Infobrief vom 13.März 2019

Der derzeitige Wettertrend prognostiziert, dass sich der Frühling wahrscheinlich erst in der letzten März-Dekade ganz zaghaft wieder vorwagen wird. Dennoch lassen sich derzeit viele Blühpflanzen von dem aprilähnlichen Wetter kaum bremsen. Der Regen wird helfen, dass mit den frühlingshaften Temperaturen dann die Vegetation „explodiert“. Dort, wo der Raps gut durch den Winter gekommen ist, wächst er deutlich erkennbar. Andererseits schlüpfen jetzt in den stärkeren Honigbienen-Völkern vermehrt größere Mengen junge Bienen. Das bedeutet, die Bienenvölker benötigen weiterhin Beachtung, ob die Futtervorräte reichen. Wenn Sie Futtermangel feststellen und eine Notfütterung durchführen müssen, füttern Sie eher mit kleinen Portionen. So kann man eher diese Fütterung der weiteren Witterungs-Entwicklung anpassen.

(zu)Kleine Völker benötigen einen „boost“ durch „Zwischenparken“ auf starken Völkern

Wenn auch das Wetter jetzt eher ungemütlich ist, sollten Sie als ImkerIn nun die Chance wahrnehmen, schwachen Völkern jetzt Unterstützungshilfe durch die wachsenden starken Völker zu bieten. Darauf hatten wir schon in unserem letzten Info-Brief vom 20. Februar hingewiesen. Schwache Völker können nämlich „saniert“ werden, indem man sie für 4 bis maximal 5 Wochen über Absperrgitter auf starke Völker aufsetzt. Diese Doppelvölker werden grundsätzlich nur dann gebildet, wenn das schwache Volk nicht sichtbar krank ist.

Mit dieser Maßnahme sollten Sie jetzt witterungsunabhängig starten, denn die Bienen lassen sich wenig von dem derzeitig ungemütlichen Wetter beeinflussen – sie befinden sich in ihrer Aufwärtsentwicklung. Am kommenden Sonntag bietet sich dazu die Gelegenheit, denn dann ist das Sturmtief „Franz“ abgeklungen.

Sollten sich schwache Volker unter Ihren befinden, die jetzt weniger als drei bis vier Wabengassen besetzen und keine Anzeichen für etwaige Krankheiten aufweisen, so sollten Sie diese über ein Königinnen-Absperrgitter auf Ihre stärkeren Volker aufsetzen und dort zeitweise „zwischenparken“. Die beiden Volker nutzen dann ein gemeinsames Flugloch. Das oben aufgesetzte Volk erhält somit Pflegehilfe von dem stärkeren Volk und baut in kurzer Zeit ein Brutnest aus, das nach wenigen Wochen fast genauso groß ist wie das des unteren Volkes.

Nach 4 spätestens aber nach 5 Wochen müssen Sie die beiden Völker wieder trennen, ansonsten geraten diese in Schwarmstimmung. Stellen Sie dann das ehemals schwache, oben aufgesetzte Volk auf den Boden des zuvor stärkeren Volkes und letzteres auf einen neuen Boden daneben. Somit erhält das ehemals schwache Volk zudem auch noch alle Flugbienen. Setzen Sie dann beiden Völkern sogleich auch einen Honigraum mit Königinnen-Absperrgitter auf, damit deren Brutnester nicht sogleich „verhonigen“ können.

Dieses Verfahren funktioniert sehr gut -probieren Sie es!

Sollte jedoch eine nicht „vollwertige“ Königin die Ursache für die Schwäche des einen Bienenvolkes sein, so werden die aufgesetzten Bienen in das untere, starke Volk umziehen und ihre Königin verlassen. Dann war Ihr Bemühen wenigstens ein „boost“-Versuch wert.


Wir wünschen Ihnen viel Erfolg und Spaß mit Ihren Bienen und verbleiben mit den besten Grüßen

Dr. Otto Boecking,

Prof. Dr. Werner von der Ohe,

Guido Eich,

Ingo Lau



LAVES Institut für Bienenkunde Celle

Herzogin-Eleonore-Allee 5, 29221 Celle


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