Beiträge von Anne

    Hallo Lomi,
    herzlich willkommen im Forum und Danke für Deine interessante Vorstellung!
    Tbilissi ist ja eine ganze Ecke weg, daraus ergeben sich auch klimatische Unterschiede. - Das Klima ist gemäßigt, warme bis heiße Sommer, aber im Winter kaum Temperaturen, die mal unterhalb -5 Grad sinken (sicher gibts auch Ausnahmen). Ein Problem dürfte die große Trockenheit sein, das macht das Imkern nicht leichter... Wie wirken sich denn bei Euch die Klimaänderungen aus? - Noch trockener, die Winter noch wärmer? Gibt es auch bei Euch das "Vergnügen" mit den Varroa-Milben, wie stark? Womit wird bekämpft? Wodurch zeichnet sich die Caucasica-Rasse insbesondere aus?


    Dass Du bereits einen Imkerpaten an der Seite hast, ist ideal! - Du brauchst eigentlich nur loszulegen, vom Lesen zur Praxis. Ich bin jedenfalls gespannt auf Deine Berichte über die dortigen Betriebsweisen! Auch wir können noch dazu lernen :)
    Beste Grüße aus Berlin von Anne

    Ute, da hast Du ja noch mehr gebastelt als ich! :) Hört sich aber gut und vor allem warm an!
    Ja und was den zugemischten Honig als Geruchsanreiz betrifft - jetzt um diese Zeit wird es mit flüssigem Honig langsam knapp, deshalb geht eine Komplettnotfütterung mit Honig schon aus dem Grund meist gar nicht mehr. Ich halte meine letzten Gläser flüssigen Frühtrachthonig (der leckerste) tapfer zurück, um sie im Notfall für die Bienen zu haben... Aber es reicht wirklich, nur ein paar Schluck zum Flüssigfutter zu geben.
    Was im Notfall jetzt aber ganz und gar nicht geht und nicht genommen werden sollte: Futterteig! :(


    Eines hatte ich bei meiner obigen Beschreibung noch vergessen: Bei der Verwendung von Styropor sollte man darauf achten, dass möglichst keine Krümelchen ins Innere "rieseln", damit nicht doch winzigste Spuren davon irgendwann mal im Honig landen. Deshalb habe ich die Styroporplatten vor den Rüberlegen komplett in große dünne Plastiktüten oder Folien gewickelt.

    Was auch gut geht: die abgefallenen Samenstände von einer Art Esskastanie. Das sind lange hellbraune Teile, die sich gut trocknen lassen. Wir haben in der Nähe auch alte und morsche Weiden, das Holz ist getrocknet ideal.
    Ich verwende auch Olivenpellets, aber mehr zum Hitze halten, das macht sich gut beim Nachladen des Smokers.

    Jedes Frühjahr nehme ich mir vor, im kommenden Herbst weniger einzufüttern, weil ich zum Trachtbeginn immer reichlich altes Futter übrig habe. In diesem Jahr könnte es allerdings anders sein, bin gespannt!
    Ich hatte im Oktober noch dazu gefüttert, weil ich eine "Vorahnung" hatte, insgesamt hatte ich damit um die 25 kg je Volk verfüttert (wobei ja schon etwas davon verbraucht war...).
    Und für die, die jetzt einen Mangel ausgleichen müssen, gilt das gleiche, wie in den kühlen Oktobertagen: Das Futter sollte, egal bei welcher Methode, etwas angewärmt werden auf ca. 30-35 Grad. Und dann macht es sich sehr gut, das reingelegte (in Tüten) oder reingestellte Futter (in Gläsern) vor Wärmeverlust zu schützen. Bei den gelöcherten Tüten habe ich dicke Holzstücke in die Beutenecken gelegt (keine Steine nehmen, die sind Wärme(ab)leiter!) und darauf eine nicht zu dünne Styroporplatte über die gesamte Fläche gelegt. Auf diese Platte dann noch eine leichte Decke. Wichtig ist, dass die Bienen untendrunter gut an das Futter kommen. Die Gläser mit den Lochdeckeln habe ich über den Zargen-Folien in Decken gehüllt und darüber, auf die Gläser, dann die Styroporplatte gepackt. Das war richtig molligwarm unter den Platten!
    In das Futter hinein habe ich noch ein wenig flüssigen eigenen Honig gemischt. - Die Bienen riechen bereits kleine Konzentrationen davon und gehen so schneller ans Futter!

