Beiträge von Bienenrudi

    Hallo Christian,


    bis wann musst du Deine Frage beantwortet haben?


    Ich habe alles in Wort und Bild in Beiträgen verfasst. Das Posten dauert noch wegen Einstellung bestimmter Parameter.
    Alternative das TS.


    Wenn es eilt, ruf mich an!

    Hallo Susanne.
    Ich habe gestern einige Beiträge schrieben und als Entwürfe gespeichert.
    Dabei ist mir der gleiche Gedanke gekommen.
    Vorteil wäre, wir hätten die Themen besser gebündelt.

    Liebe Imkerfreunde.
    Die jährliche Auffütterung der Bienenvölker fällt bald wieder an.
    Früher, bzw. hier und da auch heute noch, wird nach alter Tradition mit Haushaltszucker aufgefüttert. Wer die technische Ausrüstung nicht vor Ort hat, muss einiges mehr an Zeit zum Auflösen aufwenden. Ein weiterer Nachteil ist, dass diese Lösung gären kann. Auch fördert sie die Räuberei. Bei Großeinheiten (50 Kg) muss geschuftet werden. Bei Kleineinheiten (1 Kg) gibt es viel Abfüllverlust.


    Sammelbestellungen, um einen günstigen Preis zu erhalten,
    die Logistik, Vorteile und Handhabung des Zuckersirup`s werde ich in den folgenden Beiträgen darstellen.

    Liebe Imkerfreunde.


    Einen Kunstschwarm erstellen ist die sauberste - und von der Hygiene der Bienen - die beste Methode der Völkervermehrung, die es gibt.


    Voraussetzung ist eine begattete Königin!


    Die Arbeitsweise, Zeitpunk, und welche Materialien eingesetzt werden, beschreibe ich in den folgenden Beiträgen.


    Auch die Wege der Vermarktung werde ich mit aufzeigen.

    Hallo Susanne.
    Eine Faustregel zum Aufsetzen: In der oberste Zarge sollten ca. 10 Waben mit Bienen besetzt sein. Bei der Segeberger Beute, die sehr warmhaltig ist, kann es 1 bis 2 Waben früher sein. Bei Zeitmangel oder weite Anfahrten wird so verfahren.


    Ich habe immer Zwischen gesetzt und bin gut damit gefahren.
    Viele setzen auch oben auf, z.B. Buckfastimker.


    Umhängen brauchst du nichts, es entspricht auch nicht der Magatinimkerei.

    Hallo Gerald,
    tolle Idee wie du das machst.
    Wenn du nur Anfangstreifen einhängst wirst du viel Drohnenbau bekommen.
    Ich löte meine Streifen mit Restkerzen nach alter Methode ein.
    Dauert ein wenig länger aber meine Reste an Kerzen werden auch gleich verarbeitet.
    Wurden diese Anfangstreifen einmal ausgebaut lasse ich beim Ausschneiden immer einen Rest stehen und kann Jahre diese "Wabe" nutzen.

    Hallo Dieter, es gibt ein Sprichwort "man trifft sich immer zweimal im Leben". Das heißt in diesem Fall du bleibst für immer.
    Schön das du hier bist. Ich hoffe, du konntest deine Bücherei Ausbauen!
    Im TS können wir nach weiteren Exemplaren Ausschaue halten.

    Hallo Susanne!
    Dieses Schilf wirst du wohl nur mittels Kreissäge bearbeiten können.
    Wenn du Löcher borst, müssen sie immer der Bohrerlänge tief sein.
    Also immer bis zu Anschlag tief bohren.

    Bienenrudi's Monatshinweise Februar


    Der Kunde ist König


    Winterzeit– Ruhezeit

    Hier bietet es sich an, Lehrgänge zu besuchen und Bücher zu lesen. Auf Imkerveranstaltungen bzw. auf den Monatsversammlungen des jeweiligen Ortsvereins hört man den Fachgesprächen zu, die oftmals das Gelesene erst recht verständlich machen oder sich auch als helfende Tips und Tricks erweisen.


    Wenn man eine größere Anzahl Völker hat, ist das Wandern mit den Bienen zwingend, und somit fällt auch eine entsprechende Menge Honig an. Wer ihn einigermaßen kostengünstig an den Handel, sprich: an eine Erzeugergemeinschaft liefert, für den ergeben sich kaum Lager- und Vermarktungsprobleme.


    Imker und Imkerinnen, die auf Direktvermarktung setzen, müssen die Winterzeit bis in das Frühjahr hinein für die eigene Vermarktung nutzen. Damit zu keiner Jahreszeit der Absatz zum Erliegen kommt, muss gerade verstärkt im Winter die Werbetrommel gerührt werden.


    Die Vermarktung von Honig, nicht die Produktion, ist der weitaus schwierigere Teil in der Imkerei. Wird doch der Honigbedarf in der Bundesrepublik zu 75 % vom importierten, wesentlich billigeren Auslandhonig gedeckt. Ist man einer Erzeugergemeinschaft angeschlossen, ist der Absatz in jeder Größenordnung gesichert. Leider ist der Erlös dürftig, da der Imker keinen direkten Einfluss auf die Preisgestaltung hat, zudem ist er als Lieferant oft an zeitliche Bedingungen gebunden. Anders bei der Direktvermarktung unseres Honigs, wie bei mir mit dem „Deutschen Imkerglas“, an den Endverbraucher. Hier bestimmt der Imker den Preis, was den Gewinn natürlich verbessert. Da der Honigverkauf eine wichtige Einnahmequelle bei den meisten Imkern ist, müssen wir uns diesem Problem besonders stellen.


    Bedenkenswerte Kosten

    Die Direktvermarktung beschert uns in erster Linie Mehrkosten: Feinsiebe, Rührwerk (starke Bohrmaschine), Rührspirale, Abfüllkanne, Eimer (Hobbock), ausreichend Gläser, geeichte Waage, Verpackungsmaterial, Versandkartons, Präsentkörbe usw. Von einigem muss sogar immer ein Lagerbestand vorrätig sein. Ein Ausstellungsraum bzw. Verkaufsraum, Telefon, Fax und PC sind mittlerweile selbstverständlich. Aber damit noch nicht genug: Werbung in den Medien und auf Ausstellungen, hier und da eine Honigspende, Kosten für Auszeichnungen, Honigprämierungen, Zertifikate und einiges mehr.


    Liebe Imkerfreunde, eine Kostenliste die sich sehen lassen kann! Die neuen Richtlinien der EU verschärfen noch einmal den Wettbewerb. Ich empfehle jedem Imker, sich mit den EU-Anforderungen auseinanderzusetzen. Über all dieses sollte man nachdenken, wenn Gedanken aufkommen, die Imkerei zu vergrößern. Die Richtlinien und Vorschriften sind gerechtfertigt, schließlich produzieren wir eines der besten Lebensmittel!


