SPERRBEZIRK ? WAS NUN ?

  • Liebe Imkerkollegen ,
    das folgende Thema , so wie ich es mitbekommen habe , ist nicht wirklich beliebt .
    Aber was heißt es für ich als Imker wenn ich in einem Sperrbezirk lebe ?
    Was muss ich beachten ?
    Was darf ich machen ?
    Das sind alles so fragen die mir als Jungimker gerade durch den Kopf gehen .
    Über interessante und informative Beiträge würde ich mich freuen.

  • Hallo Dennis,
    das Thema ist wirklich nicht beliebt,aber es kann jeden treffen!
    Auch wenn du deinen Stand Tipp Top im Schuss hast,
    da die Krankheit durch Räubereiübertragen werden kann.
    Ich möchte hier keinen zu Nahe treten.
    Das Problem ist in meinen Augen eher folgendes, das manche Imker im Alter, dann doch etwas überfordert sind weil die Kräfte auch nachlassen oder Jungimker den Ernst der Lage nicht verstehen weil das Hintergrundwissen fehlt.
    Wenn ich mir an schaue, wo die letztenSeuchenherde hier in Thüringen lagen war der Hauptgrund unsaubere Stände und unbehandelte sich selbst überlassene Völker und Bienenstände.
    Daher sehe ich es schon als sehrwichtig an, auch mit offenen Augen durch die Welt zu gehen um mögliche Probleme schon im Vorfeld zu bekämpfen. Der erhobene Zeigefinger bringt aus meiner Sicht gar nichts! Ein kleines nettes Gespräch über den Gartenzaun mit dem Besitzer oder den Angehörigen mit dem Angebot zu helfen, wenn gewünscht bringt erheblich mehr.
    Den wir sitzen alle im selben Boot,wenn so etwas passiert.
    Sicherlich könnte Teile der Honigerntenoch verkauft werden, aber machen wir uns nichts vor,
    mit Genuss würde ich den auch nichtmehr essen wollen.


    Aber Dennis, nun zu deiner Hauptfrage,was passiert mit mir als Imker in dem Gebiet?
    [ul][li]Bienen dürfen nicht aus dem Sperrbezirk (min. 1Km um den betroffenen Stand) entfernt werden.
    [/li][li]Der Sperrbezirk kann auch größer ausfallen wenn an mehre Stellen AFB auftaucht.
    [/li][li]In diesem Bereich werden alle Völker beprobt, daher ist es wichtig, dass auch alle Standorte bekannt sind. Wir handhaben es so, das wir eine Karte erstellen auf den die Bienenstandorte des kommenden Jahres verzeichnet sind und den Imker dazu. Die Karte bekommt der Veterinär und die Landwirte. So kommt man auch mit den Landwirten ins Gespräch und bei Problemen beim spritzen oder ähnlichen, sind wir alle über den kurzen Draht verbunden.
    Im Endeffekt haben alle was davon.
    [/li][li]Bienen dürften nach Genehmigung durch das Verterinäramt eingeführt werden, aber was für einen Sinn sollte das machen? Sie dort wieder raus zu bekommen ist recht schwierig. Da auch diese erst beprobt werden müssen, wenn sie sauber sind, dann dürfen sie auch wieder raus.
    [/li][li]Waben dürfen nicht ausgeführt werden, ohne Genehmigung! Auch zum Schleudern nicht !!
    [/li][li]gebildete Kunstschwärme zum verbringen in die „Kellerhaft“ oder Beutenmaterial zum Desinfizieren dürfen auch nur nach Genehmigung entfernt werden!
    [/li][li]Der Verbringsort muss Bienensicher sein, das wird auch kontrolliert bevor eine Genehmigung erteilt wird.
    [/li][li]alles Bienendicht verwahren wie Waben, Honig und Bienenfutter sollte auch selbstverständlich sein.
    [/li][li]Gerätschaften wie Stockmeißel und Abkehrbesen würde ich dort lassen, reinigen und desinfizieren.
    [/li][li]Ich habe mir angewöhnt, das ich auf jeden Stand eine Grundausrüstung habe und sie nur dort verwende. Dadurch vermindere ich schon die mögliche Übertragung von Krankheiten.
    [/li][li]Bei fremden Ständen wird das dort vorhandene Werkzeug genutzt.
    [/li][li]Die Bienenvölker können manchmal saniert werden (über das Kunstschwarmverfahren), es ist aber sehr aufwendig und langwierig. Die Entscheidung darüber fällt das Verterinäramt in Absprache mit den BSV.
    [/li][li]meistens werden die Völker ,die betroffen sind, abgeschwefelt. Da die Beuten hier in der Gegend doch schon recht betagt sind (meine z.B. sind aus den 60'er), wird sich dort eine Reinigung und Desinfektion kaum noch lohnen.
    [/li][li]Wenn der Veterinär die Vernichtung incl. Beute und Wabenbau anordnet, ist das ,wenn es auch hart klingt, eine sehr gute Entscheidung. Durch die Anordnung greift die TSK mit Beihilfen mit ein und der Verlust ist nicht ganz so groß. So kann später wieder klein begonnen werden.
    [/li][/ul]
    Grüße aus dem Südharz
    Olaf

  • Also aus meiner Erfahrung kann ich mich Olaf nur anschliessen. Die Hauptärgernisse sind dass du keine Bienen und Gegenstände ein oder ausführen kannst.


    Also keine Ablegerverbringung auf dem Aussenstand
    Kein Zukauf von Volkern oder Ablegern und kein Verkauf
    kein Zukauf von Königinnen und kein Verkauf.


    Im Grunde genommen bist du als Imker in einem Sperrbezirk vollkommen ausgebremst
    Gruss
    Susanne

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