    Na dann mal herzlichen Glückwunsch!! Um zu horchen, ob momentan überhaupt noch Leben in der Kiste ist, reicht es sicher aus. Nicht aber, um mitzubekommen, ob das Volk es bis zum Frühjahr schafft ! :@
    Es war doch hoffentlich nicht umsonst, dass hier im Forum schon so viel darüber geschrieben wurde, was zum (Über)Leben der Völker wichtig ist und was der Imker dazu beitragen sollte! - Gerade jetzt unter den gegebenen Bedingungen...

    Geht mir auch so, Ute, sowohl mit den Kindern als auch mit den Bienen. :)
    Bei mir ist bis jetzt jedes Jahr Futter übrig geblieben, weil ich keine Ruhe habe, jeden Herbst, und "nur noch den einen Eimer" reingebe. Aber lieber gieße ich iein paar Kilo "gebrauchtes" Winterfutter weg, als das mir auch nur ein einziges Volk verhungert oder in die Nähe davon kommt.
    Wenn ich im Frühjahr die Völker einenge, lasse ich je 3-4 schwerere Futterwaben in den Beuten. Überflüssige Futterwaben, die nur noch um die 200g Inhalt haben, schleudere ich aus und sammle die Futterreste in Gläsern, falls ein Volk vor Trachtbeginn noch Bedarf hat. Damit sich der HMF-Gehalt des Futters bei steigenden Temperaturen nicht erhöht, stelle ich die Gläser in den Kühlschrank, bei vollem Trachtbeginn gieße ich die dann aber aus.
    Schwere Waben mit viel Futter drin kommen ebenfalls in den Kühlschrank, für Ableger, die sind jedes Jahr auch verbraucht worden. Die Methode des Ausschleuderns wenig gefüllter Futterwaben spart viel Platz, die leeren feuchten Waben können bei der Erweiterung der Völker gleich wieder in die Beuten und entgehen so den Wachsmotten.
    Die leider immer irgendwo vorhandenen Wachsmotteneier bzw. -maden erwachen bei ca. 12 Grad. Bevor ich die ausgeschleuderten Futterwaben also wieder in die Beuten hänge, packe ich sie für kurze Zeit in den Gefrierschrank.... Dann ist Ruhe mit Knabbern. :tongue3:


    Wie es in diesem Jahr laufen wird, ist noch nicht ganz absehbar. Wir haben evtl. ein Extrem-Frühjahr vor uns, da ist dann alles wieder anders...

    Das ist ganz schön randgenäht mit diesen Mindestmengen, da darf nichts dazwischenkommen bis Ende April (z.B. anhaltendes Flugwetter im Februar/März mit anschließenden längeren Frostperioden bis in den April hinein). Und im Mai muss dann auch gleich Tracht zur Verfügung stehen...
    Pia Aumeier nennt diese Futter-Menge im Februar-Heft des Bienen-Journals. Sie räumt hier in den Hinweisen für "faule Imker" auch mit der gängigen Meinung auf, dass Bienen im Winter keinesfalls gestört werden dürfen bzw. die Beuten schon gar nicht geöffnet werden dürfen. Diese Angst sei unbegründet. - Und da gebe ich ihr absolut recht. Im Übrigen beschreibt sie sehr gut die Maßnahmen, die bei Futtermangel zu ergreifen sind.
    Im Februarheft sind ebenfalls Bekämpfungsstrategien gegen den Kleinen Beutekäfer beschrieben, auf ausdrücklichen Wunsch der Leserschaft.
    Die Ausgabe ist insgesamt wirklich sehr lesenswert, vor allem auch für Imkereinsteiger!

    Wie recht Du doch hast, Ute!
    Ich habe vor ein paar Tagen bei 14 Grad meine Völker auf Futtervorrat und Futtersitz kontrolliert und ein paar Korrekturen vorgenommen. - Auch eine weitere Kontrolle auf Varroen. Bei den meisten Völkern war alles im grünen Bereich, bei einem Volk im gelben Bereich. - Ein Riesenvolk, da ist jetzt schon wieder reichlich Brut drin. In den nächsten Tagen gibts die nächste Varroa-Kontrolle. Und sollte sich der Befund bei dem Volk wiederholen, ist Handeln angesagt.
    Kann nur jedem raten, die Augen offen zu halten!

