3 5 8 Königinnenzucht leicht gemacht

  • 1. Wahlzucht


    Nachzucht vom besten Volk ohne Kontrolle über die Anpaarung der Königinnen. Das Verfahren ist sehr einfach, aber der Selektionsfortschritt ist gering. Die Erfolgsaussichten hängen sehr stark von der Umgebungspopulation ab. Nur wenn diese einheitlich einer Rasse angehört kann eine stetige Verbesserung mit vorhersagbaren Eigenschaften erwartet werden.



    2. Reinzucht


    Anpaarung innerhalb einer Population zum Erhalt oder zur Erhöhung der Reinerbigkeit. Reinzucht zielt auf eine Verbesserung der additiven Genwirkung ab.



    2.1 Rassereinzucht


    Selektion innerhalb einer nach Abstammung, Körpermerkmalen und Eigenschaften definierten Rasse (z. B. Carnica). Paarung der Königinnen ausschließlich mit Drohnen der gleichen Rasse, ohne differenzierte Auslese der Vatervölker. Die Paarung erfolgt in rassereinen Gebieten (z.B. Reinzuchtgebiete) oder auf Landbelegstellen.



    2.2 Linienzucht


    Selektion innerhalb verwandter, auf gemeinsame Ursprungsvölker zurückzuführender Gruppen. Paarung der Königinnen mit ausgelesenen Drohnenvölkern der gleichen Linie oder Linien ähnlicher Herkunft. Dies setzt die Paarung auf sicheren Belegstellen (z.B. Inseln) oder durch künstliche Besamung voraus. Die kontrollierte Anpaarung ermöglicht einen hohen Zuchtfortschritt und eine gute Vorhersagbarkeit der Nachkommen, birgt aber andererseits die Gefahr der Inzucht.



    2.3 Geschlossene Population (closed population)


    Selektion innerhalb einer geschlossenen Population und Anpaarung mit einer Mischung von Drohnen aller ausgewählten Zuchtvölker dieser Population. Das Inzuchtrisiko ist dadurch geringer als bei einer individuellen Anpaarung gem. 2.2.



    3. Kreuzungszucht


    Selektion innerhalb einer Population im Hinblick auf eine gezielte Kreuzung mit Völkern einer anderen Population. Dies setzt eine zuverlässige Paarungskontrolle voraus. Die Kreuzungszucht zielt auf die Nutzung von Heterosiseffekten. Die Kreuzungsnachkommen dienen als Wirtschaftsvölker, werden aber nicht zur Nachzucht verwenden. Am weitesten entwickelt ist die Methode in der sogenannten Hybridzucht, die mit stark ingezüchteten Ausgangslinien arbeitet.



    weitere Vorgehensweise folgt ...:hmm:

  • So mache ich meine Königinnen.



    Die Aufzucht meiner Königinnen erfolgt nach den Grundsätzen von Bruder Adam. Ich lege allergrößten Wert auf Königinnen, welche von Beginn an optimale Bedingungen hatten. Wesentliche Punkte bei der Aufzucht für mich sind:


    - bestmögliches Ausgangsmaterial inselbegattet oder künstlichbesamt


    - allerjüngste Larven


    - überstarke Aufzuchtvölker mit Bienen im richtigen Lebensalter


    - angepasste Larvenanzahl


    - kleinste Begattungseinheit: 4 Waben DN mit mindestens zweiBrutwaben


    - Schlupf der Königin ins Volk hinein


    - optische Prüfung der geschlüpften Königin auf
    eventuelleMängel


    - große Drohnendichte im passenden Alter


    "Jede Künstelei in derAufzucht ist verwerflich und sollte von jedem Züchter, der Wert legt auf Leistung, Ausdauer und Langlebigkeit seiner Königinnen , sorgfältig vermieden werden."



    bestes Zuchtmaterialkann sich jeder besorgen sei es als Zuchtmutter, Larven oder Wabenstücke



    jünste Maden die inetwa einen Tag alt sind werden umgelarvt



    Vorbereitungen fürPflegevölker und Zuchtstofflieferanten:
    Die Vorbereitung derPflegevölker beginnt 10 Tage vor Zuchtbeginn:


    Ein starkes Ertragsvolkmit einem oder zwei Honigräumen erhält auf diese, über Absperrgitter natürlich, einen weiteren Brutraum, gefüllt mit Brutwaben samt Bienen. Die Reservevölker liefert reichlich Brutmaterial.
    In diesem zusätzlichen Brutraum beginnt die Brut alsbald zu schlüpfen. Und zwar massiv, daß sich das gesamte Volk aus allen Nähten platzt.


