Hey Helmuth,
Schön dass du auf meine Anmerkungen eingegangen bist. Eine Diskussion über Bibelzitate / Aussagen aus der Bibel möchte ich gar nicht anfangen. Denn das ist Glaubenssache. Die Wissenschaft hat zumindest festgestellt, dass Evolution stattfand/stattfindet.. Damit mein ich die weiterentwicklung von Pflanzen & Tieren, das entstehen von neuen Parasitäten etc.. der Mensch nimmt auf das System natürlich auch Einfluss, wie du selber ja auch anmerkst. Ich finde Evolution und das wissenschaftliche Modell widerspricht nicht automatisch den biblischen Aussagen. Beides ist miteinander in vielen Punkten zu verknüpfen.
Alle dickgedruckten Aussagen in meinem Post vorher waren übrigends nur Zitate von dir..
Bestäubungsarbeit hat also einen theoretischen Preis.. und der sollte auch theoretisch bleiben denke ich. Es gibt ja schon genug Imker, die aus der Bestäubung profit schlagen... Da geht es dann meist nicht mehr um "artgerechte - bienengerechte - wie auch immer" Haltung sondern eben nur um die Wirtschaftlichkeit.
Das Bio häufig KEIN Bio ist, stimmt. Aber es sind verschiedene Aspekte, die Dinge verbessern.. Die eine gewisse Problematik aufgreifen und diese versuchen zu verändern.. Man muss also kritisch hinterfragen, ob BIO, oder beispielsweise Regional produziertes "besser" ist.
Trotzdem gefällt mir der Gedanke auch im Hinblick auf das Imkern.. Gerade beim Imkern gehts nicht um das Produkt "Honig", sondern wie dieses vom Imker produziert wird.. man zahlt also ggf. einen Aufpreis für Dinge wie:
Zitat
Artikel 13
Spezifische Anforderungen und Unterbringungsvorschriften für Bienen
(1) Die Bienenstöcke sind so aufzustellen, dass im Umkreis von drei Kilometern um den
Standort Nektar- und Pollentrachten im Wesentlichen aus ökologischen/biologischen
Kulturen und/oder Wildpflanzen und/oder Kulturen bestehen, die nach Methoden mit
geringer Umweltauswirkung behandelt werden, die denen im Sinne von Artikel 36 der
Verordnung (EG) Nr. 1698/2005 des Rates (12) oder von Artikel 22 der Verordnung
(EG) Nr. 1257/ 1999 des Rates (13) gleichwertig sind und die die ökologische/
biologische Qualität der Imkereierzeugnisse nicht beeinträchtigen können.
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-> Kauft man Biohonig, fördert man auch indirekt biologischen Anbau
Zitat
(3) Die Beuten müssen grundsätzlich aus natürlichen Materialien bestehen, bei denen
keine Gefahr besteht, dass Umwelt oder Imkereierzeugnisse kontaminiert werden.
Als Beutenmaterial wird Holz empfohlen!
Beuten aus Styropor/Kunststoff sind verboten. Plastik birgt allgemein verschiedene Risken, vorallem die schon vorher angesprochene Umwelt-& Entsorgungsproblematik.. Woraus wird Kunststoff/Styropor gewonnen? Ich empfehle auch die Dokumentation "Plastic-World"
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(4) Bienenwachs für neue Mittelwände muss aus ökologischen/biologischen
Produktionseinheiten stammen.
Bienenwachs wird immer knapper. Wir haben darüber schonmal gesprochen. Du sagst "biologischer" Wachs ist völliger Blödsinn. Wir sind uns aber einig darüber, dass diese kontrolliert sein sollten und vorallem keine Rückstände von Perizinen, DDT etc. haben sollten. Und in der aktuellen "die-Biene" ist diese Problematik angesprochen.
Zitat
(6) Während der Honiggewinnung ist die Verwendung chemisch-synthetischer Repellents untersagt.
Das wird heute meist so durchgeführt, gerade bei unseren Forenusern, die ja eher interessiert sind und nicht nur auf Profit aus.. Nur wie erkenn ich das in irgendwelchen Mischhonigen aus EU- & nicht EU-Ländern? Hier würde ich also den Kauf bei dem Imker des Vertrauens oder bei dem Bio-Imker vorziehen.
Zitat
Artikel 19
Futtermittel aus eigenem Betrieb oder aus anderen ökologischen /
biologischen Betrieben
(2) Im Falle von Bienen muss am Ende der Produktionssaison für die Überwinterung
genügend Honig und Pollen in den Bienenstöcken verbleiben.
(3) Das Füttern von Bienenvölkern ist nur zulässig, wenn das Überleben des Volks
witterungsbedingt gefährdet ist, und auch dann nur ab der letzten Honigernte bis 15
Tage vor Beginn der nächsten Nektar- oder Honigtautrachtzeit. In diesem Falle darf
ökologischer/biologischer Honig, ökologischer/biologischer Zuckersirup oder
ökologischer/biologischer Zucker zugefüttert werden.
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Mein letztes Zitat aus Bio-Richtlinien. Man fördert also auch die Nachfrage nach Biozucker.. Demnach geht die Nachfrage von konventionellem Zucker runter.
Abschließend möchte ich also sagen, dass "totale Bioproduktion" sicher nicht möglich ist. Aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung.
Zurück zu dem theoretischen Preis des Honigs. Dieser sollte eben theoretisch bleiben, allerdings sollte man beim Honig sicher nicht die "Supermarktware" kaufen... Ein angemessener Preis muss gezahlt werden. Und das muss man dem Kunden eben auch schnell und plausibel vermitteln können, wenn man den selber Honig verkauft.
Übrigends sehe ich zwischen dem theoretischen Honigpreis und dem theoretischen Wasserpreis parallelen. Gerade aktuell ist ja die Privatisierung der Wasserunternehmen. In anderen Ländern wurden teilweise schon "Wasserreserven" verkauft!! Dramatisch, übel...
Ich hoffe es war nicht zu ausschweifend und ich freue mich auf eure Anregungen und Kritik,
Fabian