    Das Thema hatte ich in einem anderen Zusammenhang auch bereits genießen dürfen. Ich bekam damals glücklicherweise den heißen Tipp, Proben durch die Amtstierärztin nicht, wie mit dieser Ärztin vereinbart, an einem 28.08. ziehen zu lassen, sondern erst im September. Grund für den gut gemeinten Rat war die längere, nämlich 9-monatige Gültigkeit des ausgestellten Zeugnisses ab Tag der Probenziehung (oder Datum des Zeugnisses...?). Dass dieser Hinweis nicht von der Ärztin selbst kam, gehört auch in die Kategorie Abzocke. - Ist ja schließlich auch meine eigene "Schuld", uninformiert einen solch doofen Termin Ende August machen zu wollen...
    Noch etwas musste ich lernen: Nimmt ein BSV die Probe, liege es im gnädigen Ermessen des Amtstierarztes, das Ergebnis der Untersuchung anzuerkennen. Es liege auch im noch gnädigeren Ermessen des gleichen Arztes, das Ergebnis einer jährlichen Routine-Untersuchung nach eigenständiger Probennahme, durch den Imker selbst, anzuerkennen und daraufhin bei negativem Befund ein Gesundheitszeugnis auszustellen.
    Die in meinem Amts-Bereich extrascharfe Vertreterin ihrer Art erkennt gar nichts an, was nicht von ihr selbst per Esslöffel entnommen, eingetütet und in Rechnung gestellt wurde.


    Die Konsequenzen daraus zeigen sich ganz offensichtlich: Die AFB breitet sich aus, weil viele Imker das nicht (mehr) mitmachen. - Und dann werden Völker und Ableger illegal weitergegeben, Neuimker melden sich teils ganz bewusst, teils aus Unwissenheit nicht an.
    Das ist der berühmte Schuss ins Knie. Ist die AFB erst mal ausgebrochen, sind die Kontrollen im Sperrbezirk kostenlos für die dort befindlichen Imkerstände....


    Aber eigentlich hatte Rudi nach der Dauer der Gültigkeit eines Gesundheitszeugnisses gefragt. Wenn ich mich nicht täusche, gilt es bei Probenahme zwischen Januar und Ende August bis zum Ende des laufenden Jahres. -Danach 9 Monate, wie schon genannt, also über den Jahreswechsel hinaus.

    Hallo Gerd,
    das mit dem Antifrostgen ist ne richtig böse Nachricht :( !! Wusste ich nicht... Aber vielleicht sind denen von der Kälte wenigstens die Hinterteile zugefroren, würde ja reichen :) . Da krieg ich doch gleich Hoffnung, ha!
    Aber, ja, Wespen sind auch nützlich und sollten sein. Doch was sich bei uns in den letzten beiden Jahren abgespielt hatte, war zu viel des (Un)Guten...


    Was Pauls Blick in die Zukunft anbetrifft: Stimmts Paul, Du meinst doch die Imker, die nicht ordentlich gegen Varroa behandelt haben, oder ??!!
    Aber wirklich Pech könnten tatsächlich die Imker in den Gegenden haben, wo es längere Zeit zu warm + sonnig war und Bäume/Pflanzen kurz vor dem Blühen waren bzw. geblüht haben.
    Die anderen können hoffen, dass ihnen das Gleiche nicht im Fühjahr passiert. Doch wir sollten uns einfach auf den Frühling freuen, das wird schon!

    Tja, wir in Berlin sind dichter an Sibirien dran! :) Ich hab das da bei Euch im Ruhrgebiet mitbeobachtet, Euch aber nicht beneidet... Bei uns hat es jetzt die Noch-Blüher erwischt, es ging bis -14 Grad runter in unserem Kälteloch-Garten. Mir ist das aber ganz recht. Ich hoffe, dass die ersten Wespenköniginnen bereits Frühlingsgefühle hatten und nun nicht mehr zur erneuten Plage führen können. Es dürfte sich auch für einiges Ungeziefer erledigt haben.
    Zum Glück wollten hier die Kirschbäume noch nicht zeigen, wozu sie fähig sind.

    Die Ansichten dazu sind sehr unterschiedlich: Ich habe mal einen erfahrenen Bienenzüchter, der mir eine Kö geschickt hatte, danach gefragt. Seine Antwort: Bis zur Wintersonnenwende nimmt er die Schubladen raus, ab Anfang Januar wieder rein.... Andere wiederum sagen - raus damit, damit sie nicht zu früh zu stark brüten.


