Am Donnerstag war Dröhnung am Bienenstand! - Endlich wars mal wärmer, alle Völker waren in bester Stimmung, hatten den Garten braun besprenkelt und flogen als gelbe Wolken mit Pollen in die Beuten zurück. Die Nachbarn hatten uns bei unserer Ankunft gleich "gewarnt": "Also Ihre Biiienen sind ja heute koomisch drauf!" "Wieso, haben sie gestochen?" "Ne, das nicht, aber die sind so aufgeregt und fliegen uns um die Ohren". "Ja, weil sie sich auch freuen, Sie nach dem Winter wiederzusehen!".
Bei einem Volk war auf dem Flugbrett zu sehen, dass ich da gleich mal rangehen sollte. Auch hier war Flugbetrieb, aber auf der Windel waren immer wieder (dunklere) Kotflecken gewesen, und jetzt auch auf dem Flugbrett. Deshalb habe ich dieses Volk geöffnet und rasch durchgesehen. Die Königin war da, ein Brutnest gab es nicht, ich wollte mir aber nicht die Zeit nehmen, nach Stiften zu suchen. Sie saßen weit hinten in der Zarge, die Pollenwabe war zu weit weg. Ich hatte den Eindruck, dass sie evtl. vorhandene Brut ausgefressen hatten, weil sie bei der vorangegangenen Kälte den Pollen nicht erreichen konnten.
Fazit: Einengen >>> Die Wabe mit der Königin in die Mitte geschoben, die Pollenwabe daneben, vor diese Pollenwabe eine Futterwabe. Hinter die Kö-Wabe noch zwei Futterwaben, macht in Summe 5 Waben. An die Ränder jeweils eine breite Isolier-Kiste (ähnlich einer Futtertasche) gehängt, so dass die Zarge ausgefüllt war. Auf die Folie obendrauf eine Filzmatte unter den Deckel gelegt, der Boden ist eh geschlossen, Flugloch eingeengt. Fertig!
Das Volk war vorher auf 2 Zargen, hatte noch viel Futter drin, das ich wegen der Sporenbelastung nun vergessen kann. Für die Einengung habe ich die besten Futterwaben ausgesucht, in der Hoffnung, dass nicht so sehr viele Nosemasporen drauf sind. - Alle anderen 15 Waben sind unbrauchbar und müssen eingeschmolzen werden. Nun hoffe ich, dass die Bienen es schaffen, warm genug haben sie es jetzt. Ich gehe von Nosema aus, nach Mischinfektion sieht es aber nicht aus. Ich hätte gern noch mehr getan - das Volk in eine saubere Beute umgehängt und saubere Futterwaben aus einem gesunden Volk rausgesucht. Aber der Stress wäre zu groß gewesen, auch war es dafür nicht warm genug....
Eine Frage an Euch: Macht Ihr außer Einengen noch andere Maßnahmen? In der Literatur wird die Gabe von Blütenhonig empfohlen (Lieselotte Gettert), hab ich aber tunlichst unterlassen.
Interessant ist, was im April-Heft des Bienenjournals steht: "Nosemose ist die erste erwiesen sexuell übertragbare Erkrankung bei Honigbienen. ... Je mehr Partner, desto höher die Ansteckungsgefahr. Die Samenflüssigkeit tötet 80% der Sporen ab, bietet aber keinen kompletten Schutz vor Ansteckung".
Habt Ihr das gewusst? Wie könnte man den Majestätinnen nun beibringen, sich nicht mit kranken Jungs zu treffen?