Umlarven in der Königinnenzucht

Fragenbereich 1

a) Muss/kann ich am Umlarvtag selbst umlarven?

Nein. Wir larven für Sie um. Da wir pro Termin bis zu 4.000 Larven abgeben, ist es nicht möglich, dass Sie selbst umlarven. Unser Personal ist ausgebildet und kann sehr gut umlarven. Sobald Sie Ihre Larven erhalten haben, liegt alles in ihrer Verantwortung. Wir können somit keine Garantie für Ihren Erfolg geben.


b) Ich möchte Larven haben. Wo melde ich mich an und wie bereite ich mich vor?

Die Umlarvtermine finden Sie unter http://www.laves.niedersachsen.de/tiere/bienenkunde/termine/

Sie müssen sich spätestens zwei Wochen vor dem gewünschten Termin per Post, per E-Mail oder über die Website anmelden:

E-Mail: maike.kakuschke@laves.niedersachsen.de

Website: http://www.laves.niedersachsen…chtstoffabgabe-73834.html

In jedem Fall sind

1. die gewünschte Anzahl Larven,

2. die gewünschte Herkunft (Carnica oder Buckfast) und

3. Ihre vollständige Adresse anzugeben.

Eine telefonische Anmeldung ist nicht möglich. Können Sie Ihren Termin nicht wahrnehmen, melden Sie sich auf jeden Fall per Post, per E-Mail oder telefonisch ab.


Vor dem Umlarvtermin müssen Sie ein Pflegevolk vorbereiten:

Das Pflegevolk, welches die Königinnen heranziehen soll, muss „hoffnungslos weisellos“ sein. Darunter ist zu verstehen, dass keine Königin, keine Nachschaffungszellen und keine Brut, die jünger als 6 Tage alt ist, im Volk vorhanden sind. Es muss viele Bienen sowie viel verdeckelte Brut aufweisen, damit genügend Bienen nachkommen, um die Larven sowie auch das Volk gut versorgen zu können (Nektar, Pollen, Pflege etc.). Für die gute Pflege der Königinnenlarven ist eine kontinuierliche Versorgung mit Futter/Nektar notwendig. Dies ist optimal gegeben bei einer Läppertracht oder in trachtloser Zeit durch kleine Futtergaben (1 kg alle 3-4 Tage)

Bildung eines Pflegevolkes

Variante A: Sammelbrutableger als Pflegevolk

Es wird pro Volk eine verdeckelte Brutwabe mit ansitzenden Bienen (ohne Königin) herausgenommen und daraus ein einzargiger Sammelbrutableger gebildet (z.B. Segeberger Magazin einzargig = 10 Brutwaben & eine Futterwabe). Nach 9 Tagen werden alle Nachschaffungszellen herausgebrochen. Der Zuchtstoff kann nun zwei Stunden bis spätestens einen Tag nach dem Umlarv-Termin mittig zwischen zwei großflächige Brutwaben eingehängt werden.

Variante B: Pflegevolkbildung mit Königinnenableger

Ein gutes Bienenvolk (mind. drei Zargen) wird entweiselt. Die Königin wird mit einer bienenbesetzten Brutwabe (schlupfreife Brut!) sowie einer Futterwabe in eine neue Beute mit Leerwaben gegeben. Dieser Königinnen-Ableger kommt auf einen anderen Bienenstand.

Das nun weisellose Volk bleibt am Stand. Neun Tage später bricht man alle Nachschaffungszellen und staucht das Volk auf eine Zarge mit Brut- und Futterwaben zusammen. Überschüssige Waben werden auf andere Völker aufgeteilt. Der Zuchtstoff kann nun zwei Stunden bis spätestens einen Tag nach dem Umlarv-Termin mittig zwischen zwei großflächige Brutwaben eingehängt werden.

Erfolg oder Misserfolg hängt von der Qualität des Pflegevolkes ab.