    Wenn die Schublade drin ist sind die Bienen geschützter, die Königin stiftet mehr. Die Frage ist, ob man das so zeitig unterstützen möchte! Denn: Mehr Brut bedeutet mehr Futterverbrauch rings um das Brutnest herum. Der Abstand des Futters zum Bienensitz wird damit immer größer, und das kann den Völkern bei starkem Frosteinbruch zum Verhängnis werden durch Futterabriss. Außerdem bleiben die Bienen auf der Brut sitzen und wärmen sie. Daraus folgt zusätzlich die Gefahr des Verklammens für viele Bienen. Das ist besonders bei bereits größeren Brutflächen der Fall.
    Bei klein gebliebenem Brutnest (ohne Schublade) kann sich bei sehr niedrigen Temperaturen das Volk um das Brutnest herum zur engen Winterkugel zusammenziehen. Da in dem Fall der brutbezogene Futterverbrauch nicht so groß ist, ist die Gefahr des Futterabrisses nicht ganz so hoch.
    Allerdings, bei schwankenden Temperaturen im Winter mit Flugbetrieb zwischendurch wandert das Volk nicht klassisch von Wabe zu Wabe, der Futterverbrauch ist erhöht und erfolgt jenseits der "Regeln". Auch ohne großes Brutgeschäft kann es dann bei länger anhaltendem Frost zum Futterabriß kommen, mit und ohne Schublade.
    Deshalb sind Kontrollen auf Menge und Sitz (!) des vorhandenen Futters erforderlich.

    Ich habe mir auch nochmal die Beiträge und die Fotos angesehen.
    Was Ute geschrieben hatte, war auch mein erster Gedanke, und: Die Beutenteile sehen "zu ordentlich daliegend" aus, als dass da jemand mal so richtig randalieren wollte. Keine zertretenen und verstreuten Waben. Auch die ungenutzt daneben gestapelten Steine sind mir aufgefallen. Deshalb kam mir der Gedanke zu den Waschbären, und warum sollte es die nicht auch in der Gegend von Wuppertal geben!?
    Zum nachträglichen Foto vom April muss ich mal sagen, dass das Ganze so instabil aussieht, dass es mir, falls ich so ein Randalierer wäre, in den Fingern jucken würde, die eine Palettenseite mal mit links anzuheben und die Beute runterkrachen zu lassen. Und das Steinchen da oben drauf ist Nix von wegen Kipp- und Wegfliegschutz bei Sturm. Und Sturm hat bei einer solchen Standlage eine gute Angriffsfläche, die Beute steht völlig frei, sieht wie verloren in der Landschaft aus.
    Der Lehrer hat früher selbst geimkert? Da darf Kopfschütteln mal erlaubt sein. Eine Beute müsste doch schon einige Standortfaktoren haben, die er kennen sollte. Nicht völlig frei stehend, sondern wenigstens etwas geschützt, z.B. an den Sträuchern. Die Ausflugrichtung sollte nicht auf evtl. Passanten treffen, sonst gibts Angst und Aggressionen. Ein Sichtschutz wäre gut, bevor die von Ute empfohlenen Sträucher groß genug sind. Am besten und eigentlich notwendig wäre es, den Stand in einen abschließbaren Bereich des Schulgeländes unterzubringen. Da von einer Bahnstrecke die Rede war, gehe ich mal davon aus, dass die Beute nicht durch den Sog eines ICE kippen konnte!? Eigentlich gewöhnen sich Bienenvölker an regelmäßige Störungen von Bahnverkehr, aber wenn es ihnen aus welchem Grund auch immer zu "bunt" wird, kann das Volk eingehen. Kamera und Gurte wurden bereits mehrmals genannt, allerdings der von Jörg erleichtert genannte Beginn eines Neuen Jahres hilft hier nun mal ganz und gar nichts.
    In der Regel sind auch heutzutage Jugendliche interessiert an der Imkerei, habe es selbst bei mir am Stand öfter erlebt. Aber wo Sonne ist, gibts auch Schatten, also auch Dumpfbacken. Und da stellt man als ehemaliger Imker und nun Lehrer eine Beute nicht sooo hin, das sieht mir sehr nach Gleichgültigkeit aus. Gelegenheit macht Diebe und Randalierer, so isses! Und Nachlässigkeit lässt auch ohne Randalierer Beuten kippen! Beide potentiellen Fakten waren aus meiner Sicht gegeben.
    Mir tut aber auch fibroin leid, er gibt da ein Volk ab und nun so Etwas. Geht uns doch allen so, wir lieben unsere Völker und möchten, dass es ihnen gut geht.