    Diese Ausführungen hören sich vielleicht etwas profihaft an, aber ich hatte auch einmal fünf Bienenvölker und möchte dem Jungimker Möglichkeiten aufzeigen, damit er sich ein zutreffendes Bild von der Vielfalt um die Bienenhaltung machen und sein Ziel abstecken kann.


    Über Werbemaßnahmen und Möglichkeiten der Vermarktung lässt sich noch einiges sagen. Gewisse Grundvoraussetzungen gehören dazu, die gleichermaßen von Wichtigkeit sind. Alle Arbeiten dienen dem einen Zweck – etwas zu verdienen. Nur über einen gerechten Preis kann dieses Ziel erreicht werden.


    Das gilt gerade auch für Neuimker, da der Start in die Bienenhaltung relativ viel Geld kostet. Lieber einmal ein Glas Honig verschenken, dafür aber den Preis stabil halten. Preisschwankungen wie bei anderen Lebensmitteln macht der Verbraucher auf Dauer nicht mit, da „deutscher Honig“ in guter Qualität ein Luxusartikel ist. Bei geeignetem Lagerraum (z. B. Kühlzelle, trockener Keller) gibt es keinen Anlass, den Honig zu einem Schleuderpreis abzusetzen. Honig bis zu 11 °C und unter 55 % Luftfeuchtigkeit gelagert, hält sich unbegrenzt. Weitere Voraussetzungen sind – neben bester Qualität, möglichst viele Sorten das ganze Jahr über anzubieten, saubere Schleuder-, Lager- und Verkaufsräume, gutes Fachwissen sowie Infomaterial für den Verbraucher; letzteres kann sich jeder selbst erstellen.


    Werbung in eigener Sache

    Ein Schild an der Hofeinfahrt ist dafür die kostengünstigste Art, es sollte in schöner Aufmachung für jeden Imker eine erste Maßnahme sein. Auch Ferienpassaktionen und Projektwochen mit den Schülern haben sich bewährt. So wird man bekannt. Lokalzeitungen berichten gern über imkerliche Tätigkeiten. Ich führe meine Imkerei als einen „gläsernen“ Betrieb und habe jährlich einige Besichtigungen von den verschiedensten Vereinen. Ausstellungen sollten, wenn möglich, genutzt werden. Evtl. auch Wochenmärkte, sie haben allerdings den Nachteil, dass man sie kontinuierlich besuchten muss. Weihnachtsmärkte vor Ort sollte man ebenfalls nutzen. Hier ist zu beachten, dass von der Kommune meist erhebliche Standgebühren verlangt werden.


    Direktvermarktung von Anbeginn ist sehr zu empfehlen!

    Der einfachste Weg ist der Verkauf direkt ab Schleuder. Der Honig wird nur gesiebt. Der Endverbraucher verarbeitet seinen Honig oft auch selbst. Viele Insulaner der Insel Fehmarn beispielsweise kaufen ihren Rapshonig in mitgebrachten Gebinden verschiedener Größe und rühren selbst. Voraussetzung ist, dass der Imker seine Honigkunden in die Materie der Weiterverarbeitung einweist und unterstützt. (Dies ist jedoch erst zu empfehlen, wenn der „Neuimker“ selbst genug Erfahrung in der Weiterverarbeitung von Honig hat.)


    Viele Imker, die nicht direkt selbst vermarkten, bieten mir ihren Honig an. Man spricht hier von „loser Ware“ in größeren Gebinden „von Imker zu Imker“. Hier ist oft der Erlös etwas günstiger gegenüber der Abgabe an eine Erzeugergemeinschaft. Der Honig von nur wenigen Bienenvölkern ist (neben dem Eigenverbrauch) an der Haustür abzusetzen. Vielen Imkern geht es so wie mir: Es werden immer mehr Beuten angeschafft und natürlich im kommenden Jahr mit Bienen besetzt. Im Normalfall, besonders bei den Glückspilzen unter den „Neuimkern“, kommt es zu größeren Honigernten. Keine Panik, es gibt viele Möglichkeiten für einen erfolgreichen Absatz, beispielsweise an Obstbauern, als Gegenleistung für Bestäubungstätigkeit, zusätzlich erhält man für die Bestäubung eine nicht unerhebliche Prämie, an kleine Lebensmittelläden oder Bäckereien – wobei hier nicht zu viel auf einmal angeliefert werden darf, der Wärme wegen, das gilt auch für Apotheken, Reformhäuser, Bio-Läden sowie Bio-Bauern, die selbst vermarkten. Beim Mitgestalten am Tag des offenen Hofes ist der Imker sehr gefragt. Der Honigversand baut sich erst langfristig auf. Es ist schwer, neue Weitervermarkter oder Endverbraucher zu finden; aber hat man sie erst einmal gewonnen, behält man diese Kunden meistens für eine lange Zeit.


    Wie und worin den Honig anbieten?

    Eine lohnender Weg der Vermarktung ist das Angebot der imkerlichen Produkte in Präsentkörben für Veranstaltungen und Jubiläen aller Art. Ansprechpartner sind hier der Privatmann, Vereine sowie Firmen. Je nach Größe finden in den Präsentkörben Honig, Met, Bärenfang und Kerzen ihren zügigen Absatz. (Über die imkerlichen Nebenprodukte meiner Imkerei werde ich zu einem späteren Zeitpunkt berichten.)


    Die Präsentation meines Bienenhonigs in der Aufmachung des vom D.I.B. jetzt überarbeiteten „Imkerglas inkl. Etikett“ ist sehr Ansprechend und eine Selbstverständlichkeit. Es wird kein Glas ohne Banderole abgegeben. Der Verbraucher wird genausten über die Einheit von Glas und Banderole aufgeklärt. Hier ist allerdings Fairness gegenüber Mitanbietern selbstverständlich. Frei nach dem Motto: Leben und leben lassen, wobei eine sachgerechte Information immer Vorrang hat. Es ist sei angeraten, bemängelten Honig wegen schlechter Qualität unverzüglich zurückzunehmen, umzutauschen bzw. dem Kunden den Preis zu erstatten.


    Liebe Imkerfreunde, wir benötigen die Mund-zu-Mund-Propaganda. Honigverkauf ist eine Vertrauenssache, das können Sie mir mit ruhigem Gewissen abnehmen.


    Einen Leitsatz, entstanden in meiner Firma, habe ich mir zu eigen gemacht:

    Qualität wird mir bestätigt, wenn der Kunde wiederkommt, aber nicht die Ware!

