AFB-Sanierung

  • Vorab ein ganz herzliches DANKE an Johannes und seinen Paps, die ganz spontan entschlossen bei der Faulbrutsanierung an beiden Tagen tatkräftig mit angepackt haben!!!



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    Was wir vorgefunden haben:

    Einen völlig neben sich stehen Imker, der auf einen wirkte, als würde er schlafwandeln. Die Nervenstränge lagen blank; auch bei seiner Frau.

    Mit der Routineuntersuchung für die Königinnenzucht kam im März die Diagnose AFB positiv und plötzlich stand die Zeit still. Der Imker hat Angst um seine Bienen und wollte sie und das, was er über Jahre aufgebaut hatte, erhalten. Dagegen steht der Gedankengang seiner Frau, der ein sauberer Schnitt lieber gewesen wäre, als mit der Angst leben zu müssen, dass bei der Sanierung etwas schief gehen könnte. Beides ist nachvollziehbar.

    Fachliche Betreuung, regelmäßige Situationsbesprechungen und aktive Mithilfe bei der Organisation und Sanierung wären das Wichtigste gewesen, was die Familie in dieser Notsituation gebraucht hätte, denn dann wären dem Imker, der im Thema Bienengesundheit nicht geschult ist, Fehler und weitere Probleme erspart geblieben.

    Dank des großen Adressbuchs von Guido Eich war es dann doch noch möglich, hilfsbereite Imker/innen & Co. zu kontaktieren, die spontan aus ganz Deutschland angereist kamen.

    Aber es ist ganz sicher auch nicht gerade einfach, damit umzugehen, wenn plötzlich lauter wildfremde Menschen auf dem Grundstück „einfallen“ und in jede Beute „ihre Nase stecken“, will sagen, dass in dem Moment die Privatsphäre völlig außer Kraft gesetzt ist.

    Selbstverständlich haben wir alle so gearbeitet und gehandelt, als wären es unsere eigenen Bienen. Die Kratz- und Waschstraße hat hervorragend funktioniert.

    Das Wabenwerk war in einem Top-Zustand, praktisch überhaupt keine Schwarten. Die Bienen waren stark und schwarmlustig, weil die Honigräume aus allen Nähten platzen. Trotz des schwerwiegenden Sanierungseingriffs waren die Bienen bemerkenswert friedlich.

    Es hat bei uns allen ein sehr mulmiges Gefühl hinterlassen, dass wir überhaupt keine Erkrankungsmerkmale finden konnten. Wenn eine Brutfläche mal löchrig ist, muss das ja schließlich nicht zwangsläufig AFB bedeuten.

    Eine Imkerkollegin erzählte mir, dass sie auf zwei Waben einen gelben Schimmelpilz gefunden habe, der wohl ein Indikator für Faulbrut sein soll. Das war uns bislang nicht bekannt. Uns rannte aber inzwischen auch die Zeit weg, sodass wir Guido Eich nicht mehr danach fragen konnten. Ich hoffe, dass sie mir noch das Foto schickt.



    Das Team hatte Wind und Wetter getrotzt und die Arbeiten den ganzen Tag straff durchgezogen. Trotzdem mussten wir dem Imker noch viele Restarbeiten hinterlassen und konnten auch nicht mehr beim Räumen der Sanierungsstraße behilflich sein. Die meisten hatten schließlich noch einen weiten Heimweg.

    Dennoch hatte sich die Stimmung des Imkers und seiner Frau ganz deutlich gewandelt:
    Sie hatten wieder Zuversicht!

    Das war die ganze Mühe wert!

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