    Hallo Victor,
    das ist doch ein gutes Angebot bei dem Schützenverein, vorausgesetzt, da fliegt nicht ständig Blei durch die Beuten! :) :)
    Nun hast du nicht geschrieben, wann du die Völker dort hinstellen könntest. - Im Winter einen Umzug zu machen, wo die Bienen eigentlich ihre Ruhephase haben sollten, wäre nicht so günstig. Aber im Frühjahr ist das o.k.
    Die Flugbienen kehren meist zum Ausgangspunkt zurück, wenn die Entfernung weniger als 3 km beträgt. Im zeitigen Frühjahr gibt es jedoch noch gar nicht sooo viele Flugbienen wie später am Ende der Durchlenzung. Aber du hast ja an der alten Stelle noch Bienen zu stehen, die Rückkehrer betteln sich dort ein. Die rückkehrenden Flugbienen gehen Dir also nicht verloren. Wenn Du dann im späteren Frühjahr Ableger machst, kannst Du die gleich an den neuen Standort bringen.


    Wenn ich also die Wahl hätte, würde ich den Standort in 14 km Entfernung vermeiden. - Zu viel Aufwand! Es ist aber immer gut, eine solche weiter entfernte Möglichkeit zu haben! - Falls Du mal ein Volk verstellen musst oder möchtest, ohne dass dir sämtliche Flugbienen abhauen. Ein Beispiel wäre: Du musst ein Volk vom Stand nehmen, weil es immer wieder beräubert wird. Am alten Stand stellst Du dann eine leere Beute mit offenem Flugloch auf, die Räuberbienen werden da noch suchen, nichts mehr finden, gehen aber auch nicht sofort die anderen Völker am Stand an. Das evakuierte Volk musst Du mindestens 3 Wochen lang weit entfernt halten.
    Deshalb hol dir dort schon mal ganz in Ruhe die Genehmigung ein, kann nicht schaden...


    Gruß, Anne

    Sobald es in ein paar Tagen wieder wärmer wird, muss ich auch den Futtersitz und-menge nachsehen. Im November hatte ich bei ziemlich kühlen Temperaturen nachgefüttert, bei dem jetzigen Frost wäre das nicht möglich...
    Ich hatte je Beute mehrere Ein-Liter-Gläser mit Lochdeckeln genommen (um die Aufnahmefläche zu vergrößern), das Futter ganz leicht angewärmt, Hölzchen auf die Oberträger, Gläser auf die Hölzchen. Vorher eine Folie auf die Zarge legen, mit ausgeschnittenen Löchern für die Gläser, damit die Wärme nicht nach oben entweicht. Zusätzliche Zarge raufsetzen, um und auf die Gläser eine Decke legen zur Wärmeisolation. Auf das Ganze habe ich dann noch passend zugeschnittene Styroporplatten locker raufgelegt. Das hat die Wärme super gehalten, die Bienen haben das Futter sehr schnell weggeschlürft. Wenn die Bienen sich nicht in einer geschlossenen Wintertraube befinden, funktioniert das. Ansonsten hilft nur, den besser bestückten Völker eine oder mehrere Waben zu entnehmen und den Völkern mit Defizit direkt an die Wintertraube zu hängen. Futterschalen, zu denen die Bienen erst aufsteigen müssen, werden jetzt nicht angenommen, die Gefahr des Verklammens ist auch viel zu hoch.
    Das Thema des möglichen Verhungerns von Völkern durch zu weit von der Wintertraube entfernten Futtersitz, gab es hier im Forum auch im Winter 2015, vor allem weges des Hoch-und-Runter's der Temperaturen. Das wird sich, wie schon angekündigt, auch in diesem Jahr wiederholen... Wir werden also wieder aufpassen müssen, das Prüfen des Futterzargengewichtes allein reicht leider nicht!

    Genau, das passt: Unter jedem Dach ein Ach! Man kann auch sagen, wer das Eine will, muss das Andere mögen. Ich mag aber weder die AS noch die OS, ich würde den Mädels auch zum Vergnügen gern die vielen Jungs im Sommer lassen und nicht ausschneiden. Aber nach 2014 hatten wir nun ein zweites Jahr mit Extrembedingungen, die Behandlungsbedingungen werden damit nicht leichter.
    Die Thymolbehandlung hat für den Imker noch einen ganz anderen Vorteil: Er kann sich in der Zeit in den Garten setzen, tief einatmen und hat somit eine vorbeugende Langzeitbehandlung gegen Husten :) ;) Ich habe das mal angewendet, die Nachbarn haben gleich gefragt, ob jemand bei uns krank ist, weil es überall nach Hustenbonbon "duftete".