    Bienenrudi's Monatshinweise für Juni


    Alle zwei Jahre eine neue „Regentin“


    Vom Wetter abhängige Zucht

    Wenn Königinnen ausfliegen, ist gutes Wetter. Das trifft natürlich nicht immer zu. Bei schlechterem Wetter lässt sich kaum eine Königin zum Begattungsflug aus ihrer Behausung locken. Also auch in der Zucht sind wir von „Petrus“ abhängig. Eine Begattungsquote von 75–80 % ist als jährlicher Durchschnitt akzeptabel. Darüber hinaus kann man schon von Glück reden. Um das Risiko Wetter und den Begattungserfolg ein wenig zu steuern, rate ich zur Königinnenzucht in mehreren Schüben. Dann tut's nicht so weh, wenn mal eine ganze Serie dahin ist. Auch Trachtwetter ist nicht günstig. Schnell werden die Zuchtzellen überbaut oder sogar ausgebissen. Darum mein Rat: Zuchtbeginn möglichst immer bei weniger sonnigem Wetter, wenn der Himmel bedeckt ist.


    Jeder Imker sollte sich bestes Bienenmaterial beschaffen, die Biene ist eben das wichtigste Betriebsmittel. Da heißt es, höchsten Anforderungen nachzukommen. Im Zuge von Umsiedlungen und Kultivierungsmaßnahmen, sogar einer gewissen „Landflucht“ der Stadtbevölkerung, gibt es immer mehr Bienenstände in ländlichen Ortschaften. Auch dort benötigt der Imker friedfertige Bienen. Sie sind schon mal einfacher und schneller zu behandeln. Dazu gehört ein fester Wabensitz, nicht nur für das leichtere Suchen der Königin. Und dann: Nur brutfreudige Völker können belastbare Einheiten aufbauen und somit harte, lange Winter gesund überstehen. Starke Kolonien entwickeln einen umfassenden Putztrieb, sie sind auch nicht so krankheitsanfällig. Witterungsrückschläge im Frühjahr wirken sich weniger nachteilig aus, ebenso störende Eingriffe seitens des Imkers.


    Bienen bedarfsgerecht auswählen

    Die Korbimkerei bevorzugt auf Schwarmtrieb ausgelesene Bienen, um mit einer größeren Anzahl Völker die Heide ergiebig zu nutzen. Da sie flächenmäßig sehr zurückgegangen und ihr Nektarangebot somit geringer geworden ist, muss der Heidjer als Ausgleich mehr Frühtrachten anwandern. Begünstigt durch die Monokulturen der Landwirtschaft, z. B. Raps, ist das Frühjahr die blütenreichste Zeit. Um bei so einer Tracht nichts zu versäumen, muss auch die Heide-Biene frühzeitig in Brut gehen. Und wer später dann in die Heide wandern will, benötigt zuvor entsprechend Schwärme für den Aufbau junger Völker. – Ausgeprägter Sammeleifer und Findigkeit der Biene sind jene Eigenschaften, die den Ertrag bedingen. Welche Biene bei dem einzelnen Imker auch den Vorzug hat, wichtig ist, dass die für unsere Region wie die für die besonderen Belange der Tracht und beabsichtigter Wanderungen vorteilhaften Eigenschaften ausgeprägt vorhanden sind.


    Junge Weisel lassen grüßen

    Sicher ergeben sich nach dem Schlupf der Königinnen schon gleich ein paar Fragen – wohin nun mit ihnen oder, wie kann man sie ohne Schaden einweiseln? Es tut gut, wenn man erwartungsfroh überrascht wird und auf Anhieb nicht weiß, wohin mit den vielen jungen Königinnen, ob begattet oder unbegattet. Da gibt es schon einige Möglichkeiten, zur Unterbringung, aber nicht immer nur sichere.


    Bei mir werden alle geschlüpfen Weiseln (ich arbeite mit einem Brutschrank) mit der Jahresfarbe und nummeriert gezeichnet. Wenn sie zur Inselbelegstelle sollen, wird das EWK mit einer Schöpfkelle voll Bienen gefüllt. Die Königinnen tauche ich kurz in Wasser, dadurch werden sie träge, werden auch nicht angegriffen; unmittelbar danach lasse ich sie zulaufen. Nach einigen Tagen Dunkelhaft in einem kühlen Raum ist in dem EWK (ein Mini- Kunstschwarm) die Harmonie hergestellt, die Bienen haben angefangen zu bauen. Die Königin ist ab dem Alter von etwa fünf Tagen geschlechtsreif und kann zur Begattung aufgestellt werden.


    Für die Standbegattung verwende ich kleine Mehrwabenkästen aus Kunststoff. Deren Herrichtung bis zur Aufstellung ist die gleiche wie beim EWK. Generell nach der Begattung wird die Königin einem Ableger oder einem Volk zugesetzt. Man kann auch schon nach der Verdeckelung am fünften Tag oder einen Tag vor dem Schlupf die Weiselzelle in einen Ableger oder in ein Wirtschaftsvolk geben, das bringt eine sichere Einweiselung. – Habe ich aber ein schlechtes Begattungsergebnis oder Königinnenverluste, dann ist der Schaden groß. Bei fehlenden jungen Königinnen bleibt notfalls nur noch übrig das Auflösen von Ablegern oder gar Völkern.


    Verwendung der Ableger

    Für den Anfang ist das Verschulen der Zellen direkt in den Ableger oder in das Bienenvolk eine gute und billige Sache. Mehrwabenkästen erfordern einen ziemlich hohen finanziellen Aufwand – aber sie haben auch den Vorteil, dass die Königin nicht sofort entnommen werden muss. Sie kann über mehrere Wochen darin verbleiben und schon auf angesetzte Brut vorgetestet werden. Günstig ist auch, dass ich die Ableger mit ihren Königinnen nach Bedarf herrichten kann und einzusetzen vermag. Zum Beispiel werden in den Ablegern im Raps nach neun Tagen angesetzte Nachschaffungszellen entfernt, und eine begattete Königin (im Käfig) wird zugehängt; er bleibt vorerst verschlossen, an einer Rähmchenoberleiste mittels Draht befestigt. Nach vierundzwanzig Stunden haben die Bienen in diesem Leerrahmen mit Anfangsstreifen meist schon mit dem Wabenbau begonnen. Ein sicheres Zeichen dafür, dass sie die neue „Herrin“ annehmen bzw. haben wollen. Ansonsten warte ich noch einen Tag länger. Dann wird der Stöpsel entnommen und durch Futterteig ersetzt. Nach zehn Tagen (erste verdeckelte Brut), aber nicht eher, wird eine Kontrolle auf vorhandene Brut durchgeführt. Ist sie da, braucht dieses kleine neue Volk nur noch unter ständigem Futterstrom gehalten zu werden.