    10 Tage nach der Verstärkung :


    Der untere Brutraum mitKönigin erhält vormittags einen neuen Platz. Der obere weisellose Brutraum kommt an seine Stelle, zusätzlich die Bienen von 3 offenen Brutwaben aus dem verstellten Brutraum. Aktive Ammen sind dadurch reichlich da, sie vermehren sich täglich (schlüpfende Brut). Auch die Flugbienen bleiben der alten Flugstelle treu.


    Diesem Riesenpflegevolk fehlt nur die Königin. Alles stürzt sich auf die nach 2 Stunden zugegebenen Weiselnäpfchen. Die Annahme beträgt im Schnitt über 90% . Bei Trachtlosigkeit wird täglich mit 1 l Honiglösung gefüttert, 2 Teile Honig, 1 Teil Wasser. Der Vorteil dieser Aufzuchtmethode liegt darin, daß man unabhängig von Witterung und anderer äußerer Umstände zu ganz präzisen Terminen Königinnen höchster Qualität ziehen kann.
    Das Volk zieht unter denBedingungen bis zu 4 Serien a 20-30 Maden sehr gut an!!


    "Zuchtköniginnen werden vonmir immer in Kleinvölkern auf etwa 4 DN-Waben gehalten. Zwei Gründe sprechen für diese Maßnahme: die Vermeidung einer vorzeitigen Erschöpfung dieser wertvollen Zuchttiere sowie die Erhaltung von Zuchtstoff mit höchster Lebenskraft. Wie die Erfahrung zeigte, ist dies nur möglich durch eine Beschränkung ihrer Legetätigkeit. Der Zuchtstoff einer Königin, die sich in einem großen Volk befindet und dort mehrere tausend Eier täglich produziert, hat anscheinend nicht die Vitalität wie solcher von Königinnen, deren Legetätigkeit auf ein paar hundert pro Tag beschränkt wird, was eigentlich sehr einleuchtend ist, aber selbst heute noch kaum beachtet wird. Das gleiche gilt auch für eine Zuchtmutter, deren Volk Vorbereitungen zur stillen Umweiselung trifft, was eindeutig auf ein Nachlassen der Lebenskraft hinweist und sehr nachteilige Folgen auf weitere Nachzuchten hat".



    Fünf Tage nach dem Umhängen der Maden sind die Zellen verdeckelt und werden nun gekäfigt und in den Brutkasten verbracht, wo sie die nächsten sieben Tage bei 32-35°c und einer Luftfeuchtigkeit von 60-70% gezeitigt werden.


    Am Ende des siebten Tages gehen die Zellen in die Völker.
    Alle Königinnen schlüpfen in ihrem eigenen Volk ...einen Tag vor dem Schlupf werden die Zellen aus dem Brutkasten in die erstellten Aufsatzvölker verbracht
    das ermöglicht eine perfekte Versorgung der jungen Königin von der ersten Sekunde an.



    Nach erfolgreicher Begattung wird das Brutnest auf Qualität und Güte kontrolliert, auch die Königin wird in Augenschein genommen und bei eventueller Nichterfüllung der Anforderungen sofort ausgetauscht.



    3 Tage Ei/Larve 5 Tage Made 8 Tage verdeckelt und Schlupf


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    3-5- 8 Königin gemacht :-)



    [size=2]bau eines brutkastens siehe hier
    http://imker-forum.net/Thread-…tkastens?pid=3068#pid3068
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    [/size][/size]

  • Hallo Immenvater,


    vielen Dank für Deine ausführliche Beschreibung der Weiselzucht.
    Mir als Jungimker stellen sich aber noch einge Fragen.
    1. warum verwendest du jüngste Maden und keine Eier?
    2. die verwendung von heterotischen Hybriden zur Nachzucht vermeidest Du, warum?
    3.wie bekommt man eine Kö dazu weniger Eier zulegen?


    Viele Fragen eines Jungimkers, aber ich bin der guten Hoffnung sie von Dir beantwortet zu bekommen.

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