    Aber eine Sache ist bei der Thymolbehandlung wirklich zu beachten: Sie wirkt zwar gut aber viel langsamer als die AS-Behandlung. Bei einem sehr hohen Milbenbefall im Spätsommer ist gut zu überlegen, ob nicht vorher doch eine kurze Stoßbehandlung mit AS besser wäre, sonst kriegt man die Milbenzahl nicht schnell genug runter. Bei mäßiger Milbenzahl ist das jedoch eine ruhige unaufgeregte Behandlung, die den Bienen gut bekommt. Thymol soll wohl auch vorbeugend auf andere Erreger wirken, z.B. Kalkbrut. Ich habs ausprobiert, hat mich nicht so richtig überzeugt. Vielleicht bin ich aber auch nur zu ungeduldig für langsamere Ergebnisse.


    Noch eine Ergänzung: Während einer AS-Behandlung soll jede Fütterung mit Flüssigfutter unterlassen werden, da sonst wegen der Feuchtigkeit die AS-Wirksamkeit absinkt.
    Bei der Thymolbehnadlung kann parallel gefüttert werden. Paul, bitte korrigier mich, falls dem nicht so ist.

    Ja, es ist so, wie Ute schreibt. Aber auch Pauls Gedanken sind völlig o.k.
    Ich habe überhaupt kein Problem damit, Zahlen so zu schreiben wie sie sind. Dabei denke ich weniger an meine "Ehre" als mehr daran, unsere Jungimker darauf hinzuweisen, welche Resultate möglich sind, und auf der Lauer zu liegen.
    Im Laufe des Jahres habe ich meine Völker nach den imkerlichen Regeln bestens behandelt, das darf ich wirklich sagen. Aber das Wichtigste an der Sache war, JETZT nochmal aufzupassen und zu handeln. Völker mit diesen Zahlen, deren Höhe ich im Vorfeld ja geahnt hatte und sogar noch höher erwartet hatte, sind unbehandelt im Laufe des folgenden Jahres erledigt. In den beiden Völkern konnte ich bei der Dezember-Durchsicht ganz klar sehen, dass es da bis kurz vorher sehr große Brutflächen gab, die letzte Brut war gerade am Schlüpfen, viele junge Milben damit ebenfalls.
    Die Resultate eines teils niedrigen bzw. hohen Milbenfalls nach OS sind für mich die logische Folge mehrerer Faktoren, die ineinander spielen. Ute hat sie auch nochmal genannt. Auch das Volk mit Null-Milbenfall über Wochen, bei dem ich noch den Schlupf des letzten kleinen Brutnestes ausgerechnet hatte, hatte Milben, die nun "plötzlich" nach der Behandlung mausetot auf den Windeln lagen.
    Richtig, 85 % ige AS ist nicht zugelassen, ich höre jedoch von immer mehr Imkern, dass sie diese inzwischen doch und nur noch nutzen. - Meistens von Berufsimkern, mit dem Argument des Zeitfaktors bei vielen Völkern. - Muss oder sollte jeder selbst wissen, was er tut...


    Aber wünschen wir uns alle ein gutes Jahr 2016! - Möglichst ohne Verluste, sondern mit stark überwinterten Völkern trotz der verrückten Bedingungen!!


    LG Anne

    Ich habe mal bei einer Imkerversammlung im Südwesten Berlins einen Imker weinen sehen, als er erzählte, warum er keine Völker mehr hatte. - Sie wurden vergiftet, jemand hatte da etwas in die Fluglöcher gespritzt.
    An meinem Stand, in einer Kleingartenanlage, gibt es meinerseits keinen Warnhinweis von wegen "Vorsicht Bienen". Es wissen eh schon viel zu viele Leute, dass da Bienen stehen. Ich kann also nur darauf vertrauen, dass die "Wisser" den Bienen und mir (!) wohl gesonnen sind und habe die Nachbarn gebeten, ebenfalls die Augen offen zu halten.
    Zunehmend gibt es auch Schäden wegen der wachsenden Population von Waschbären, doch da hätte man sicher im aktuellen Fall Spuren gefunden...