    Natürlich werden alle Königinnen erst nach der Begattung mit der jeweiligen Jahresfarbe gezeichnet, es sei denn, sie werden zur Insel geschickt, dann ist vorausgehend das Zeichnen zum schnelleren und besseren Erkennung der Weisel vonnöten. – Hervorgehoben sei noch mal gesondert: Die Beweiselung der Ableger aus dem Raps (mit begatteten Königinnen) setzt einen frühen Zuchtbeginn voraus. Das hat allemal seinen Vorzug. Aber fraglich, ob dafür immer die Bedingungen gegeben sind.


    Kunstschwarm nach Gewicht

    Des weiteren lassen sich je nach vorhandenen Königinnen Kunstschwärme herrichten. Bei der Ernte nach der Raps- oder Sommertracht werden die Bienen von den Honigwaben in einen Schwarmkasten (oder auch Feglingskasten) abgefegt. Als Alternative und kostengünstig für den Anfänger: Man nimmt ein einräumiges Magazin mit ausreichender Belüftung oder einen Eimer bzw. Hobbock. Im Deckel muss ein Loch für den Trichter vorhanden sein. Die Bienen werden hineingefegt, finden aber nicht wieder hinaus. Wichtig ist auch, dass in den Deckel viele kleine Löcher zwecks Belüftung gebohrt sind! Für die Bemessung eines Kunstschwarms benötigt man eine Waage. Üblich ist ein Nettogewicht im Juni von 1,5 kg, im Juli 2,0 kg und im August von 2,5 bis 3,0 kg. Der Schwarm wird für drei Tage in einen kühlen Raum gestellt. Die Königin verbleibt drei bis vier Stunden nach der Aufstellung in Dunkelhaft unter festem Verschluss im Käfig (mittels Rähmchendraht und einer Heftzwecke) zugehängt.


    Während ein Naturschwarm für drei Tage Futter mit sich führt, muss ein Kunstschwarm sofort nach seiner Bildung mit Zuckerwasser (1:1) versorgt werden. Nach ca. drei Tagen wird er wie ein normaler Bienenschwarm auf Mittelwände eingeschlagen, der Käfigverschluss durch Futterteig ersetzt. Je nach Bedarf und Jahreszeit muss das neue Kunstschwarm-Volk weiter gefüttert werden.


    Es gibt viele Möglichkeiten für eine Bestandserweiterung. Die Ablegerbildung mit den neuen Königinnen ist eine gängige gute Art der Umweiselung oder der Vermehrung der Völker, es gibt nur wenig Ausfälle. Ich bilde Ableger mit Vorzug für den Verkauf. Besteht dafür kein Bedarf, so werden sie gleich in großen Einheiten (für Starter) oder für die nächste Trachtausnutzung aufgebaut.


    Die Vermehrung über einen Kunstschwarm ist nicht nur gesund für das jeweilige Volk, man erhält auch einen total neuen Wabenbau.


    Zusetzmethoden für eine begattete oder unbegattete, mit Bedacht auch für eine mal besonders teuer erworbene Königin gibt es viele – über einen Kunstschwarm als „nacktes Volk“, dann ist die Einweiselung eine sichere Angelegenheit. Es sollte angestrebt werden, dass alle Wirtschaftsvölker in einem zweijährigen Rhythmus, ohne Geburtsjahr der Königin, eine neue „Regentin“ erhalten.


    Nach der Sonnenwende

    Durch den Verlust von Reinzuchtköniginnen, wegen meines umständlichen missglückten Zusetzens, kam ich eigentlich erst spät zur Vermehrung mit Kunstschwärmen. Die Vorteile, die Einfachheit bei deren Bildung, eben zur Vermehrung der Völker oder zur Einweiselung von Königinnen, erkennt man erst, wenn man sich genügend eingearbeitet hat. – Im Juni gibt es die Sommersonnenwende. Der Bautrieb bei den Bienen nimmt ab. Während bei Ablegern und Kunstschwärmen (wegen der neuen Königin und wenn genügend Futter vorhanden) der Bautrieb sich fortsetzt, sollten bei den Wirtschaftsvölkern nur mäßig Mittelwände nachgehängt werden. Nur bei Tracht oder späterer Auffütterung werden noch ein paar Waben ausgebaut.


    In diesem Monat steht für uns Imker die schönste Arbeit an, die Schleuderung des Rapshonigs. Ich vermute, dass bei uns zulande die überwiegende Anzahl der Bienenfreunde diesen Honig als erste Ernte einbringt. Wenn er für viele Imker und deren Kunden(!), vor allem in Gebirgsgegenden, ein vermeintlich nur weniger wertvolles Produkt ist, weil mehr Wert auf Wald- und Tannenhonig gelegt wird, so ist und bleibt gerade der Rapshonig doch etwas Wertvolles! Sein hoher Glukosegehalt ist, gesundheitlich gesehen, bei einer Insuffizienz des Herzens (ungenügende Durchblutung) von besonderer Bedeutung. Aber darüber und anderes mehr im nächsten Beitrag.

    Bienenrudi's Monatshinweise Juli



    Das Schwärmen, wem zugute?


    Immer war und bin ich enttäuscht, wenn über ein Thema nicht gerade dann berichtet wird, wenn die Arbeiten dafür anfallen. Nun geht es mir hier fast ebenso. Dem Jungimker bzw. Anfänger empfehle ich deshalb, für aktuelle Belange und Fragen, auch schon mal vorausschauend, einen Paten zu Rate zu ziehen. Und in der nächsten Ausgabe liest man dann nach, ob richtig gearbeitet wurde oder ob noch etwas zu verbessern ist. Etwa unterlaufene Fehlgriffe werden sich manchmal erst im nächsten Jahr wieder gutmachen lassen.


    Raps, das Schwärmen ... Honig, etwas Besonderes?
    Ich meine ja. Schauen wir zeitlich noch mal zurück. Es mag allgemein an der aufsteigenden Entwicklung der Natur im Frühjahr liegen, dass sich die Völker so gut entwickeln, so sprunghaft stark werden, wie gerade im Raps. Da heißt es aufpassen. Die Königin „stiftet“ auf Hochtouren! Ganze Brut- und Pollenbretter entstehen. Die Ammenbienen nehmen überhand, es kommt zum Futterstau. Raumenge entsteht, und freie Zellen für die Eiablage gibt es immer weniger. Das kann nur eines zur Folge haben: Das Bienenvolk wächst dem Höhepunkt in seiner Entwicklung entgegen und will sich teilen, also nichts anderes als schwärmen. Nun muss man auf der Hut sein, schon gar nicht krank werden, sonst hat man das Nachsehen. Die Bienenvölker warten nicht, sie schwärmen einfach!