Eine gute Annahme der Larven ist Ihr Erfolg, wenn Sie das Pflegevolk richtig gebildet haben.


c) Wie viel kostet mich eine Larve?
Wenn Sie Larven von uns bekommen wollen, können Sie Weiselnäpfchen aus Wachs und vorbereitete Stöpsel mit einem Kunststoffblock für den Larventransport zum Selbstkostenpreis erwerben (Näpfchen + Stopfen + Kunststoffblock = 0,50 €). Natürlich können Sie auch Ihre eigenen Zuchtstopfen mitbringen. Die Larven selbst kosten Sie nichts.


Fragenbereich 2:


a) Wie lange kann eine Larve überleben?

Eine Larve kann unter optimalen Bedingungen bis zu sechs Stunden ohne die Pflege durch Ammenbienen überleben. Unser Set (Näpfchen- Stopfen-Kunststoffblock) ermöglicht es, dass Sie damit längere Zeit problemlos unterwegs sein können. Allerdings muss der Kunststoffblock leicht mit Wasser benetzt werden. Am besten geschieht dies mit einer Handwasserspritze oder durch das Eintauchen des Blocks in einen Wassereimer.

Das schützt die Larve vor dem Austrocknen. Außerdem ist sie vor Sonnenlicht geschützt.


b) Nach wie vielen Stunden muss ich die Larve in das Pflegevolk geben?

Am besten geben Sie die Larven so schnell wie möglich in das vorbereitete Pflegevolk an Ihrem Heimatstand. Außer Sie verwenden einen Vorbrüter (siehe nächste Frage).


c) Kann ich einen Vorbrüter für die Zucht verwenden?
Ja. Wenn Sie eine lange Anreise haben, bietet es sich an, mit einem Vorbrüter zu arbeiten. Der Vorbrüter besteht aus dem i.d.R. 3-Waben-Vorbrütekasten, je einer Wasser-, Pollen- und Futterwabe, ca. 1,5 kg Jungbienen sowie der Lochplatte zur Aufnahme der Stopfen. Der Vorbrüter sollte nach der Fahrt und vor dem Belarven bei uns eine Ruhezeit von ca. 30 Minuten haben. Um das Umlarven zu beschleunigen, bitten wir Sie, Ihre Vorbrüter im Freien stehen zu lassen und die Larven mittels Lochplatte zu Ihrem Vorbrüter zu transportieren. Die Lochplatte kann, bis der Zuchtstoff (Larven) zugegeben wird, mit Klebeband abgeklebt werden. Nachdem der Zuchtstoff zugegeben wurde, sollte der Vorbrüter mindestens eine Stunde im Schatten zur Ruhe kommen, um eine gute Annahme zu erzielen. Nach der Rückfahrt wird der Vorbrüter für 24 Stunden in Kellerhaft gestellt, bevor die Larven samt Ammenbienen in das vorbereitete Pflegevolk (oder in den Honigraum eines weiselrichtigen Volkes zwischen zwei Brutwaben) überführt werden


Fragenbereich 3:


a)   Wie alt sind die Larven, die ich bekomme?

Die Larven, die Sie erhalten, sind maximal 1,5 Tage alt. Dies können wir durch unsere Zuchtarbeit sicherstellen. Wir sperren die Königinnen in den nachzuchtwürdigen Völkern mithilfe einer Wabentasche für 24 Stunden auf eine leere Brutwabe ab, so dass sie diese mit Eiern bestiftet. So bekommen wir die Massen an jungen Larven, die wir benötigen.

b)   Wann beginnt das Umlarven?

Laut Zeitplan starten die jeweiligen Termine um

12:30 Uhr. Bitte beachten Sie dabei die Ruhezeiten für Ihren Vorbrüter. Sollten unsere Mitarbeiter schon früher zur Verfügung stehen, kann es auch zeitiger losgehen.

c)   Wann muss ich da sein, um Buckfast-Larven zu bekommen?

