Hallo zusammen!
Mein Name ist Anne Friedrich, ich lebe mit meiner Familie in Berlin, bin Jahrgang 1952.
Zum Imkern bin ich durch eine unserer Töchter gekommen. Nachdem sie im Ausland mal bei einem Imker mitgeholfen hatte, belegte sie danach in Berlin einen Imkerkurs, bekam einen Ableger geschenkt und schon bald floss der Honig. Ihr fiel auf, dass in unserem Kleingarten kaum Bienen flogen und wollte uns von der Imkerei überzeugen. Töchter kriegen in der Regel immer den Papa zuerst rum, und genau das hat sie auch geschafft. Aber ich war von der Idee gar nicht begeistert, sondern dachte an die vielen tausend Stachel in der Luft! Aber ich hatte keine Chance: Weihnachten 2009 lagen alle notwendigen Imkerutensilien unterm Weihnachtsbaum, und ich musste unter lachendem Protest meine Imkerjacke anprobieren.
Der Frühling 2010 kam in unserem Schrebergarten und mit ihm unser erster Ableger von unserem Kind. Als ich dann das friedliche Brummeln im Stock hörte und den Duft von Propolis, Wachs und bald auch Honig roch, änderte sich meine Meinung und ging sehr bald in Richtung Leidenschaft. Das erste Völkchen wurde drohnenbrütig - also neuer Versuch. Und dann haben wir 6 Gläser ersten eigenen Honig geerntet! Ich war sooo stolz! Inzwischen fragte ich mich, warum ich nicht früher mit dem Imkern begonnen habe. Es hatte es mich richtig gepackt, ich las Bücher, hing bis in die Nacht in Internetforen und immer wieder tauchte da ein „Bienenrudi“ auf, dessen Beiträge mir halfen. Das Volk kam stark über den Winter 2010/11 und brachte uns letztes Jahr 2011 ca. 45 kg Honig! Etwas später waren es schon 2 Völker und auch die schafften es über den schwierigen Winter 2011/12. Aber der Ableger war krank mit starkem Totenfall und drohte das starke Volk mit der Nosematose anzustecken. Auf Anraten eines erfahrenen Imkers schwefelten wir es ab. Das tat weh. Aber das andere Volk platzte schon bald aus allen Nähten mit 12 Brutwaben. Und dann passierte es: eine Unaufmerksamkeit und die Königin war weg. Beim nächsten Mal war sie nicht zu finden. Da dachte ich, ich hätte sie verloren und trug tagelang Trauer. Ich rief einige Züchter an, wegen des kalten Wetters gab es aber noch keine Königinnen. Und dann erinnerte ich mich an „Bienenrudi“ , rief ihn an und bat um einen Rat. Und nun bin ich hier, danke Rudi! Die Königin hatte sich inzwischen wieder angefunden, sie war im voll befüllten Honigraum, hatte dort lediglich ihr Farbplättchen verloren. Das Volk war sehr schwarmlustig und eines Tages haben sie es geschafft, trotz aller Aufmerksamkeit. Eine einzige, tief eingebaute Weiselzelle im Honigraum hat die Tage bis zum Schlupf überstanden. Was danach kam - darüber etwas später. Eines steht jedenfalls fest: Es gibt noch viel zu lernen für mich. Ich freue mich auf Euch, auf Eure Beiträge und Tipps!
Ergänzend noch zur Betriebsweise: Unsere Bienen sind in Holz-Magazinen, Warmbau, 11 Waben DNM. Der (Wander-)Boden hat unten kein Gitter. Gegenüber dem Flugloch befindet sich an der Rückwand des Bodenkastens ein Einsatz mit Lüftungsgitter, der lässt sich herausnehmen, um z. B. die Windel reinzuschieben. Das sind schon etwas ältere Beuten, die haben wir von einem alten Imker, der damals ans Aufhören dachte (und nun doch noch weiter macht…).
Viele Grüße an Euch Alle!
Anne