    Über vorbeugende Maßnahmen zur Schwarmverhinderung wurde im Hinblick auf die Bildung von Ablegern und Sammelbrutablegern (bzw. Starter) bereits. Was wird aber, wenn doch einige Völker schwärmen, sich teilen wollen? Oder was ist, wenn ein Imker gar nicht vermehren will, aus welchen Gründen auch immer? Wenn das Bienenvolk im Schwarmdusel ist, kostet es den Halter viel Honig. Die Bienen werden dann absolut sammelfaul. Hier lässt sich auf einfache Art Abhilfe schaffen.


    Dem Schwarm vorbeugen

    Das erlösende Wort heißt DEMAREE-PLAN, aufgearbeitet und verfeinert nach Imker Hölzer aus Leverkusen. Es ist eine Brutdistanzierung bzw. Brutreduzierung innerhalb des Bienenvolkes, bei Fernwanderungen, beim Überbrücken von Urlaub oder Zeitmangel u. a. eine ideale Methode, natürlich auch zur Schwarmabwendung. Bis auf zwei Brutwaben wird die gesamte Brut in eine neue Zarge übergesetzt. Ist sie damit nicht ganz gefüllt, werden ausgebaute Waben und Mittelwände dazu gehängt. Alle Königinnenzellen entfernen! Im alten Brutraum verbleiben eine offene und eine verdeckelte Brutwabe als Kern. Dazu kommen ausgebaute, schon mal bebrütete Waben. Nochmals, alle Weiselzellen müssen beseitigt werden. Wird eine Zelle übersehen, dann war möglicherweise alle Mühe umsonst. Die neue Zarge mit den Brutwaben setzt man als Erweiterung über den Honigraum auf.
    Was wurde erreicht? Die Königin in ihrem Brutraum unten erhält durch diesen starken Eingriff viel Platz für neue Brut, die bald den Ammenbienen den Futtersaft abnimmt. Die Jungbienen ziehen dann zur entfernten Brut in die aufgesetzte Zarge.


    Der Schwarmdusel im Volk erlischt

    Schwarmköniginnen, die im oberen distanzierten Brutkörper evtl. doch noch zum Schlupf kommen, laufen sich über dem Absperrgitter tot.


    Dieser beschriebene Eingriff wirkt für die Bienen radikal und sollte spätestens dann vorgenommen werden, wenn schon verdeckelte oder noch nicht ganz verdeckelte Weiselnäpfchen vorhanden sind. Berücksichtigen muss man dabei aber auch, also beim Umsetzen der Menge der Brutwaben, die Volksstärke in Bezug auf Kälterückschläge, evtl. nicht alle Brutwaben zu distanzieren. Wenn beispielsweise nur ein paar Spielnäpfchen vorhanden sind, reicht es schon aus, wenn drei bis vier Brutwaben nach oben gesetzt werden. Besser ist, dass alles, was dem Schwarmvorbeugen dienen soll, möglichst bereits dann durchgeführt wird, wenn noch keine deutlichen, sich bald auswirkenden Schwarmabsichten wahrnehmbar sind, denn bis dahin hat man noch keinen Honigverlust, der Sammeleifer der Bienen bleibt ungebremst. Ist also noch keine Schwarmtendenz zu erkennen, dann kann man bereits vorbeugend distanzieren, wie beschrieben. Da setzt man die erstellte (volle) Brutzarge als neue Einheit direkt über das Absperrgitter und darüber dann den Honigraum. Der Wärmehaushalt bleibt erhalten.


    In der Regel ist damit die Schwarmstimmung für die laufende Saison überwunden. Bienenfreunde, die noch mit dreietager Blätterstöcken imkern, können ebenfalls mit dem Demaree-Plan arbeiten. Sie müssen halt einmal öfter die Brut umhängen.


    Eine andere Methode, mit oder ohne Absperrgitter praktizierbar, ist die Bildung eines Fluglings.
    Hierzu benötigt man zusätzlich zur Beute ein Zwischenschied mit eigenem Flugloch. In eine leere Zarge werden Mittelwände und am Rande jeweils eine ausgebaute Wabe (Kletterwabe) gehängt. Nötigenfalls, je nach Witterung, muss eine volle Honigwabe als „Notgroschen“ mit hinein. In der Mitte verbleibt eine Wabengasse. Das Wirtschaftsvolk (oder „Muttervolk“) wird nun bis auf den Unterboden zur Seite gestellt. Auf den verbliebenen Unterboden kommt die neu ausgestattete Zarge, in die Wabengasse eine offene Brutwabe mit jüngsten Maden. Das Zwischenschied wird aufgelegt, aber mit dem Flugloch in umgekehrte Richtung. Das Muttervolk oben drauf und fertig. So einfach geht es zu in der Bienenhaltung, denn:
    Das Muttervolk verliert seine Flugbienen allesamt, es werden alle Königinnenzellen ausgefressen, die intensive Arbeit des Ausbrechens der Zellen bleibt einem erspart. Der Flugling in der neuen Zarge zieht sich eine neue Königin heran, es werden Mittelwände ausgebaut, und der Sammeltrieb der Bienen bleibt erhalten.


    Was wollen wir noch mehr?
    Diese Methode beinhaltet aber auch ein Risiko: das Wetter. Flugwetter muss unbedingt vorhanden sein, ansonsten fliegt sich das Muttervolk nicht kahl genug, und die Schwarmstimmung klingt nicht ab. (Also für die normale Wanderimkerei nicht geeignet, da zeitlich kaum durchführbar, es sei denn, der Urlaub wird mit in Anspruch genommen.) Bienen tragen keine Tracht ein, Mittelwände werden nicht ausgebaut, im schlimmsten Fall kommt es dann bei anhaltend schlechtem Wetter zur Räuberei. Fluglinge dürfen also nur bei wirklich gutem Flugwetter gebildet werden, und dann am besten nur vormittags.


    Bei guter Tracht muss der Flugling (unterm Schied) evtl. um einen Honigraum erweitert werden. Nach neun Tagen Zellen bis auf eine ausbrechen. Eine schön ausgebaute, „behämmerte“ Zelle in mittlerer Größe sollte stehen bleiben. Die geschlüpfte Königin (aus guter Abstammung) kann zur Begattung kommen, und schon hat man ganz nebenbei einen neuen Ableger, der nach Abschleuderung mit einem neuen Deckel versehen wie andere Ableger behandelt werden muss. Man bedenke, dass dieses neue Volk zuerst noch an Bienen abnimmt. Wird die Königin nicht begattet, wird einfach rückvereinigt, indem man den Flugling kurz abliegen lässt und dann auf das Muttervolk setzt. Das gilt natürlich nicht, wenn Drohnenbrut vorhanden ist. In diesem Falle werden alle Bienen etwas entfernt abgefegt. Dies ist notwendig, da die eierlegenden Arbeiterinnen (Afterweiseln) nicht fliegen und somit der Königin im Muttervolk nicht gefährlich werden können.


