaßen... Jeder schwört zwar auf das, was er nutzt. - Bei Buckfastimkern aber ist die Bevorzugung von 1,5 DNM im Brutraum so gut wie ein Muss.
    Ich hatte mal eine F2-Kö gezogen von einer F1-Mutter, die ich von einer Carnica (!)-Belegstelle bekommen hatte. Diese Tochter war dann aber total buckfastig, da haben die einfachen DNM-Maße nicht gereicht - im Nu waren sämtliche Waben in der Brutzarge voll mit Brut. - In einem Zeitraum von 3 Wochen bei einer ebenso jungen Kö !
    Obwohl es auch immer wieder mal darum geht, dass größere Waben im Brutraum generell mehr dem natürlichen Bedarf der Völker entsprechen sollen, trifft das für die Carnice nicht unbedingt zu. Carnica legt zwar nicht immer, aber in der Regel größere Futterkränze an, was bei der Buckfast laut Paul nicht so ist. Deshalb ist es nicht zwingend, 1,5 DNM für Carnica zu nehmen, da packen sie unnötig viel Honig rein. Ich habe zwar oft auch Carnica-Kös, die bis ans Rähmchenholz ranstiften, aber dann landet der Honig umso schneller dort, wo er auch hin soll. Ich komme also mit 1,0 DNM gut zurecht. - Und der Vorteil von gleichen Wabenmaßen in Brut- und Honigräumen liegt auf der Hand.
    Buckfastimker müssten sich im Winter ordentlich Muckis antrainieren, um im Sommer Honigräume mit 1,5 DNM zu stemmen :) , also haben sie im Honigraum meist 1,0 DNM oder 0,5 DNM.
    Aber wie schon erwähnt: Jeder schwört auf seine Erfahrungen und hat die Wahl!

    Das ist richtig, was Orza schreibt.
    Bis in den Früh-Herbst hinein ist Futterteig o.k. - Die Sommerbienen arbeiten sich daran ab, sterben damit auch früher und sind somit keine Futterverbraucher im Spätherbst und Winter. Klingt grausig, ist aber besser so!
    Für die Verwertung von Futterteig wird außerdem Wasser gebraucht, das steht im Winter aber nicht zur Verfügung. Das bisschen Wasser in der Beute, das durch Kondensation entsteht, reicht nicht.
    Und nochmal: Jeder kann ja gern experimentieren... Im NOTFALL aber, und darum geht es, ist Futterteig im Winter absolut falsch!- Die Bienen sind sonst zum Verhungern verurteilt. - Denn Bienen, die bereits hungern, haben nicht mehr die Kraft, Futterteig zu bearbeiten, geschweige denn auszufliegen und Wasser zu besorgen. In dem Fall hilft nur noch, etwas eigenen flüssigen Echthonig in die Wabengassen träufeln, damit sie Hoffnung und Kraft schöpfen und dann die bereits beschriebenen Maßnahmen mit leicht angewärmtem Futter. Auch das Anwärmen spart Bienenenergie!
    Bei Futterteig kommt negativ dazu, dass er völlig hart und bröselig wird, je kälter desto schneller. Und hier kommt zusätzlich noch die Abwesenheit von Bienenzähnen ins Spiel.


    Futterteig nehme ich in Minimal-Dosis gern kurz vor Einsetzen der Tracht, um die Königin einzustimmen. Sehr hilfreich ist der Teig auch bei Einsetzen einer längeren Schlechtwetterfront, wenn man ausgerechnet kurz vorher abgeschleudert hat. - Der Futterteig wird dann nicht eingelagert, sondern direkt an die Brut verfüttert, die Königin registriert Futtereintrag und stellt das Stiften nicht völlig ein, auch werden Stifte vom Volk nicht ausgefressen. Auch hier gilt: Nicht gleich einen 2,5 kg-Packen reingeben, sondern ca.150g Dosen, die schnell wiederholt oder auch rasch wieder rausgenommen werden können.
    Gute Erfahrungen habe ich mit etwas Futterteig auch während der AS-Behandlung (ich behandle mit Schwammtüchern) gemacht. Futterteig ist (fast) trocken und verdünnt die AS nicht und damit auch nicht deren Wirksamkeit , andererseits gehen die Königinnen mit Futterteig bei AS-Anwesenheit nicht völlig aus der Eiablage. Futterteig sehe ich auch als Leckerli für die Bienen, und wie schon genannt - die Sommerbienen rackern sich begeistert daran ab.

    Hallo Lomi,
    auf dem Foto sind zwar die Fluglöcher zu sehen, aber nicht die Rückseiten der Beuten. Wo sind die Belüftungsgitter der Beuten - unten am Boden oder auf der Rückseite gegenüber den Fluglöchern? Ich selbst habe Beuten mit der zweiten Variante. In Ergänzung zu Gerd habe ich noch andere Bedenken: Zwar federn solche Reifen die Erschütterungen von evtl. Erdbeben* etwas ab ;) , insgesamt ist es aber eine sehr wacklige Angelegenheit. Am meisten aber spricht aus meiner Sicht dagegen, dass die Reifen sich aufheizen und noch dazu Gase aus dem Material entweichen. Der Reifengeruch kann durch das Flugloch und die Lüftungsgitter an die Honigwaben gelangen. - Honig ist nicht nur hygroskopisch sondern nimmt auch fremde Gerüche an. Über eine evtl. Schadstoffbelastung des Honigs und der Bienen will ich gar nicht erst nachdenken.... Auf jeden Fall leidet auch der Boden, auf dem die Reifen liegen, im Laufe der Jahre unter diesen Schadstoffen (PCB, PAK, Schwermetalle). Und was im Boden ist, gelangt irgendwann ins Grundwasser usw.
    Meine Beuten stehen auf Holzpaletten und auf einer abgewandelten Variante dessen, was Gerd genannt hat - hohe Steinplatten durch starke Bretter stabil miteinander verbunden. Gasbetonsteine eignen sich dafür auch sehr gut.


    *Das mit den Erdbeben und den Reifen ist nicht nur Scherz - es gab im Kaukasus 1988 eines der verheerendsten Erdbeben, Anfang der 2000er Jahre hat es nochmal gekracht.