Sie können Larven von beiden Rassen zum gleichen Zeitpunkt bekommen.

d)   Kann ich Fotos machen?

Fragen Sie bitte unser Personal vor Ort, ob sie mit Fotos einverstanden sind.

e)   Kann ich einen Abstammungsnachweis für die Larven bekommen?

Vor Ort können Sie von dem Buckfast-Material direkt einen Abstammungsnachweis bekommen. Für das Carnica-Material hängt eine Liste mit den Zuchtwerten aus. Sollten Sie trotzdem einen Nachweis benötigen, können Sie vor Ort unser Personal ansprechen und Ihre E-Mail-Adresse hinterlassen. Die Dokumente werden Ihnen dann per E-Mail zugeschickt. Es ist nicht möglich, nachträglich Dokumente zu erhalten.


Fragenbereich 4:


a)   Kann ich für meine eigene Zuchtplanung Details zu den Zuchtmüttern bekommen und mir dementsprechend Zuchtstoff/Töchter von einer Zuchtmutter (z.B. aus einer Liste bei

„BeeBreed“) aussuchen?

Kurz geantwortet: Nein. Alle Völker unseres Prüfstandes durchlaufen eine einjährige Leistungsprüfung. Gegen Ende des Jahres werden alle erfassten Daten zur Zuchtwertschätzung zum Länderinstitut für Bienenkunde Hohen Neuendorf in die Datenbank übermittelt. Anhand der ausgewerteten Daten erfahren wir, welches die potenziellen Zuchtmütter werden. Ob sie es tatsächlich werden steht erst dann fest, wenn die Königinnen den Winter überlebt haben. Nun erst stehen die Zuchtmütter und damit Zuchtbuchnummern fest. Die Erfahrung lehrt, dass nicht in jedem Jahr die erhoffte Königin überlebt. In diesem Fall wird die nächste Königin/Zuchtmutter der Rangliste zum Umlarven genommen. Um Fehlinterpretationen vorzubeugen sei ergänzt, dass dies nicht bedeutet, dass diese nachträglich ausgewählte Königin die „zweite Wahl“ ist. Aus dem Dargelegten wird offensichtlich, dass nicht sicher vorhergesagt werden kann, welche Königinnen als Zuchtmütter dienen und welche Nachzuchten (Töchter) verkauft werden.

Hinzu kommt, dass wir für unseren eigenen Bedarf bestimmte Königinnen als Zuchtmütter für unsere zukünftigen Leistungsprüfvölker auswählen. D.h., ggf. nehmen Sie gerade an einer Umlarv-Veranstaltung teil, an der von diesen Zuchtmüttern umgelarvt wird.

Sind aus unserer eigenen Zucht nach Bedienung aller Bestellungen Überschüsse an begatteten Königinnen vorhanden, werden auch diese noch zum Verkauf angeboten. Für diesen Überhang ist eine Bestellung nach Herkunft nicht möglich.

Als Info: das Bieneninstitut Celle zieht ca. 2.500 Königinnen pro Jahr und verkauft ca. 1.200 davon. Diese Mengen sorgen dafür, dass wir spezielle Wünsche nicht berücksichtigen können. Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt uns aber, dass unsere Kunden mit den gelieferten Königinnen sehr zufrieden sind.

b)   Habe ich die Möglichkeit, Königinnen einer bestimmten Herkunft („Linie“) zu bestellen?

Wenn Sie mehrere Königinnen bestellen wählen Sie zunächst aus, von welcher Belegstelle diese stammen sollen. Die gelieferten Königinnen von einer Belegstelle können von derselben Zuchtmutter oder mehreren Zuchtmüttern abstammen. Sollten Sie diesbezüglich einen Wunsch haben, teilen Sie uns dies unbedingt in der Bestellung mit.

Übrigens können Sie nun auch online Königinnen bestellen http://www.laves.niedersachsen.de/tiere/bienenkunde/bestellungen/koeniginnenverkauf-158843.html.

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