    Honig, das Lebenselixier allemal
    Der geerntete Honig sollte auf jeden Fall in geeignete lebensmittelgerechte Kunststoffkübel (Hobbocks) abgefüllt werden. Bei vorerst kleinerer Menge reichen auch 12 1/2-Kilo-Eimer. Sie sollten unbedingt geruchsfrei sein. Von Nachteil bei diesen Gefäßen ist, dass der Honig mit der Hand und per Muskelkraft gerührt werden muss. Großimker füllen ihre Ernte in Drei-Zentner-Fässer, die meistens an den Handel gehen und ohne Stapler nicht zu bewältigen sind. Möchte man von Imker zu Imker mit Honig aushelfen, so geht das doch nur mit kleineren Gebinden. In meiner Imkerei kommt der gesamte Honig in die Vierzig-Kilo-Hobbocks.


    Die vollen Honigwaben werden, ist alles zum Schleudern vorbereitet, mit einer einfachen Entdeckelungsgabel entdeckelt und in eine Selbstwendeschleuder, ausgestattet mit einer Programmautomatik, gestellt. Der Honig fließt durch ein Doppelsieb und ein feinmaschiges Spitzsieb. Nach anschließender Klärung (alle Schmutzpartikel steigen nach oben), beim Frühtracht- und Rapshonig nach zwei bis drei Tagen und bei Sommertracht nach etwa drei Wochen, wird er abgeschäumt. Die Abschaummenge beträgt bei guten Sieben manchmal sehr wenig, nur ein oder zwei Esslöffel voll. Die Lochweite bei den Spitzsieben sollte möglichst 0,2 Millimeter nicht überschreiten. Der Honig wird erst während der Kandierung – und nicht vorher – gerührt. Die hierfür verwendeten Motore sind mit einem Untersetzungsgetriebe und handelsüblichen Rührstab versehen. Der volle Hobbock steht auf einem Drehteller, dadurch wird der gesamte Inhalt von der Spirale erfasst. Diese Geräte wurden in Eigenbau gefertigt. Hiervon rate ich heute allerdings ab. Es gibt im Handel weitaus Besseres, es wird auch alles in lebensmittelgerechtem Material, den EU-Richtlinien entsprechend, hergestellt und angeboten.


    Schleudern und Honigpflege
    Den Honig rührt man einmal täglich während der Kandierungsphase, die Kristalle werden dabei zerschlagen, und der Honig wird feinsteif. Das geht beim Rapshonig sehr schnell, zumal er bei kühlerer Temperatur dickflüssiger ist. Die ideale Temperatur für die Kristallbildung liegt bei fünfzehn Grad. Bei der Rapshonigschleuderung wird diese Temperatur oft noch unterschritten, somit ist hier Eile geboten. Deswegen rühr‘ ich diesen Honig, also nur den Rapshonig, alle vier Stunden, und zwar Tag und Nacht. Dem Rührwerk wurde eine eigens hierfür gebaute Zeitschaltuhr (für Kraftstrom) zwischengeschaltet. Zwischen dem Rühren und Abfüllen in Kleinstmengen, das meiste ja in Gläser, darf es keine größere Zeitverzögerung geben. Es ist auch zu beachten, je kleiner das Gebinde, um so schneller kandiert der Honig. Ich versuche, wie gesagt, möglichst viel Honig sofort in unser Imkerglas des D.I.B. abzufüllen, um ihn nicht noch einmal wieder auflösen zu müssen.


    Rapshonig hat einen hohen Glucosegehalt, er kandiert deshalb relativ schnell, ebenso wie Löwenzahn- oder Himbeerhonig.


    Über den medizinischen Wert des Honigs wird oft und viel geschrieben. Seine Bedeutung ist ja den Menschen eigentlich schon seit Urzeiten, wenigstens seit Jahrtausenden bekannt. Als Heilmittel darf er heute nach gesetzlicher Bestimmung zwar nicht benannt werden, jedoch als Hausmittel ist sein gesundheitlicher Wert unbestritten, besonders zur „Vorbeugung von vielen Erkrankungen und zur Unterstützung der zahlreichen Funktionen der Organe“. Die neben anderem im Honig enthaltenen Zuckerarten (Traubenzucker, Fruchtzucker u. a.), nicht zu vergessen die bakteriziden Inhibine, bewirken Lebensnotwendiges, für unseren menschlichen Körper.


    Es hat auch aus imkerlicher Sicht seinen Grund, dass ich noch mal den hohen Wert des leider nicht überall zügig absetzbaren Rapshonigs hervorhebe: Sein Glucosegehalt besonders fördert die Durchblutung des Gewebes, lindert damit die Insuffizienz und verbessert die Leistung gerade des Herzens.


    Abschließend möchte ich meine Anregungen und Hinweise noch abrunden mit einem landwirtschaftlichen Aspekt: Haben die Bienen viel Honig eingetragen – nach unserem Thema hier vom Raps, später ggf. Wicke, Klee und von anderen Kulturen –, dann hat auch der Bauer eine gute Samen-Ernte. So ergänzt sich unser beider Mühe und Arbeit, zu beider Vorteil.



    In der Hoffnung, dass dieser Beitrag noch nicht zu spät ist.....

    Bienenrudi's Monatshinweise Januar


    Es hat schon einiges an Mühe gekostet, bis mich ein Onkel überreden konnte, Bienen zu halten. Schließlich hatte ich damals noch Freizeit genug, da ich im Labor einer Papierfabrik im Schichtdienst tätig war. Zumal ich leichte Arbeit verrichtete, dachte ich an ein wenig Ausgleich. Wie sinnvoll die Bienenhaltung ist, war mir damals noch nicht bewusst. Das war 1975.
    Noch heute meine ich, mit meiner Bienenhaltung begann ich 10 Jahre zu spät!



    Bienenweide im Emsland

    Ich imkere mit einer größeren Völkerzahl, wechselnd zwischen 80 bis max. 150, in Magazinen im Deutschnormalmaß im nördlichen Emsland, etwa 100 km von der Nordseeküste entfernt, in Lehe, einem Dorf mit 100 Einwohnern. Im Nordwesten des Landes Niedersachsen, angrenzend an die Niederlande, liegt der Landkreis Emsland. Die Ems, ein in der Senne bei Paderborn entspringender und in den Dollart mündender, teilweise kanalisierter Fluss gab diesem Landstrich den Namen. Flächenmäßig ist dieser Kreis der größte Landkreis im Bundesgebiet, vergleichsweise größer als das Bundesland Saarland. Das Gesicht des Kreises prägen die Flusslandschaften der Hase in der Mitte, die Ems im Westen, im Norden der Geestrücken der Hümmlinger Waldberge und schließlich im Südosten die Baccumer Hügelkette sowie am Rande die großen Moorflächen.


    Lebende Hochmoore gibt es im Emsland heute nicht mehr. Große Moorflächen wurden laut dem Emsland-Erschließungsplan im Jahre 1951 für Siedlungszwecke kultiviert. Entwässerungsgräben wurden gezogen, Straßen gebaut und Industrie-und Gewerbebetriebe angesiedelt. Ferner hat man Flüsse begradigt, Ödlandshaften aufgeforstet und Ländereien durch Tiefpflügen erweitert. Die durch die Entwässerung relativ trockenen Oberflächen lassen das Heidekraut gut wachsen und bieten aufliegendem Birken- und Kiefernsamen die Möglichkeit, einen Baumbestand darüber auszubreiten.


    Aber auch solcherart Flächen fallen immer mehr der Landwirtschaft und der Industrie zum Opfer. Heute bedarf es nachdrücklich des Naturschutzes, damit Moor und Heide mit ihrer Fauna und Flora erhalten bleiben. Dank der intensiven Aufforstung bietet das Emsland ein abwechslungsreiches Landschaftspanorama mit Flußauen, ausgedehnten Wäldern und Hügelketten. Im Raum Emsland findet eine intensive landwirtschaftliche Nutzung auf sandigem und teilweise anmoorigem Boden statt. Das uns Imker ja immer besonders interessierende Wetter wird bestimmt vom maritimen Klima, es wird beeinflusst vom Atlantik mit dem Golfstrom. Die Winter sind meist mild und feucht, die Sommer kühl und regnerisch. Die Temperaturen liegen im Jahresdurchschnitt bei 7,5 °C.


    Wie es so hergeht bei mir

    Eine berufsmäßige Standimkerei ist im hiesigen Raum nicht möglich. Meine Imkerei ist als Nebenerwerb ausgelegt. Die Völkerzahlen pro Standort sind auf max. zwölf beschränkt. Die Bienenvölker stehen jeweils in Entfernungen von max. 20 km. Standplätze sind Waldränder, Brachland, Wirtschaftswege, Bauernhöfe und Parzellen vom Wasser- und Wirtschaftsamt. Ich bevorzuge Aufstellungen auf Privatgrundstücken, z. B. alte Bauernhöfe. Viele Grundstücksbesitzer legen Wert auf Bestäubung, die Bereicherung der Natur durch meine Bienen spielt in vielen Fällen eine entscheidende Rolle.


    Für mich ergibt sich der Vorteil, dass die Völker ganzjährig unter Aufsicht stehen und im Winter keine Kontrollfahrten nötig sind, außerdem bietet sich eine gute Bienenweide (Vorgärten, Friedhof usw.). Folgende Anforderungen werden an die Heimatstände gestellt: Ausreichend Pollen- und Trachtangebot, möglichst das ganze Jahr über, eine windgeschützte Lage (Kleinklima), gute Erreichbarkeit aller Stände mit dem PKW.


    Die Haupttrachtpflanzen sind hier:


    Entwicklung

    • Hasel, Erle und Weiden


    Frühtracht

    • Löwenzahn und Raps.


    Sommertracht

    • Faulbaum


    (Juni bis August)

    • Linde, Weidenröschen, Sommerraps, Grünbrachen und Blatthonig in geringen Mengen


    Spättracht

    • Heide, sie wird nur noch selten angewandert, honigt zu selten.


    Um die Rentabilität meiner Imkerei zu sichern, wanderte ich mit bis zu 80 Völkern in die Obstblüte der Hamburger Elbe-Landschaft, ins Alte Land. Hierfür werden von allen Heimständen die mittleren Völker vorgezogen.


    Die Entwicklung der Bienen im Alten Land verläuft bestens, besonders dank der guten Pollenversorgung. Schwächlinge wurden bei mir nicht aufgelöst, wie sonst zu empfehlen, sie wurden für die Bestäubung von Erdbeeren in Gewächshäusern genutzt, und das zweimal im Jahr, in den Monaten April und August. Danach werden sie vereinigt.


    Die jährliche Bestäubungsprämie deckte meinen gesamten Jahres-Futterbedarf. Da der Raps auf dem hiesigen Sandboden nur selten Erträge abgibt, wandere ich mit meinen Bienen nach der Obstblüte auf die Insel Fehmarn. Dort bringt der Raps aufgrund der hohen Boden- (Lehm) und Luftfeuchtigkeit sichere Erträge.


    Die Rückwanderung erfolgte direkt auf die Heimstände, was gleichzeitig die Sommertracht- und Winterstände sind. Einen Teil der Völker stellte ich je nach Bedarf in die Edelkastanie oder in die Sonnenblume.


    Meine Devise als Praktiker

    Während ich in meiner imkerlichen Tätigkeit für ca. 200 Bienenvölker Holzbeuten in Selbstbauweise gefertigt habe, werde ich zukünftig meinen Bedarf an Bienenwohnungen mit der hervorragenden Segeberger Beute decken. Als Nebenerwerbsimker bin ich ganz und gar Praktiker. Ich muss also extensiv imkern und kann mich nicht mit endlosen Details aufhalten. Die auszuführenden Arbeiten müssen überlegt und durchschlagend im Erfolg sein. Somit werde ich Ihnen, liebe Imkerfreunde, über eine Bienenhaltung berichten, die von jedem durchführbar sein dürfte. Ob 5 oder 105 Bienenvölker zu betreuen sind, die Methode ist immer die gleiche, die jeweilige Betriebsweise jedoch in einigem abhängig von der Anzahl der Völker.


    Bienenhaltung ist relativ einfach.

    Mein Tipp: Wer mit dem Gedanken spielt, irgendwann einmal ein paar Bienenvölker sein Eigen zu nennen, der sollte schon im kommenden Frühjahr damit beginnen, zumal die EU und die einzelnen Länder den Beginn noch finanziell unterstützen.
    Da man bei einem „ Jung- oder Altimker“ immer etwas abgucken und lernen kann, bin ich über jede Mitteilung oder Diskussion erfreut. Anfragen will ich gern beantworten (nur übers Forum).


    Meine Devise lautet: Viele zu Wort kommen lassen, gut zuhören, das Beste für sich in Anspruch nehmen bzw. auf eigene Bedürfnisse zuschneiden – das bringt mit Sicherheit Erfolg!

    Bienenrudi's Monatshinweise für Dezember



    Die letzen Vorbereitungen für den Weihnachtsmarkt dürften erledigt sein..

    Schließlich müssen alle Produkte für den Verkauf vorbereitet und fertig sein. Dies gilt besonders für Met und Bärenfang. Die abgefüllten Gebinde werden bei mir bei besonderen Anlässen mit einem entsprechenden Rückenetikett versehen. Diese Aufmachung ist besonders bei Firmen von Interesse.



    Nachlese zu häufig gestellten Fragen

    EU-Zuschüsse, für Neuimker werden zur Zeit noch gewährt. Es ist eine Co.-Finanzierung des jeweiligen Bundeslandes erforderlich. Auskünfte erteilen die zuständigen Imker-Landesverbände.


    Varroabehandlung mit Ameisensäure

    Mir scheint, dass das Wissen um die Behandlung der Varroamilbe mit der AS noch einiger Ergänzungen bedarf. Das mag mit daran liegen, dass ein Teil der Imkerschaft keine Bienenzeitung liest, was leider immer wieder zu hören ist. Nur 60%ige AS, Schwammtuch direkt auf die Rähmchen legen, Folie darüber und Deckel auflegen (also den Honigraum entfernen). Flugloch ganz öffnen, Unterboden schließen. AS stets kühl lagern, Keller oder kühler Raum genügt, damit sie sich nicht entmischt.



    Beuten und Rähmchenmaße

    Allein zutreffende Empfehlungen für bestimmte Beutentypen und Rähmchenmaße kann eigentlich niemand geben, es sei denn, Eigennutz steckt dahinter. Honig ernten kann man mit mehr oder weniger Aufwand mit jeder Beute. Um kompatibel zu sein, würde ich das Rähmchenmaß wählen, das im Umfeld meiner Mitimker vorherrscht.


    Beispiel:

    In Norddeutschland ist es das DNM, in Süddeutschland das Zandermaß. Beutentypen gibt es noch einige mehr. Wichtig ist, dass bei Eigenherstellung die vorgegebenen Normmaße der Rähmchen eingehalten werden. Ableger lassen sich damit leichter kaufen und verkaufen. Vorteile ergeben sich dann auch bei Sammelbestellungen oder bei einer Gemeinschaftsarbeit in der Herstellung und vieles mehr.


    Bestellungen für Flüssigzucker

    Die Zuckerfabriken liefern Flüssigzucker erst ab 5 Tonnen per Tankzug aus. Um einen wirklich günstigen Preis zu erlangen, muss man schon in dieser Größenordnung bestellen. Man kann die Preisangebote bundesweit bei jedem Imkereibedarfshändler im voraus anfordern. Es bereitet zu Beginn etwas Mühe, einige größere Imker vom Mitmachen zu überzeugen, um die ersten 5 Tonnen zu ordern. Wir lagen in unserem Verein im dritten Jahr schon bei ca. 15 Tonnen.


    Nachfolgender Ablauf hat sich herausgebildet und ist zu empfehlen: Es wird ein Konto für den Imkerverein eingerichtet. Steht der Preis fest, können die Imker ihre Chargen bestellen und den fälligen Betrag bis zu einem festen Termin auf das Sonderkonto einzahlen. Wir berechnen zusätzlich 1,00 € für Telefongebühren. Sind die Geldbeträge und die Bedarfsmeldung eingegangen, kann die Zuckerlösung bestellt werden.


    Bei Anlieferung dann:
    An der Umladestelle muss viel Platz vorhanden sein, damit die einzelnen Pkw mit Anhänger rangieren können. Ein Stapler und eine Waage sind wichtig. Ideale Bedingungen für das Umladen findet man bei den Landhandelsgenossenschaften. Der Vorgang der Zuckerbestellung und der Lieferung sollte unbedingt vor der Getreideernte erledigt sein! Die Bestellung muss in ihrer Menge möglichst dem Fassungsvermögen der 1000-Liter-Tanks entsprechen.


    Der jeweilige Händler gibt den Anlieferungstermin frühzeitig bekannt. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Silozüge meistens erst am Nachmittag vor Ort sind. Um Wartezeiten für Imker von weither zu vermeiden, wird bei Anlieferung nur in große Tanks umgepumpt. Hierfür braucht nur ein Imker vor Ort zu sein. Das Umfüllen in eigene kleinere Gebinde kann dann für einen späteren Tag vereinbart werden. Um Arbeit und Zeit beim Umfüllen zu sparen, ist es günstig, in 100- oder 200-Liter-Behälter abzufüllen. Eventuell müssen sich mehrere Imker auf ein Fass einigen.


    Mengenangaben und Kontobewegungen auf dem Sonderkonto sind tunlichst festzuhalten und aufzubewahren. Es dürfen keine Gewinne aus dieser Aktion entstehen. Die Finanzämter könnten Interesse zeigen. Diese Transaktionen sind für Vereine bis zu einer Summe von 30.000 € erlaubt. Eine Nachfrage bei der jeweils zuständigen Finanzbehörde kann nicht schaden.


    Die Firma Amelunxen füllt mit einem modernen Tankzug vor Ort selbst ab und kassiert auch sofort. Hier ist nur noch ein Abfüllort mit dem Lieferanten abzusprechen.
    Bequemer geht es nicht!


    Liebe Imkerfreunde,
    Theorie ist das eine, Praxis das andere. Beherrsche ich die Theorie, so kann ich sie in die Praxis umsetzen. Es gibt Regale voll von Büchern und Zeitschriften, die sich mit der Bienenzucht befassen. Es gibt Monatsanweisungen und spezielle Rubriken für „Jungimker“, die sich detailliert mit Einzelheiten auseinandersetzen. Sie sind alle berechtigt und lesenswert, um mit der Bienenzucht vertraut zu werden.
    In den monatlichen Hinweisen habe ich Ihnen, wenn auch manchmal etwas zeitversetzt, meine Meinung, Rezepte und vielerlei Ratschläge vermittelt. Ich bin vom jeweiligen Hauptthema oftmals vorsätzlich ein wenig abgewichen, um breit genug auf Möglichkeiten hinzuweisen, die dem einzelnen Imker dann als Spielraum gegeben waren. Absichtlich wiederholt hingewiesen habe ich auf die einfachste Betriebsweise für die Behandlung der Bienenvölker bzw. darauf, weitgehend auch Kosten zu sparen, und das gerade bei zunehmendem Völkerbestand.
    Das Wissen der so genannten Jungimker, aber vielleicht auch der „alten Hasen“ unter den Imkern, konnte ich mit meinen Beiträgen hoffentlich ein wenig bereichern. Es würde mich freuen, wenn eine Rückkoppelung in Sachen Rezepte für Met, Bärenfang usw. zustande käme.